Goldener Herbst, eingefahrene Ernte, gefüllte Körbe!
Erntedank wird niemals aufhören aktuell zu sein. Jeder von uns stillt tagtäglich seinen Durst und seinen Hunger. Doch ist es uns eigentlich oft genug bewusst, dass dies, denken wir an Hitzewellen, sintflutartige Regenfälle oder Ernteausfälle, in keinster Weise eine Selbstverständlichkeit ist?
Erntedank feiern
Bei uns in Osttirol wird die Zeit des Erntedankes ganz bewusst gefeiert und erlebt in den letzten Jahren vielerorts wieder einen höheren Stellenwert. Das ganz bewusste Betrachten vom Ursprung, der Aussaat, bis zur Ernte und bis hin zum Erntedank selbst und dem bewussten Genuss – das ist Erntedank in seiner Vollendung.
Von der Aussaat bis zur Ernte ist dies in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft, so wie sie in Osttirol vorherrscht, mit viel menschlicher Arbeit und Hingabe verbunden.
Gedeihliches Wetter und der Segen Gottes werden schon im Frühjahr bei eigens dafür abgehaltenen Prozessionen erbeten. Für alle, die den so aussagekräftigen Wettersegen, der auch über den Sommer erbeten wird, nicht kennen, habe ich ihn nochmals aufgeschrieben:
Wettersegen
„Gott, der allmächtige Vater, segne Euch und schenke Euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von Euch fern.
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke Euch die Früchte der Erde.
Er begleite Eure Arbeit, damit Ihr in Dankbarkeit und Freude gebrauchet, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist.
Das gewähre Euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“
Am Tag des Erntedankes wird all das dankend vor Gott hingetragen. Meist symbolisiert durch eine wunderschön geschmückte Erntedankkrone. Für ihre Entstehung werden unzählige Ähren vorab zu kleinen Sträußchen gebunden um diese dann je Getreidesorte zu einem Erntedankkrone-Arm zu winden.
Die gewundene Krone wird reichlich mit Feldfrüchten, herbstlichen Blüten und verschiedenstem Laubgewächs geschmückt.
Erntedank-Prozession
Auch der Wagen, auf welchem die Krone in der feierlichen Erntedank-Prozession durch den Ort gezogen wird, ist mit Obst, Gemüse, Weinlaub und vielem mehr festlich geschmückt.
Beim Einzug in die Kirche und der anschließenden Erntedankprozession dürfen auch ein Krug mit Wein und ein Korb mit selbstgebackenem Brot in ihrer starken Symbolkraft nicht fehlen.
Gemeinsames Mahlnehmen
Das gemeinsame Mahlnehmen, zB bei einer Agape, im Anschluss an die kirchlichen Feierlichkeiten, wird vielerorts zu einem geselligen Beisammensein.
Erntedank – nicht nur ein Dankesfest für die Früchte der Erde sondern auch ein Dankesfest für das Gelingen menschlicher Arbeit.
So wird uns einmal mehr bewusst, dass all unser Tun und Streben, ganz egal, worum es sich handelt, an Erntedank mit einbezogen werden darf und muss.
Fotos Getreideanbau/Ernte/Garbenbinden: JB/LJ Sillian
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