Im Interview mit Verena Steiner auf einer kulinarischen Reise des Soul Food Bikes
Ich hatte das Vergnügen, mit der innovativen und kreativen Besitzerin des Soul Food Bikes zu sprechen. Verena radelt auf ihrem mobilen Food Bike durch Lienz/Osttirol, um hausgemachte, vegane Speisen zu servieren. Lasst uns in eine spezielle kulinarische Welt eintauchen und mehr über Verena Steiner und ihr Konzept erfahren.
Hallo Verena! Schön, dass wir uns treffen. Kannst du unseren Lesern kurz erzählen, was das Soul Food Bike ist und was dich dazu inspiriert hat, dieses Konzept ins Leben zu rufen?
Verena S.: Es war im September 2020, da wollte ich etwas Innovatives machen, das zur Region Osttirol passt. Es sollte auf alle Fälle vegan sein, da es zu dieser Zeit noch wenig Angebote gab. Nach meiner Recherche bin ich dann auf das Food Bike gekommen und da mir Nachhaltigkeit wichtig ist und dies auch perfekt zum Osttiroler (Rad-)Tourismus passt, habe ich mich für diese Art von Küche entschieden.
Wie funktioniert das Soul Food Bike und welche Speisen bietest du an?
Verena S.: Das Soul Food Bike ist ein Fahrrad, dass vorne eine Kochzeile aufgebaut hat. Laut Lebensmittelverordnung habe ich einen Einhandmischer und eine Kühlschublade eingebaut. Die Zutaten gebe ich in einen Brotfladen – auch bekannt als Wrap – hinein. Dann verpacke ich es und lege es auf den Grill um ein schönes Röstaroma zu erhalten. Anschließend wird es in 100 % kompostierbares Verpackungsmaterial an den Kunden gegeben.
Bietest du auch andere Speisen an als Wraps?
Verena S.: Speziell im Sommer sind die Wraps sehr beliebt. Ich habe verschiedene Böden, wie z.B. Vollkorn oder hellen Teigboden oder Paprika Chili. Mir gefällt die Freiheit mich auszuprobieren und zu kochen, worauf ich gerade Lust habe. Einmal gab es Spinatspatzln mit Brennnesselpesto, oder beim Adventmarkt zum Beispiel servierte ich Linseneinbrenn und mexikanischen Eintopf.
Welche regionalen Produkte verwendest du?
Verena S.: Meine Freundinnen sind Bäuerinnen in Stribach, Tristach und Oberlienz. Sie rufen mich an und sagen: „Der Fenchel wächst mir über den Kopf, möchtest du nicht mal Gerichte damit servieren?“. Die Erdäpfel kaufe ich regelmäßig bei einer Bäuerin aus Tristach. Ich baue auch gerne selbst Gemüse und Kräuter in meinem Garten an.
Welche Getränke servierst du deinen Kund:innen?
Verena S.: Die Getränke kaufe ich derzeit bei unserem regionalen Anbieter „Getränkewelt“. Im Sortiment finden sich aktuell Maracuja-Limo und Hanf-Eistee, beide serviert in Pfandpflaschen. Besonders der Hanf-Eistee ist bei den Gästen und mir besonders beliebt. Der Hanf kommt auch regional vom Bauernhof „Halbfurter“ aus Stribach.
Warum veganes Essen und Trinken?
Verena S.: Zuerst ist es mir wichtig zu sagen, dass ich über das Thema „vegan“ niemanden belehren und auch keine Diskussionen führen möchte. Für mich persönlich ist es wichtig, gesunde und nachhaltige Ernährung zu fördern. Ich unterstütze mit meinen Produkten keine Massentierhaltung.
Lass uns kurz über dein neues Produkt das „Lienzer Bussl“ (ein veganer Eierlikör) sprechen. Wie bist du auf diese Idee gekommen und aus was besteht es?
Verena S.: Die Idee war einen rein pflanzlichen Likör zu entwickeln, der nicht zu viel Alkoholanteil hat. Etwas „Feines“ um mit Freund:innen anzustoßen ohne danach zu berauscht zu sein. Die Hauptzutaten sind Hafermilch, Vanille und 40%iger Wodka.
Wo genau finden wir dich mit deinem Soul Food Bike?
Verena S.: Von Dienstag – Freitag am unteren Lienzer Hauptplatz in der Zeit von 11.00 – 14:00 Uhr. Außerdem bin ich mit meinem Soul Food Bike bei vielen öffentlichen aber auch privaten Veranstaltungen im Lienzer Talboden. Anfragen dazu gerne über meine Website.
Was gefällt dir an Lienz besonders?
Verena S.: Lienz ist meine Heimatstadt. Ich liebe es umringt von Bergen zu sein, fühle mich wie ein Kücken im Nest, behütet und beschützt. Wenn ich Weitsicht möchte, gehe ich auf die Berge hinauf. Ich liebe aber auch das südliche Flair und den Charme der Leute. Außerdem sehe ich es als Glück, von Lienz aus in allen Himmelsrichtungen in die schönsten Täler zu gelangen.
Letzte Frage: Erzähl uns bitte, wohin radelst du in deiner Freizeit am liebsten?
Verena S.: Seit Kurzem fahre ich Gravelbike und erkunde gerne die verschiedensten Täler. Besonders mag ich Fahrten nach Abfaltersbach (Hochpustertal), Huben (Iseltal) und Oberdrauburg (Drautal). Dort kenne ich bereits die Zeit, die ich für die jeweilige Strecke benötige.
Herzlichen Dank Verena Steiner, für diese Infos über das Soul Food Bike. Wir sind schon gespannt, welche Gaumenfreuden wir zukünftig noch bei dir entdecken dürfen!
Verena S.: Ich bedanke mich für die Einladung zum Interview und bei allen Leserinnen und Lesern. Danke auch an alle Stammgäste und alle Soul Food Bike Kundinnen und Kunden, die schon einmal bei mir waren und noch zu mir kommen werden.
Verena Steiner (nicht Weiler!) macht das echt genial. Freue mich schon jetzt wieder auf ihre tollen Wraps im nächsten Jahr wenn wir wieder in Osttirol klettern werden. Super kreativ und super nett. Ein Lienzer Original halt.
Danke für dein Kommentar Norbert! Wir finden auch, dass Verena Steiner und Verena Weiler, die den Artikel geschrieben hat, das toll machen.