Obwohl Nußdorf-Debant mitten im Lienzer Becken liegt, prägt unberührte Natur das Gemeindegebiet – ganze 67 % davon gehören zum Nationalpark Hohe Tauern. Hier wirtschaften Betriebe im Einklang mit der Landschaft und ihren Nutztieren, um hochwertige Nationalpark-Regionsprodukte zu erzeugen. Diese stehen für nachhaltige Landwirtschaft, authentischen Geschmack und eine tiefe Verbundenheit zur Region.
Eine wichtige Grundlage für diese hochwertigen Erzeugnisse ist eine artgerechte Tierhaltung, die das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt stellt. Sie trägt nicht nur zu ihrem Wohlbefinden bei, sondern beeinflusst auch die Qualität der Produkte. Zwei Höfe, die diese Philosophie besonders engagiert verfolgen, sind der Nussbaumerhof und der Bödenlerhof in Nußdorf. Mit viel Hingabe und Respekt vor der Natur bewirtschaften die Familien ihre Betriebe und bringen so ein Stück der regionalen Tradition und Ursprünglichkeit des Nationalparks Hohe Tauern direkt zu uns nach Hause.
Warum artgerechte Tierhaltung einen Unterschied macht
Artgerechte Tierhaltung bedeutet in aller Kürze: Die Tiere dürfen so leben, wie es für ihre Art gut ist. Wenn Jungtiere auf natürliche Weise aufwachsen, sich frei bewegen können und mit für die Art geeignetem Futter versorgt werden, zeigt sich das nicht nur in ihrem Wohlbefinden, sondern auch nachhaltig in der Qualität und dem Nährstoffgehalt der Produkte.
In der Praxis bedeutet dies, dass die Tiere ausreichend Platz sowohl im Stall als auch im Freien zur Verfügung haben, Zugang zu Tageslicht und frischem Wasser erhalten und in sozialer Gemeinschaft gehalten werden. Darüber hinaus trägt die sanfte und respektvolle Form der Landwirtschaft dazu bei, traditionelle Kulturlandschaften zu erhalten und – weg von Monokulturen – die Biodiversität zu fördern.

Das Sonnseiten-Goggile vom Nussbaumerhof
Die Hühnereier vom Nussbaumerhof der Familie Jans sind mehr als gewöhnliche Eier und ein Paradebeispiel für hochwertige Lebensmittel aus dem Nationalpark Hohe Tauern. Als „Sonnseiten-Goggile“ benannt, repräsentiert jedes der zertifizierten Eier eine besondere Form der Produktion, die Qualität, Tierwohl und Regionalität vereint.
Die Hühner auf dem Nussbaumerhof genießen optimale Bedingungen: Jedes Tier hat 8 m² Wiesenfläche zur Verfügung, kann nach Belieben unter Bäumen picken und scharren. Mehrmals täglich werden Kontrollgänge durch die Ställe und Ausläufe durchgeführt. Dieser direkte Kontakt ermöglicht eine engmaschige Kontrolle des Tierwohls und schafft eine vertraute Bindung zwischen Tier und Landwirt, wie Bauer Max Jans erzählt. Zusätzlich trinken seine Hühner ausschließlich Wasser aus den Gemeindequellen von Nussdorf-Debant, was die Qualität weiter unterstreicht.
Auf dem Weg vom Hühnerstall zur (teils direkten) Vermarktung werden die Eier aus den Nestern entnommen, gründlich auf die strengen Kriterien der Güteklasse A geprüft und anschließend unbehandelt verpackt. Richtig gelagert, bleiben die frischen Eier mindestens vier Wochen genießbar. Das Sonnseiten-Goggile steht damit für ein Produkt, das Tradition, Handwerk, Nachhaltigkeit und höchste Qualität vereint. Neben den „Sonnseiten-Goggilen“ werden am Nussbaumerhof auch Schafmilchprodukte, Regenbogenforellen und Schnaps produziert.
Das „Osttiroler HochBerg-Ei“ vom Bödenlerhof
Auf luftigen 1.238 Metern Seehöhe, am Nußdorfer Hochberg, lebt und arbeitet Familie Lugger auf ihrem Bödenlerhof. Auch hier leben weiße und braune Hühner in artgerechter Haltung in drei verschiedenen Stallungen, darunter ein mobiler Hühnerstall. Sie genießen einen natürlichen Lebensraum mit ständigem Zugang zu frischem Wasser aus der hauseigenen Quelle. Familie Lugger füttert ihre Hühner mit verschiedenen Getreidesorten, Bergheu und frischem Gras.
Jeden Morgen können die Hühner in den Außenbereich, um sich zu bewegen und zu scharren. Zweimal täglich wird ein kontrollierendes Auge auf sie geworfen, um sicherzustellen, dass es den Hühnern auch an nichts fehlt. Wird bemerkt, dass ein Huhn schlecht gelaunt ist, wird dieser Zustand durch ein paar Streicheleinheiten kurzerhand umgekehrt. Das gilt allerdings nur für braune Hühner, da ihre weißen Artgenossinnen lieber für sich bleiben. Bei diesem Einsatz für das Wohlergehen der Hühner ist es kein Wunder, dass das „Osttiroler HochBerg-Ei“ so hervorragend schmeckt und das Nationalpark-Gütesiegel trägt.


PS: Die Nationalpark-Regionsprodukte können u.a. am Stadtmarkt in Lienz oder beim Hofladen Peischler Wirt in Kals am Großglockner erworben werden.
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