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Freiwillige Mitarbeit am Bauernhof

Freiwillige Mitarbeit am Bauernhof

Viele verstehen bestimmt, dass ich mit Wohnsitz in Norddeutschland (Flachland) schnell Sehnsucht nach Bergen und Aussicht bekomme. Da hat es sich für mich angeboten, Uni einfach Uni sein zu lassen und hinzufahren. Dieses Mal wollte ich aber nicht wandern gehen, ich wollte einen Bauernhof kennenlernen. Im Internet bin ich schnell auf Möglichkeiten der freiwilligen Mitarbeit am Hof gestoßen. Dass ich dabei auf dem wunderschönen Gerlhof in Nussdorf landen würde, war allerdings Zufall.

Der Bauernhof von Bäuerin Margit und Bauer Leo liegt auf 1352m Höhe am Ende der Straße, die sich gefühlt unendlich steil den Berg hinaufschlängelt. Oben angekommen, begrüßen einen das große Wohnhaus mit den Ferienwohnungen, Stall und Stad’l freundlich und der Blick auf die Dolomiten macht das Postkartenmotiv perfekt. Hier habe ich zwei Wochen gewohnt und den Alltag auf einem Bergbauernhof kennengelernt. Und der hat ganz schön früh morgens angefangen!

Mit Bauer Leo habe ich das Frühstück für die Kühe ‚geheut‘ und mit dem Traktor quasi vor die Kuhstallhaustür gefahren. Und auch sonst hat Leo mir alle Fragen rund um die Stallarbeit beantwortet. Sein ‚Special‘ für mich war die Heuernte sowohl am Gerlhof selbst, als auch am Nachbarhof. Hier glich das Heuen einem großen Treffen im Sonnenschein, denn viele Freunde haben mit angepackt, sodass die Arbeit auch eine sehr gesellige Komponente hatte.

Bäuerin Margit hat mir dafür Gemüse- und Kräutergarten erklärt und das ein oder andere Hausmittel gegen das ein oder andere Wehwehchen verraten. Am meisten hat sie mich aber mit Osttiroler Spezialitäten (unheimlich lecker!) und der Joghurt- bzw. Quarkherstellung (so einfach!) faszinieren – um nicht zu sagen: ködern – können. Die Milch für Letzteres stammte natürlich von den eignen Kühen, hier hatte zum Beispiel Kuh Judith ganze Arbeit geleistet. Auch die Kinder haben mich bald akzeptiert, sodass ich vom Juniorbauern allerhand über Landwirtschaft im Allgemeinen und landwirtschaftlichen Maschinen im Speziellen lernen konnte, während die Juniorbäuerin meine etwas eingerosteten Kinderliedkenntnisse gefordert hat.

Schließlich sind da natürlich noch die Tiere. Mit den gierigen Hühnern konnte ich leider nicht wirklich etwas anfangen, aber die Frühstückseier sind tadellos. Die Kühe habe ich melken dürfen, was sie mir beim Almauftrieb bestimmt heimzahlen wollten, als sie alle in alle Richtungen ausgebüchst sind. Das macht jedes Fitnessprogramm überflüssig und ist darüber hinaus unheimlich amüsant! Leo hat aber wieder Ordnung in die Formation bringen können, sodass wir doch noch auf der richtigen Wiese angekommen sind. Mein Herz habe ich allerdings an Hofhündin Blacky verloren, die nie um ein Freudentänzchen verlegen war.

Darüber hinaus ist der Gerlhof ein großartiger Ausgangspunkt für Wanderungen und andere Attraktionen, die die Region Osttirol zu bieten hat. So hatte ich auch die Gelegenheit mit zur Lienzer Hütte zu wandern, ein Feiertagsausflug mit Sonnenschein und einzigartiger Natur. Wer also die Ruhe der Natur und die Herzlichkeit einer jungen Bauernfamilie sucht, wird hier fündig. Wer ein kleines Abenteuer und Geselligkeit sucht, der ist auf dem Gerlhof genauso richtig. Ich hatte von allem ein bisschen und komme gerne wieder!

Liebe Grüße!

Vielen Dank an Mali S. für den Gastartikel und für die Bilder.

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