Herbstzeit ist Erdäpfelzeit. Aus den frisch geernteten Erdäpfeln kann man aber nicht nur pikante Gerichte zaubern, sondern auch den sogenannten „Riebler“ (Erdäpfelschmarrn) – eine süße Spezialität aus der Osttiroler Küche.
Der Riebler gehört zu meinem allerliebsten Gericht aus Omas Rezeptbuch . Schon immer freute ich mich auf den Duft des leckeren Erdäpfelschmarrns. Ich konnte es kaum erwarten ihn schnellstmöglich wieder zu essen, denn nur Oma machte diese süße Spezialität.
Damit auch ihr in den Genuss des „Rieblers“ kommt, teile ich heute das Rezept mit euch.
Zutaten für 2 bis 3 Portionen
- 500g Erdäpfel (am besten aus dem eigenen Garten)
- 100g Mehl
- 1 Prise Salz
- evtl. 1 kleines Ei
- ca. 100g Butter
- Naturjoghurt (Menge nach Belieben)
- Kristallzucker
So macht man einen Riebler
Die Erdäpfel mit der Schale kochen und auskühlen lassen (am besten die Erdäpfel schon am Vortag kochen). Anschließend schälen und mit einer Kartoffelreibe reiben.


Nun die geriebenen Erdäpfel mit Mehl und Salz vermischen, evtl. ein versprudeltes Ei untermischen und abbröseln.

Den Butter in einer Pfanne zergehen lassen, nun die abgebröselte Erdäpfelmasse langsam anbraten und immer wieder wenden (ca. 15 Minuten). Die größeren Stücke mit dem Pfannenwender zerteilen.


Tipp: Am besten und traditionellsten wird der Riebler in einer unbeschichteten Eisenpfanne.
Wenn der Schmarrn goldgelb gebraten ist, zum Verfeinern ein Joghurt (nach Belieben) untermischen und weiter rösten.


Anschließend mit Kristallzucker bestreuen, in der Pfanne leicht karamellisieren lassen – und voilá, der Riebler ist fertig und kann genossen werden. Grantn (Preiselbeeren) oder Apfelmus passen am besten dazu.


Traditionell wie früher isst die ganze Familie aus einer Pfanne. So schmeckt der Riebler einfach am besten – eine wahre Kindheitserinnerung.
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Ich kenne (auch aus Osttirol) diesen „Riebler“ ebenfalls ohne Zucker. Die geriebenen Erdäpfel werden mit Grieß und Mehl vermischt, mit Salz und Muskat gewürzt (nach Belieben auch etwas Majoran) im Verhältnis 1/2 kg Erdäpfel, 40 g Mehl, 40 g Grieß, 50 g Butter. Gut abrösten. Wer will, kann auch ein Spiegelei darüberlegen und das Ganze mit Salat genießen.
Besonders praktisch finde ich, dass man auch übriggebliebene gekochte Erdäpfel verwerten kann, dann wird man Grieß und Mehl eben im Verhältnis dazu reduzieren.
Ich kenne den Riebler von der seit vielen Jahren verstorbenen matreier Schwiegermutter meiner Schwester, aber es kommt nie ein Ei und auch nie Joghurt hinein. Wir essen den Erdäpfelriebler auch nie Süss, sondern ohne Zucker oder Kompotte solo als „pikante“ Hauptspeise oder mit Salat oder Sauerkraut. Ein absolut tolles osttiroler Winteressen. Liebe Grüße Hannah
Liebe Hannah, vielen Dank für dein Feedback. 🤗 Tja, auch in den einzelnen Tälern Osttirol wird unterschiedlich gekocht, so gibt es im Pustertal den Riebler mit Ei und Joghurt… Lass dir den Riebler auf alle Fälle schmecken. 😋