Als meine Eltern mit meiner Schwester, mir und dem älteren Bruder vor fast 40 Jahren zum ersten Mal in Sankt Jakob gastierten, ahnten wir nicht, dass dies eine Liebe fürs Leben werden würde. Gerade auch deshalb, weil üblicherweise meine Familie immer wieder neue Gegenden entdecken wollte.
Frische Milch und Butterbrot
Offen gestanden war bei uns Kindern damals die Defregger Landschaft zweitrangig. Ich freute mich allerdings bei Wanderungen auf die frische Milch und ein Butterbrot, das es damals noch auf Almen gab, die heute weitgehend nicht mehr bewirtschaftet werden. Absolutes Highlight eines Wandertages war jedoch die abendliche Einkehr in einem der Gasthäuser, deren Essen einfach großartig schmeckte.
Hier bin ich froh, dass ich zu einer Zeit erwachsen wurde, wo es keine Apartments gab und meine Eltern gezwungen waren, mit uns Kids irgendwo essen zu gehen. So hatte Mutter einfach mal wirklich Urlaub und ich konnte so herrliche Köstlichkeiten kennenlernen, wie den Germködel, Kaiserschmarrn und Topfenstrudel. Jahre später kamen zudem auch flüssige Entdeckungen hinzu, wie den Jagatee, Pregler oder Zirbengeist.

Alles fand und findet moderat statt
Natürlich begann ich mit der Zeit auch diese Landschaft mit den herrlichen Panoramen zu lieben und ebenso natürlich hat sich mit den Jahren auch der Ort verändert. Doch was uns immer gefällt: alles fand und findet moderat statt! (Ich würde es mir wünschen, dass ich das Gleiche zu meinem Körper sagen könnte, denn hier sind zwischenzeitlich Bereiche entstanden, die eindeutig zur Kategorie „weniger ansehnlich“ gehören.) Gott sei Dank, hat mich meine Frau auch mit den baulichen Mängeln geheiratet, zudem sich ebenfalls in das Defereggental sowie seine Bewohner verliebt – und dies mit Recht:
Als Gast in Sankt Jakob und Umgebung bekommt man nie das Gefühl, nur als reine Einnahmequelle gesehen zu werden. Überall begegnet man angenehmen sowie herzlichen Menschen. Selbst kleine Kinder grüßen freundlich und so den ein oder anderen Wonneproppen aus meinem deutschen Umfeld möchte ich gerne einmal für ein paar Wochen ins Tal zur Benimmlehre schicken.
Fremd gehen rentiert sich nicht
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es uns immer wieder nach Sankt Jakob zieht, wo wir uns richtig wohl fühlen und die wenigen Male die wir „fremd gegangen“ sind, mehr oder weniger enttäuscht wurden. Obwohl sich die Mitbewerber wirklich Mühe gegeben hatten; so fand ich auf dem Kitzsteinhorn (Kaprun) Edelweiß und in Graz meine Teenager-Liebe Barbara. Doch alles ist nichts gegen die Zuneigung zu einem ganzen Gebiet!

Nach all dem Lob wird es nun auch Zeit für Kritik, sonst bekommt der Leser noch das Gefühl, ich sei für diesen Lobgesang bezahlt worden:
War ich früher einfach der Peter Bönsch, der in Sankt Jakob gastierte, so heißt es heute nur noch: „Du bischt doch der Elo ihrn Bruder?“
Das tut weh! 😉
Doch dies liegt vermutlich an meiner jüngeren Schwester, die derart mit dem Tal verbandelt ist, dass ich hier tatsächlich alt aussehe.
Zum Abschluss noch ein absolut egoistischer Wunsch:
„Wir wollen noch ganz viele Jahre ins Tal zu Freunden kommen!“
Mit XXL-Grüßen
Der Elo-Bruder
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