Gehört hatte ich schon viel davon, gemacht bis jetzt noch nie: eine Vollmondschneeschuhtour.Wie es sich im Leben so gehört, muss man alles einmal ausprobieren. Gesagt, getan – der nächste Vollmond war der passende Zeitpunkt, endlich einmal durch die relativ helle Vollmondnacht zu wandern und den Mythos Berg mit seinen Geschichten zu erleben. Gott sei Dank waren wir so schlau, früh genug einen Termin mit dem Nationalparkranger zu fixieren. Diese Touren sind nämlich sehr gefragt.
Andreas, unser Ranger, wartete mit den Schneeschuhen auf dem Parkplatz Faschingalm am Zettersfeld auf uns. Zuerst bekamen wir einmal eine umfangreiche Einweisung, wie man sich die Schneeschuhe anlegt bzw. wie man damit gehen soll. Nach einigen Versuchen und jeder Menge Gelächter ging es schon los.
Vom Vollmond sahen wir zuerst sehr wenig, da es zu schneien begann. Romantisch war es trotzdem – vom Himmel tanzende Schneekristalle, die von unseren Stirnlampen angestrahlt wurden. Steil ging es bergauf, jedoch blieben wir ganz oft stehen und erhielten wertvolle Informationen über den Nationalpark Hohe Tauern. Deshalb kam uns der Anstieg auch gar nicht so schlimm vor.
Vorbei an der Naturfreundehütte ging es in Richtung Debanttal. Unberührte Natur wartete auf uns – und wir hatten großes Glück: Der Schneefall lies nach und der Vollmond zeigte sich. Nicht nur für Vampire und Werwölfe sondern auch für uns Wanderer bot sich ein tolles Schauspiel in dieser Nacht. Es war schon ein erhebendes Gefühl, in der tief verschneiten Natur des Nationalparks mit den Schneeschuhen eigene Spuren zu ziehen. Was mich besonders beeindruckt hat waren die Tiergeräusche, die die Stille der Nacht durchbrachen. Andreas informierte uns perfekt über Adler, Gämse oder Steinböcke. Mit viel Wissen im Kopf machten wir uns auf den Rückweg.
Natürlich durfte nun der gesellige Teil nicht fehlen. Wir kehrten in der Naturfreundehütte bei Lisa und Ludwig ein. Hungrig nach der 3-stündigen Wanderung genossen wir die selbst gemachten Rippelen mit Sauerkraut und Kartoffeln umso mehr. Es wurde alles aufgegessen. Das Schnapserl danach hat uns von innen heraus so richtig gewärmt. Dies empfiehlt sich sowieso, damit man sich nicht verkühlt – das hat schon meine Oma immer gesagt! 😉
Es war so gemütlich, dass die Zeit wie im Fluge verging. Nach Mitternacht machten wir uns auf den Heimweg. Ca. 20 Minuten mussten wir bis zum Parkplatz bei der Faschingalm zurücklegen. Gestärkt und auch wieder richtig aufgewärmt haben wir diese Wegstrecke rasch zurückgelegt.
Eines wussten wir genau: dies wird nicht unsere letzte Tour gewesen sein!
Tipp am Rande: Es empfiehlt sich, eine Schneeschuhtour immer mit einem Nationalparkranger zu machen, da man unheimlich viel Wissen vermittelt bekommt. Außerdem sind schon in der Gebühr von € 15,– die Kosten für das Ausleihen der Schneeschuhe enthalten.
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