Wenn man sich intensiver mit einer ausgewogenen Ernährung auseinandersetzt, stößt man zwangsläufig auf den Begriff „Superfood“. Laut Wikipedia ist Superfood ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit angeblichen Gesundheitsvorteilen beschreibt.
Für mich sind das schlichtweg Lebensmittel, die mir und meiner Gesundheit guttun. In unserer schnelllebigen Zeit, wo viele verarbeitete und mit Zucker versetzte Produkte am Teller landen, sind diese natürlichen Nahrungsmittel besonders wichtig. Sie unterstützen unsere Körperfunktionen, sind gut für die Zellen, den Darm und halten uns einfach gesund. Es wird ihnen sogar nachgesagt, dass sie viele Antioxidantien besitzen, die vor Krebs schützen.
In Osttirol haben wir das Glück, direkt vor unserer Haustür auf eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an natürlichen „Superfoods“ zugreifen zu können. Im Verlauf des Jahres stoßen wir immer wieder auf Nahrungsmittel, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken können. Nachfolgend stelle ich einige davon vor und zeige euch, wie ihr einfache Gerichte daraus zaubern könnt.
Frühling
Im Frühling, wenn das winterliche Weiß einem satten Grün weicht, sehnt sich unser Körper regelrecht nach frischen Nähr- und Vitalstoffen, um das Immunsystem zu stärken.
Die Kraft der jungen Pflanzen steckt in Brennnessel, Löwenzahn, Bachkresse, Gänseblümchen, verschiedenen Wildkräutern und auch im Bärlauch, um nur einige zu nennen. Mir hat es besonders der Bärlauch angetan, da diese Pflanze entgiftend wirkt, zu mehr Leistung anregt und erhöhten Blutfettwerten und Gefäßerkrankungen vorbeugt.
Bärlauchknödel
Sommer
Sämtliche Beeren, wie Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren etc. sind im Sommer in die Kategorie „Superfood“ einzuordnen. Ganz besonders viele Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium und sekundäre Pflanzenstoffe enthält die Heidelbeere, bei uns auch Schwarzbeere genannt. Ihr wird weiters nachgesagt, vor freien Radikalen zu schützen, das Immunsystem zu stärken und sogar eine antibiotische Wirkung zu haben.
Schwarzbeerschmarrn
Herbst
„An apple a day, keeps the doctor away“ (Einen Apfel pro Tag und du brauchst keinen Arzt 😉)
Ob süß oder säuerlich, weich oder knackig – der Apfel ist das ultimative Obst. Verschiedene Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, aber auch Inhaltsstoffe, die vor Krebs schützen beinhaltet die kleine, runde Frucht. Durch die Kombination von Äpfeln mit Nüssen, die reich an einfach- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind, entsteht tatsächlich eine „Superfood-Speise“.
Apfelstrudel
Winter
In der kalten Jahreszeit, wenn die Immunabwehr beeinträchtigt ist, wird es besonders wichtig, den Körper mit reichhaltigen Nährstoffen zu versorgen. Eine regelrechte Vitaminbombe ist in diesem Zusammenhang Sauerkraut, da es zahlreiche Vitamine (vor allem Vitamin C, B und K) enthält, die gerade im Winter besonders benötigt werden. Das Kraut sorgt für eine gesunde Haut, Augen und Knochen.
Das untenstehende Rezept kann sowohl mit frischem Kraut als auch mit Sauerkraut zubereitet werden.
Bauernkraut
Fazit
Die Ernährung bildet die Basis für unsere Gesundheit und nicht ohne Grund lautet das Sprichwort: „Du bist, was du isst!“
Durch die Verwendung unseres heimischen „Superfoods“ und regelmäßiger Bewegung in der Osttiroler Natur tragen wir ganz sicher dazu bei, fit und gesund zu bleiben.
Reichlich regionales „Superfood“ findest du auch in den zahlreichen Hof- und Bauernläden Osttirols.
Man kann es nicht oft genug sagen: Die Idee, regionale und natürliche Produkte als Superfood zu erkunden, ist nicht nur köstlich, sondern auch inspirierend, da sie auch die Wichtigkeit lokaler Ressourcen betont.
Und dann auch noch Bärlauch! Das ist so köstlich und so regional. Das wurde mir mal bei einer (leider sonst erfolglosen) Pilzwanderung gezeigt. Seitdem habe ich aber selbst noch keins zu Gesicht bekommen..
In Deutschland ist übrigens die Menge beim Bärlauchpfücken reguliert (https://www.agrarheute.com/land-leben/polizei-stoppt-mann-40-kilo-baerlauch-darf-man-wald-sammeln-616603 😅) – wie ist das in Österreich?
Lieber Tino,
vielen Dank für deinen Beitrag, das sehen wir genauso! 😊 In Österreich ist das Sammeln von Bärlauch mengenmäßig nicht reglementiert, allerdings wird von offiziellen Seiten häufig vor der Verwechslung mit giftigen „Doppelgängern“ gewarnt, siehe dazu etwa die Information der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES.
Liebe Grüße, dein Osttirol-Team!