Es ist das kulturelle Highlight des Jahres. Nicht nur für die Menschen im Osttiroler Villgratental, sondern auch für zahlreiche Gäste. Das Hoch Kultur Festival auf der Unterstalleralm auf knapp 1.700 Meter über dem Meer. Wo sonst Schafe und Kühe weiden, findet das Fest in wenigen Tagen statt. Namhafte Künstler:innen gastieren vom 10. bis 12. August 2023 auf Einladung der Osttiroler Musicbanda Franui um Mitbegründer Andreas Schett. Die Vorbereitung dafür läuft seit Monaten, jetzt startet der Countdown.
Kaspressködel und Alpenburger
„Noch,“ sagt Gebhard Walder, „ist alles vergleichsweise ruhig.“ Seit Tagen produzieren der Gastwirt von der Badl-Alm in Kalkstein und sein Team vor: Knödel für die Hoch Kultur. Flinke Hände formen Kaspressknödel. 3.000 Stück. Es wird geröstet, gerührt, gegart, „damit wir für die Festival-Tage auf der Unterstalleralm gut gerüstet sind“, erzählt Walder. Allein das Zahlenwerk ist beeindruckend. 600 Eier, 80 Liter Milch, 50 Kilogramm Knödelbrot und 60 Kilogramm Käse – das sind die Zutaten für den runden Gaumenschmaus. Nicht eingerechnet der Krautsalat, der die Beilage bildet. Freunde pflanzlicher Ernährung bekommen Hirse-Laiberl. Mehr als nur ein feiner Imbiss auf dem Festivalgelände mitten in den Villgrater Bergen.
Wie Walder hat auch Spitzenkoch Josef Mühlmann vom Gannerhof in Innervillgraten derzeit alle Hände voll zu tun. Drei Tage lang können Gäste im Garten seines Anwesens am Abend nach dem Konzert tolle Weine verkosten. Starkoch Armin Leitgeb, ein Kollege Mühlmanns, grillt Lamm und andere schmackhafte Speisen. Auf der Unterstalleralm selbst kredenzt das Gannerhof-Team „Alpen-Burger“. 400 Stück jeden Tag. „Mit Laiberln vom schwarzen Alpenschwein“, erzählt Josef Mühlmann. „Das Fleisch ist geschmacklich eine Offenbarung, wie auch das Hoch Kultur Festival ein Höhepunkt des kulturellen Lebens in Osttirol sein wird.“
Hohe Kunst und regionaler Genuss
Namhafte Künstler haben sich angekündigt: Unter anderem Schauspieler Tobias Moretti, Bariton Florian Bösch, die Singer-Songwriterin Anna Mabo, Starpianist Vikingur Olafsson und die Gastgeberin, die Musicbanda Franui, deren Wurzeln im Villgratental liegen. Andreas Schett ist hier geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder Christof und dem Verein Fanclub Franui hat der Musiker vor etlichen Jahren schon einmal ein Kultur-Event im Villgratental aus der Taufe gehoben. 30 Jahre nach der „Kulturwiese“ feiert „Franui“ Geburtstag. Das Konzept seinerzeit und heute ist so simpel wie genial: „Wir veranstalten HIER Hoch Kultur für Herz und Hirn,“ erklären die Schett-Brüder. „Außerdem bleibt die Wertschöpfung in der Region.“
Wer dieser Tage durch Innervillgraten spaziert, spürt die Vorfreude. Auch bei den gut 80 Helfern. Tickets kontrollieren, Besucherströme lenken, Shuttle-Busse fahren, Abfälle sammeln und entsorgen – auf nachhaltige Weise. Oder die Festivalwiese mähen und das Heu einbringen. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Grundeigentümern und den Gemeinden Außer- und Innervillgraten wird das Festival umgesetzt. „Ohne deren Unterstützung wäre so eine Veranstaltung nicht denkbar“, bedanken sich Andreas und Christof Schett.
Spezialbräu Hoch Kultur Bier
Genauso schwer vorstellbar wäre ein Open-Air-Festival ohne Getränke. Die steuert die Geigenseer Brauerei aus dem Defereggental bei. Geschäftsführer Patrick Rainer: „Nachbarschaftshilfe ist Ehrensache.“ Schließlich kommt das Wasser für das Festival-Bier und die Softdrinks aus den Villgrater Bergen. „Regionalität spielt eben die erste Geige,“ betont Hoch Kultur Festival-Impresario Andreas Schett. Selbst beim Eis. Denn das kommt aus Außervillgraten von Christine und Clemens Schaller. Sie verwandeln die Milch ihrer Kühe in eine schmackhafte Delikatesse. Dazu werden Hasenöhrl, eine in Fett gebackene Nachspeise, serviert. Liebevoll hergestellt von Villgrater Bäuerinnen. „Das ist Heimat,“ findet das Organisationsteam,“ und deshalb wird es die Hasenöhrln an dem Wochenende im August an vielen Orten geben.“
Der Geschäftsführer von Villgrater Bergfleisch, Roman Kraler, bringt es mit einem Schmunzeln auf den Punkt: „Es geht um die Wurst. Eine aus hiesigen Rindern, Schweinen und Lämmern.“ 3.000 Stück werden gerade produziert. Dazu der Senf aus dem Defereggental von Bernd Troger. Das Brot kommt aus Lienz, von der Bäckerei Joast, die Korn und Mehl aus dem Lienzer Talboden verwendet. Passend zum Hörgenuss gibt es Genuss aus der Region. Mehr Osttirol geht kaum. Das Hoch Kultur Festival kann also nur ein Erfolg werden.
Ich finde jede Art von Veranstaltungen an diesen schönen hochgelegenen Orten unnötig und nicht zeitgemäß, Übertourismus und mangeldes Umweltbewusstsein wird so nur noch gefördert. Der Deckmantel Kultur rechtfertigt es nicht. Es gibt überall teure öffentliche Anlagen, Stadien, Kulturhäuser usw., die sich besser eignen und wenn die Kultur gut ist, ist sie es in jeder Kulisse. Das ist meine Meinung. Trotzdem sollen die Mühen sich lohnen. Viel Erfolg.
Liebe Maria, wahrscheinlich hast du das Echo zum Hochkulturfestival in den letzten Tagen mitbekommen. Wir vom Organisationsteam haben zumindest versucht das Evenmt so zeitgemäß wie möglich zu gestalten und die gesamte Wertschöpfung in Osttirol zu halten von Getränken aus dem Defereggental, Essensangebote von heimischen Betrieben mit regionaler Herkunft, und Künstlershuttel mit E-Mobilität. „Der schönste Konzertsaal der Welt“ hat Dolomitenstadt getitel den sich übrigens die Besucher zu Fuß erwandert haben.
Liebe Maria, vielen Dank, dass du deine Meinung mit uns teilst und vielen Dank, dass du uns trotz abweichender Meinung gute Wünsche für das Wochenende übermittelst. 🤗 Liebe Grüße, dein Osttirol Team