Hallo liebe Kinder!
Ich bin Walu, der Wasserfloh aus dem Defereggental, vielleicht habt ihr mich eh schon bei euch vorbeihüpfen gesehen? Mein Zuhause ist ein ganz besonders schönes Plätzchen. Ich lebe nämlich im Paradies, besser gesagt im Bergwasserparadies Defereggental. Ich bin ja so aufgeregt und freue mich schon sehr, dass ich euch meine Wasserwelt näher vorstellen darf.
Was haltet ihr davon, wenn ich euch gleich auf meine Erkundungsreise durch die Wasserschätze unseres Tales mitnehme? Also, das Wasser ist mein Element ist, das ist klar. Deshalb ist das „Haus des Wassers“ in St. Jakob für mich ein besonders spannender Ort. Dort lausche ich am liebsten den Erzählungen über den Nationalpark Hohe Tauern und mache mit Schulkindern aus ganz Österreich, Südtirol und sogar aus dem entfernten Deutschland zusammen tolle Experimente mit Wasser. Was die schon alles wissen, da bekomme ich immer ganz große Augen.
Nachdem ich meinen Wissensdurst gestillt habe, brauche ich dringend eine Pause vom vielen Pauken. Ich will dringend meine Glieder strecken und es zieht mich zum Spielen auf den Wassernaturspielplatz am Wassererlebnisweg St. Jakob direkt neben der Schwarzach. Dort hüpfe nicht nur ich, sondern auch ihr, die vielen Kinder. Wir wetten, wer am schnellsten den Teich überqueren kann, ihr mit dem Handzug-Floß oder ich, wenn ich schwimme.
Wer beim Spielen den Ausblick genießen möchte, für den ist die Spiel- und Ausflugsarena „Wassermythos Ochsenlacke“ in luftigen Höhen bei der Mooseralm ein ganz besonderes Erlebnis. Für die Bequemen ist das Bergwasserparadies ganz einfach mit der Bergbahn St. Jakob erreichbar. Die nutze ich nach dem vielen Spielen am liebsten, um mich kurz ausruhen zu können, nur schwindelig sollte es einem von der Höhe nicht werden. Bis auf 2.350 Meter geht es hoch, aber dafür ist der Ausblick spektakulär. Oben gibt es dann einen lustigen Rundweg um den Speicherteich, der ein paar große Klettertiere für uns parat hält, die alle meine Freunde sind: Salmo, die Bachforelle – Anura, der Frosch – Odo, die Libelle – Uro, der Bergmolch und Cinni, die Wasseramsel. Sie sind einfach riesig und haben unglaublich große Herzen! Sie lassen mich und natürlich auch euch nach Lust und Laune auf ihnen herumklettern, springen, balancieren, rutschen und vieles mehr. Aber sie können manchmal auch genau wie ihr ziemliche Schlingel sein. Sie wollen mir weismachen, dass sie einst mit einer Arche auf den Berg gelangt sind und sie seitdem als Hüter des Wassers über den kleinen Bergsee wachen. Dabei weiß man doch, dass Schiffe nicht bergauf fahren. Diese Witzbolde.
Dafür haben sie mir erklärt, wohin der Schnee verschwindet, der sich im Winter auf den Bergspitzen ansammelt. Die Sonne bringt die vielen hübschen Eiskristalle zum Schmelzen und das flüssige Wasser strömt durch tosende Wasserfälle und rauschende Gewässer in das Tal zurück. Ich habe mir die Sache mal persönlich angeschaut. Das packende Naturerlebnis hat mich umgehauen und nass geworden bin ich natürlich auch. Toll, so viel zu erleben! Langeweile kommt da garantiert nicht auf. Zum Entspannen hüpfe ich weiter und mache es mir mit einer leckeren Jause an den ruhigen Flüssen und stillen Bergseen gemütlich und lasse mir von der Sonne die Nase kitzeln – einfach paradiesisch. Damit das so bleibt, packe ich meine Abfälle wieder zurück in meinen Flohrucksack und entsorge sie später bei mir zu Hause. Dann geht es auch schon weiter zum nächsten Abenteuer.
Puh, von dem vielen bergauf-bergab tun mir ganz schön die Gelenke weh. Schließlich bin ich auch nicht mehr der jüngste Wasserfloh. Zum Glück ist St. Jakob nicht weit, der kleine Ort im Defereggental. Dort gibt es eine Quelle, die Heilwasser ganz tief aus der Erde an die Oberfläche bringt. Das Wasser lag dort ganz lange, so lange, dass wir uns das gar nicht vorstellen können. Dabei haben sich dort im Wasser Mineralien angesammelt, dass es fast schon magisch geworden ist. Es kann bei euren Hautkrankheiten oder Gelenkschmerzen helfen, sodass die Schmerzen nicht mehr so schlimm sind. Leider gibt es nur eine bestimmte Menge dieses magischen Wassers, deswegen müssen wir darauf aufpassen, dass es nicht verschwendet oder zu schnell aufgebraucht wird.
Trinken solltet ihr das Wasser aber lieber nicht, denn zu viel Magie kann auch schädlich sein. Wenn ihr durstig seid, so wie ich, nach so viel Aufregung, dann sucht euch lieber einen Brunnen. Das Wasser, das dort herausfließt, kommt direkt aus den Bergen und wurde durch die Versickerung im Boden bereits gefiltert. Das heißt, das Wasser ist vollkommen sauber und problemlos trinkbar. Und unglaublich lecker, wie ich finde. Solche Brunnen findet ihr im Freien mitten in der Stadt oder im Dorf. Trinkbrunnen werden diese Hähne genannt, aber Vorsicht: ihr solltet sie nicht mit normalen Brunnen verwechseln. Wenn es sich um einen Trinkbrunnen handelt, steht ein Schild mit der Aufschrift „Trinkwasser“ dabei. Das ihr schon alle lesen könnt, weiß ich ja bereits.
Wenn wir beim Wandern unterwegs sind, haben wir meistens keinen Wasserhahn oder einen Trinkbrunnen dabei, zumindest passt das nicht in meinen Flohrucksack, das habe ich bereits ausprobiert. Wenn aber die Trinkflasche leer ist, muss ich dann durstig bleiben? Nein, das habe ich im Haus des Wassers gelernt. Wenn ihr während der Wanderung an einem Gebirgsbach vorbeikommt, könnt ihr eure Flaschen dort ganz einfach wieder auffüllen. Aber hier müsst ihr vorsichtig sein und eure Augen benutzen. Achtet darauf, dass das Wasser klar ist und ihr die Steine im Bachbett erkennen könnt. Trübes Wasser kann schmutzig sein und es ist somit nicht trinkbar. Besprecht euch am besten mit euren Familienmitgliedern, ob dieses Wasser trinkbar ist.
Wenn ihr Glück habt, liegt vielleicht sogar eine Quelle auf eurem Wanderweg, also Wasser, welches direkt aus dem Boden kommt. Erkennen könnt ihr die Quellen meistens daran, dass das Wasser durch ein Rohr geleitet wird und wie eine Art Wasserhahn aussieht, welcher stetig läuft. Meistens wird das Wasser in einer Tränke gesammelt, aber ich habe gelernt, das Wasser aus der Tränke nicht zu trinken weil Algen in der Tränke das Wasser verunreinigen. Außerdem trinken gerne Weidetiere daraus. Die sind schließlich auch durstig, so wie ihr und ich natürlich auch.
Da habt ihr jetzt ganz schon viel über Trinkwasser gelernt, sodass ihr nie verdursten müsst. Und wenn ihr doch etwas vergessen habt, dann nehmt mich, Walu – den Wasserfloh aus dem Bergwasserparadies Defereggental, doch einfach mit nach Hause und ich flüstere euch die wichtigsten Informationen einfach ins Ohr. Und zusammen können wir noch lange von den spannenden Wassererlebnissen schwärmen, die wir im Defereggental erlebt haben.
Also, wir sehen uns! Euer Walu Wasserfloh
Gastautorinnen: Brigitte Eckle, Fernanda Pauli
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