Agnes Oppeneiger, Vollblutbäuerin mit Herz und Seele am Vital- und Biobauernhof Klampererhof, ist eine richtige Allrounderin und legt für unser Gespräch Seifenblock und Kräuter für ein paar Stunden zur Seite.
Ich komme am Vital- und Biobauernhof Klampererhof in der Nationalparkgemeinde Virgen an und werde sofort von einer verschmusten Katze, einer angenehm frischen Brise und mit einem herzhaften Lächeln im Gesicht begrüßt. Die Urlaub am Bauernhof-Vermieterin, Nationalpark Hohe Tauern-Partnerin und Kräuterpädagogin lebt die Gastfreundschaft und lädt direkt zu einem feinen „Hoagascht“ in die gemütliche Bauernstube ein.
Kleines Paradies für Mensch und Tier
Seit 1995 steht der Klampererhof am Eingang des Sonnendorfes Virgen, mitten im Grünen und umgeben von den gewaltigen Gipfeln der Venediger- und Lasörlinggruppe in der Nationalparkregion Hohe Tauern. Jedoch stand er nicht immer dort. Früher lag der Hof in Mitteldorf. Aus Platzgründen, übersiedelte Familie Oppeneiger samt Hof, Traktor, Vieh und Co. ca. 800 m weiter taleinwärts und erfüllte sich dort ihren persönlichen Traum eines großflächigen Bauernhofs.

Mittler zwischen Natur und Mensch
Das Erlebnis Nationalpark beginnt bereits im Haus selbst. Agnes liebt die Berge und das Wandern, so kennt sie sich im Nationalparkgebiet rund um Virgen und dem hinteren Iseltal bestens aus. Das kommt natürlich auch ihren Gästen zugute. Nicht selten kommt es in der Früh beim Gespräch mit den Urlaubern vor, dass sie sich mit ihren Geschichten und den zahlreichen Insidertipps in der Zeit verzettelt. Wenn die Gäste nicht gerade am Wandern, Kneippen oder bei den Tieren sind, können sie am Klampererhof selbst Hand anlegen. In der Kuchl sind ihre Gäste immer herzlich eingeladen, bei der Herstellung von Mozzarella, Topfen, Kräutersalz oder was auch sonst immer auf der Tagesordnung von Agnes steht, zu helfen. Die Gäste sollen dadurch ein Gespür für die Bedeutung und Wichtigkeit von nachhaltiger Verwendung regionaler, am besten sogar hauseigener Zutaten bekommen. Das macht gleichzeitig sogar richtig viel Spaß, wie ich selbst schon erleben durfte.


Natur erhalten, Natur erleben
Ganz nach diesem Motto vertreten Agnes und ihre Familie als Nationalpark Partnerbetrieb die Philosophien des Nationalparks Hohe Tauern. Nachhaltigkeit, Authentizität, Regionalität sind gelebte Werte, die auch bestmöglich an ihre Gäste weitergegeben werden. Das wird auch so am Frühstückstisch serviert. Die unzähligen Stammgäste wissen bereits, dass fast das gesamte Angebot an Köstlichkeiten aus der hofeigenen Herstellung kommt. Ob Kräutertopfenaufstrich, Mozzarella, frischer Kräutertee, Fruchtmolke, Marmelade u.v.m., nur selten findet man etwas Essbares auf dem Tisch, das nicht selbst von Agnes hergestellt wurde oder aus der Nationalparkregion Osttirol stammt.

Der Duft von Zitronenmelisse, Salbei und Rosenblüten liegt in der Luft
Bei der Hoftour darf ich die Vierbeiner kennenlernen und einen Blick in den fantastischen Kräutergarten werfen. Bis in den Spätherbst hinein wachsen hier Goldmelisse, Rosmarin, Malve und gefühlt weitere 100 verschiedene Kräuter und Naturpflanzen. Neben Mensch und Tier fühlt sich offenbar auch die Pflanzenwelt im warmen und sonnenreichen Klima der Nationalparkgemeinde richtig wohl. Nicht nur für Tees, Heublumenbäder u.v.m. verarbeitet Agnes ihre selbstangebauten Kräuter. Sie benötigt ihr „grünes Gold“ auch für ihre zweite große Leidenschaft – das Seifensieden.



Seifenblasen blasen kennt und kann jeder, aber…
Wer wirklich einmal selbst seine eigene Seife schöpfen will, der ist bei einem der regelmäßig stattfindenden Seifen-Workshops bei Agnes genau richtig. Ausgestattet mit Schutzbrille, Handschuhen, Lauge, ätherischen Ölen und frischen Blumen oder Kräutern aus Agnes‘ Garten, geht es an die Arbeit. Hier etwas abmessen, dort etwas hinzuschütten, da etwas erhitzen – allzu einfach ist es dann aber doch nicht. Gäste und Einheimische die lernen möchten, wie man seine eigene Seife siedet, sollten auf alle Fälle einmal selbst an einem Seifenkurs teilnehmen und sich von Agnes in die Geheimnisse der Seifenherstellung einweihen lassen.

Wellnessen einmal anders am Klampererhof
Um sich als Vitalbauernhof betiteln zu dürfen, müssen eine fachspezifische Ausbildung abgeschlossen und zahlreiche Kriterien am Hof erfüllt werden. Unter anderem muss ein Kernthema am Hof gewählt werden, welches professionell umgesetzt und für den Gast spür- und erlebbar gemacht wird. Agnes hat sich hier auf die Themen Ernährung und Wellness fokussiert und setzt diese in unterschiedlichster Art um. „Am Morgen schlendern wir barfuß durch das taunasse Gras und wecken bei einem anregenden Armguss am Kneipptrog unsere Lebensgeister. Auf einem Naturmassageweg aktivieren Steine, Rinden und Fichtenzapfen unsere Fußreflexzonen und an der Kräuterspirale zupfen wir die Zutaten für einen wohltuenden Tee selbst ab. So starten hier unsere Gäste frisch in den Tag.“ Eines ist klar, am Klampererhof wird Wellness auf die natürliche Art gemacht.


Authentizität erleben
Eines ist ganz klar! Die Gäste von Agnes kommen genau wegen dem, was den Klampererhof ausmacht – authentisches Bauernleben, Verarbeitung von hofeigenen Rohstoffen, gelebte Herzlichkeit und Leidenschaft für die Natur. Das konnte auch ich mit allen Sinnen bei meinem Kurzaufenthalt am Vital- und Biobauernhof Klampererhof spüren und erfahren.

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