Einer der wohl bekanntesten Osttiroler ist überhaupt kein Osttiroler, sondern Niederösterreicher: Benjamin Karl. Der 30-jährige Snowboarder ist nicht nur Gesamtweltcupsieger und Weltmeister, sondern auch der Ehemann von Nina Grissmann, der Tochter des Ex-Skirennläufers Werner Grissmann. Der Liebe wegen hat es den sympathischen Athleten also nach Osttirol verschlagen. Aus seiner Sympathie und Leidenschaft für Osttirol hat er seitdem kein Geheimnis gemacht. Grund genug, Benjamin Karl willkommen zu heißen und auf unserem Osttirol-Blog näher vorzustellen.
Die frühen Jahre des Benjamin Karl
Auf seiner Website schreibt Benjamin Karl, dass seine Mutter „Schuld“ daran hat, dass er schon als Kind mit der Begeisterung für Berge und Sport infiziert wurde. Noch bevor er wirklich sprechen konnte stand er bereits auf Skiern. Mit etwas mehr als vier Jahren stand er schon auf einem Dreitausender. (In seiner Wahlheimat Osttirol warten übrigens 266 Dreitausender nur darauf, erklommen zu werden.)
Diese Lust, die Lust am Sport, an der Natur, an der Höhe, am Tempo und an den Bergen ließ ihn so schnell nicht mehr los. So verschlug es den passionierten Athleten auf die Sporthauptschule nach St. Pölten. Dort entschied sich das Multi-Talent (neben dem Skifahren und Snowboarden übte er unzählige andere, auch Sommersportarten aus) letztlich dazu, Snowboarder zu werden. Über die Ski-Handelsschule in Schladming ging der Weg, trotz einiger Verletzungen, dann doch recht schnell in den großen Snowboard-Zirkus. 1995 hätte seine steile Karriere fast vorzeitig geendet. Den Bruch von drei Brustwirbeln konnte er jedoch schnell wegstecken und startete kurz darauf im Landescup, den er für sich entscheiden konnte.
Die Karrierehöhepunkte des Benjamin Karl
In den Disziplinen Parallelslalom (PSL) und Parallelriesenslalom (PGS) gehört Benjamin Karl zur absoluten Weltspitze. 14 erste Plätze, zehn zweite Plätze und vier dritte Plätze konnte der gebürtige Niederösterreicher im Weltcup holen. Hinzu kommen fünf WM-Medaillen und zwei Olympische Medaillen. Die Saison 2008/09 gehörte mit Sicherheit zu den großen Highlights in der Karriere des Wahlosttirolers. So entschied er in dieser Saison nicht nur die Österreichische Meisterschaft für sich, sondern konnte auch den Sieg im Gesamt-Weltcup holen.
2009 hätte eine Verletzung ihn abermals weit zurück schmeißen können. Benjamin Karl bewies aber einmal mehr Kampfgeist, biss sich zurück und holte bei den Weltmeisterschaften in Gongwon, Korea, seinen ersten Weltmeistertitel im Parallelslalom. In den darauf folgenden Jahren dominierte der Spitzensportler den Weltcup und holte einen Sieg nach dem anderen. 2014 „entführte“ er aus Sotschi eine Medaille, nachdem er im Parallelslalom den dritten Platz erreichen konnte.
Die Osttiroler Jahre des Benjamin Karl
Neben dem erfolgreichen Profi-Sportler Benjamin Karl gibt es aber auch noch den Privatmann Benjamin Karl. Der ist ebenfalls sportlich und abenteuerlustig, aber vor allem ein Familienmensch. Wie bereits erwähnt, hat es ihn der Liebe wegen nach Osttirol verschlagen (vielleicht auch, weil man hier optimale Trainingsbedingungen hat und alles vorfindet, was das Snowboarder-Herz höher schlagen lässt).
Am 20. August 2011 heiratete der Athlet seine Nina in der Lienzer Stadtpfarrkirche St. Andrä. Mit der Tochter des ehemaligen Skirennläufers Werner Grissmann hat er seit 2012 das Familienglück komplettiert. In diesem Jahr kam nämlich die gemeinsame Tochter des Paares zur Welt, die auf den wunderschönen spanischen Namen Benina hört (er bedeutet „Die Schöne“).


In einem Interview mit dem ORF Niederösterreich erzählte der Snowboarder, durchaus mit einem Augenzwinkern, die Geschichte hinter dem besonderen Namen. „Das ist eine sehr lustige Geschichte. Wir haben zur Hochzeit eine Hochzeitszeitung bekommen und so wie eben bei Brangelina, also Angelina Jolie und Brad Pitt, haben sie vorne ein Bild drauf gegeben und Benina draufgeschrieben. Irgendwann ist dann die Nina gekommen und gesagt, dass das ein richtiger Name ist“, so der Wahlosttiroler.
Abseits der Piste: Sport im Naturparadies Osttirol
Der Mann, der von sich behauptet „als ich zum ersten Mal ein Snowboard sah, war ich schon süchtig…“, ist jedoch nicht nur auf verschneiten Berghängen und Pisten anzutreffen. In seiner Freizeit sitzt er auch öfters auf dem Rad und nimmt zur Vorbereitung auf den harten Weltcupwinter regelmäßig an Mountainbikerennen teil. 2011, 2012, 2014 war er beim Extremradrennen Race Around Austria mit am Start. 2014 erreichte er in der Staffel mit Axel Naglich, Andreas Goldberger und Christoph Sumann den vierten Platz. Aber auch beim jährlich in Lienz stattfindenden und von seinem Schwiegervater organisierten „Red Bull Dolomitenmann„, DEM Abenteuer-Sport-Event schlechthin, fehlt er nur selten.
In diesem Sinne. Viel Erfolg für den kommenden Weltcupwinter, Benjamin Karl!
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