Mitten im Herzen der Lienzer Dolomiten, auf 1620 Meter, fügt sich die Dolomitenhütte mit ihrer sonnigen Panoramaterrasse und ihren spektakulären Panoramazimmern in die Berglandschaft ein. Seit der Errichtung vor über 80 Jahren ist vieles passiert. Ich verrate euch, was sie so einzigartig macht.
Eine Hütte wie aus dem Bilderbuch
Noch die letzten Meter hinauf, dann erblicke ich die Hütte. Der Anblick fast schon kitschig. Überwiegend aus Lärchenholz gefertigt, wie der Wald, der sie umgibt. Eine Alpenhütte wie aus dem Bilderbuch, eingebettet inmitten der majestätischen Lienzer Dolomiten. Einzigartigkeit verbunden mit Tradition und Gemütlichkeit.
Der Kaminofen versprüht innige Wärme in der Gästestube, die Aussicht dabei verleiht ein besonderes Ambiente. Die Speisekarte, umhüllt von einem Edelweiß in dickes Leder geschnitzt, spiegelt die Urigkeit der Hütte wider. Ich werfe einen Blick hinein, die Entscheidung fällt schwer. Angeboten wird vorwiegend Tiroler Hausmannskost, von „Tiroler Gröstl“ über „Rippelen“ bis „Kasspatzln“ ist fast für jeden Geschmack etwas dabei. Sehr beliebt sind dabei auch die „Osttiroler Schlipfkrapfen“, welche Besitzerin Scarlett selbst fertigt, an die 1000 Stück pro Woche.
Mein persönlicher Geheimtipp für einen gemütlichen Abend in Gesellschaft: das Fondue Chinoise. Ab einem Preis von € 18,00 pro Person werden diverse Fleischsorten und Garnelen mit einer würzigen Bouillon, dazu verschiedene Beilagen und Dips serviert.
Vieles ist passiert
Im Jahre 1936 begann die Geschichte der Dolomitenhütte mit Josef Amort. Der damalige Pächter der Karlsbader Hütte errichtete sie an seinem Lieblingsplatz zwischen Lienz und der Karlsbader Hütte. Anfangs wurde sie nur im Winter bewirtschaftet. Alle Waren mussten von Amlach über den steilen Goggsteig auf die Hütte transportiert werden. Jahre später – ein Meilenstein. Die Mautstraße, über die man die Hütte heute erreicht, wurde errichtet.
Der erste Umbau wurde durch Hans Wibmer Ende der 80er Jahre durchgeführt. Als leidenschaftlicher Wirt führte er die Hütte 18 Jahre lang mit vollstem Herzblut.
Im Jahr 2007 übernahm Scarlett Oles gemeinsam mit ihrem Bruder Juraj Oles das Ruder. Sie bewirtschaften diese seit jeher mit Leib und Seele. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Die Hütte wurde saniert und mit viel Liebe zum Detail umgebaut.
Zimmer am Abgrund
2012 der große Umbau: das scheinbar Unmögliche wird wahr. Unter der Terrasse wurden Panoramazimmer, fast wie im Bilderbuch, errichtet. Das Besondere: die atemberaubende Aussicht auf die majestätischen Lienzer Dolomiten. Statt Bettenlager, wie oft auf Hütten üblich, entstanden bis zum Boden verglaste Zweibettzimmer.
„Weniger ist mehr“ lautete das Motto bei der Gestaltung der Zimmer. Bad und WC wird gemeinsam benutzt. Die Einrichtung schön und simpel gehalten, das spektakuläre Bergpanorama im Mittelpunkt. Und genau diese Einfachheit macht es aus. Die Gäste sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren und abschalten können. Die Aussicht auf die umliegenden Gipfel und die Natur soll dabei Kraft spenden.
Es soll ein Ort der Erholung sein. Ein Ort, um dem Alltagstrubel zu entfliehen, fernab von Stress und Hektik. Der perfekte Rückzugsort, um die Energiereserven aufzuladen und abzuschalten!
Ob romantische Momente zu zweit, als Ausgangspunkt für eine Tour in die Dolomiten oder für ein Familienwochenende. Die Dolomitenhütte bietet für jeden das Richtige. Egal ob im Zimmer „Adlerhorst“, „Adlernestchen“, „Panoramawest“ oder in einem Familienzimmer – eines haben alle gemeinsam – den Erholungsfaktor auf eine ganz besondere Art.
Hast auch du Lust auf eine Übernachtung in der Hütte bekommen? Ab einem Preis von € 40,00 pro Person im Familienzimmer bis zu € 65,00 pro Person im Adlerhorst kannst du dir deinen Traum erfüllen und das besondere Hüttenflair erleben.
Mehr als eine Hütte
Eine Hütte bietet mehr als nur Ziehharmonika und Speck, sie kann auch anders sein. Und dies beweist die Dolomitenhütte. Die Gäste sollen die Traditionen spüren, aber doch gleichzeitig Grenzenlosigkeit erfahren.
In den Sommermonaten heißt es deshalb jeden Samstag „Aperitivo Time“. Dabei wird die Terrasse zu einem DJ-Pult umgewandelt. Mit lässigen Beats, kleinen Snacks und einem guten Gläschen lässt man den Abend in den Lienzer Dolomiten gemütlich ausklingen.
Scarlett und Juraj Oles sind nicht nur leidenschaftliche Hüttenwirte, sondern nebenbei auch passionierte Yogatrainer. Genau aus diesem Grund sind sie auch Teil der im Frühjahr stattfindenden „GESUNDHEITLEBEN-Tage“. Dabei wird den Teilnehmern eine Kombination aus verschiedenen Kursen, Meditationsprogrammen und Vorträgen geboten. Teile davon werden auch direkt auf der Dolomitenhütte angeboten.
Ebenso werden Traditionen gepflegt und das nicht nur durch das Erscheinungsbild der Hütte selbst. Beispielsweise befindet sich die Dolomitenhütte auf der Abfahrtsstrecke des Laserzlaufes, welcher im Jänner sein 33-jähriges Jubiläum feiert. Auch ist die Hütte Teil des Nachttourenlauf mit Start am Tristacher Sportplatz und Ziel bei der Dolomitenhütte.
Ein Stück Heimat
Während ich auf der Panoramaterrasse sitze, umgeben von den weiß angezuckerten Lienzer Dolomiten, denke ich mir still und leise „do bin i daham“ (hier bin ich zu Hause). Ein Besuch auf der Dolomitenhütte weckt in mir jedes Mal Kindheitserinnerungen. Meine persönliche Geschichte mit der Hütte begann als kleines Kind, im Jahre 1999. Seitdem ist ein Besuch jedes Jahr ein Fixtermin. Irgendwie fühlt es sich wie eine „never-ending-love-story“ an. Sei es im Sommer bei einer Wanderung oder im Winter, um mit Freunden gemeinsam ein Fondue zu genießen und anschließend ins Tal zu rodeln. Die Route gilt übrigens als beliebteste Rodelstrecke Osttirols. Wer es lieber bequemer mag, für den gibt es die Möglichkeit, die Hütte mittels Rodeltaxi zu erreichen, zu Fuß dauert der Anstieg ca. 1,5 – 2 Stunden.
Vieles ist passiert seit ich das erste Mal als Kind in der Hütte war, doch eines ist geblieben: die Urigkeit, die Tradition und die Gastfreundschaft. Für mich persönlich bedeutet die Hütte ein Stück Heimat und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Besuch.
Fotos: © Dolomitenhütte (Aberjung / Gaisbacher Thomas / Lugger Martin)
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