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Mit Bus und Traktor zum schönsten Talschluss der Ostalpen: Gletscherweg Innergschlöss

Mit Bus und Traktor zum schönsten Talschluss der Ostalpen: Gletscherweg Innergschlöss

Der Gletscherweg Innergschlöss – wie jedes Jahr für mich eine fixe Wanderung im Nationalpark Hohe Tauern. Der Schnee heuer ist hartnäckig, irgendwann muss aber auch dieser den Almrosen und Bergkräutern weichen. Lisa, Hannah und ich wollen euch heute mit zu einem besonders schönen Platzerl nehmen. Ein Platzerl, das mich schon als kleines Kind fasziniert hat.

Bequem mit dem VVT Regionalbus 955 zum Matreier Tauernhaus.

Wenn man die Bushaltestelle quasi vor der Tür hat, gibt es ja nichts einfacheres, als in den Bus zu steigen und loszufahren. Noch kurz zuvor den Fahrplan anhand der VVT Ticket App gecheckt, geht es für uns schon los. Mit dem Bus fahren wir vom Matreier Korberplatz durch das Tauerntal vorbei an markanten Felswänden und tobenden Wasserfällen, hinein zur Haltestelle Matrei in Osttirol Tauernhaus. Die Landschaft des Tauerntals kann schon sehr faszinieren. Noch besser natürlich, wenn man das Ganze entspannt aus dem Bus bewundern kann. Die Fahrt kostet 5,30 €. Der Bus startet in Lienz, wir sind aber erst in Matrei zugestiegen. Gäste, die eine oder mehrere Nächte in Osttirol übernachten, können die öffentlichen Verkehrsmittel in Osttirol übrigens kostenlos nützen, wenn sie eine Gästekarte mitführen.

Mit dem Panoramazug sparen wir uns den langen Fußweg ins Innergschlöss.

Kaum vom Bus ausgestiegen, wartet dann auch schon der Panoramazug Chauffeur Mario Steiner auf uns. „Kemmps lei, oft foahma eichn ins Tol“, sagt er lächelnd.

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Mario Steiner sitzt im Panoramazug

Was früher eine Kutsche war, ist heute ein Traktor mit Passagierwaggon. An Romantik hat der Panoramazug jedoch nichts verloren. Aus den Boxen im Waggon ertönt Volksmusik und ein kühler Wind bläst uns ins Gesicht. Mit dem „Gruß aus Schloss Weißenstein“ in den Ohren fahren wir durchs Außergschlöss, vorbei an der Felsenkapelle und können den ersten Anblick des Gletschermassivs genießen. Über den ersparten Fußmarsch waren wir gehörig froh, denn wir haben ja noch einiges vor uns. 

Auf geht‘s in Richtung Gletscher

Hoch motiviert starten wir direkt im Innergschlöss in Richtung Gletscherweg Innergschlöss. Uns erwarten ca. 650 Höhenmeter pure Natur. Ein flacher Schotterweg führt uns noch zurück zum Talschluss, hier wird’s dann steil.

Linksseitig führt uns eine Brücke über den Bach, zuerst durch lichten Wald und anschließend Steintreppen hoch in Richtung Gletscher. Gute Trittsicherheit und Ausrüstung sind zu empfehlen. Ein paar Wasserfälle und die Ausblicke erleichtern ein wenig die Mühen des Aufstiegs.

Abkühlung gefällig?

Nach etwa 2 Stunden Gehzeit erreichen wir den Salzbodensee. Bei den Temperaturen wäre ich am liebsten ins kühle Nass hineingesprungen. Badesachen hatten wir leider nicht mit, dann sind es am Ende doch nur die Füße geworden die wir im See baumeln ließen.

Nach einer kurzen Pause geht’s weiter, vorbei am Auge Gottes. Der See, der Auge Gottes genannt wirt, trägt diesen Namen aufgrund seiner dreieckigen Form und der einem Augapfel gleichenden Wollgrasinsel in der Mitte.

Der Gletscherweg Innergschlöss ist nebenbei mit 24 Haltepunkten versehen. Wer mehr über die Gletscher- und Pflanzenwelt erfahren will, sollte sich unbedingt vom Österreichischen Alpenverein die dazu gehörende Broschüre mitnehmen. 

Ein atemberaubender Blick auf das Schlatenkees eröffnet sich

Weiter folgen wir einem Pfad hinunter zum Schlatenbach, den wir mit Hilfe einer Brücke überqueren. Nun wandern wir über, vom Gletscher abgeschliffenen Fels und Steinplatten, weiter zum höchsten Punkt der Rundtour (2230 m).

Wieder ein paar Meter bergab, kommen wir dem Schlatenkees immer näher. Uns eröffnet sich ein unglaublicher Blick über den gesamten Gletscher. Die Schönheit dieses Ortes ist ein absolutes „must-see“ für jeden Naturliebhaber und Bergsteiger.

Gerade als mich Hannah auf einen mächtigen Gletscherbruch in der Nähe der Kristallwand hinweist, hören wir ein lautes Grollen und ein riesiger Eisbrocken löst sich vom Gletscher und stürzt ins Tal. Was für ein Anblick!

Kleiner Umweg zur Alten Prager Hütte

Die Mädels haben es nicht mehr geschafft. Ich wollte aber unbedingt noch hoch zur seit 2009 außer Betrieb stehenden Alten Prager Hütte (2489 m). So mache ich mich auf den Weg, während Lisa und Hannah am Fuße des Gletschers noch kurz Rast machen. Alleine bin ich auf meiner Wanderung aber nicht. Schafe, Murmeltiere und Gämsen sind stetige Begleiter in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern.

Oben angekommen bietet sich mir eine atemberaubende Kulisse. Momente wie diese lassen die schmerzenden Füße und die Mühen des Aufstiegs vergessen. In den Jahren 2017 – 2019 wurde die Alte Prager Hütte zum höchstgelegenen Museum Österreichs umgebaut. Dieses Mal war die Hütte leider zu, aber ich komme bestimmt wieder.

Wohl verdienter Ausklang im Venedigerhaus

Rund 5 Stunden haben wir für die ganze Rundtour benötigt. Wieder im Innergschlöss angekommen ist es schon ein wenig ruhiger geworden rund um die Hütten der Almsiedlung. Für die letzte Fahrt mit dem Panoramazug hinaus ins Tal sind wir leider schon zu spät. Wir entscheiden uns für einen kurzen Einkehrschwung im Venedigerhaus bevor wir mit müden Füßen und zufriedenen Gesichtern wieder aus dem Tal wandern und mit dem letzten Bus nach Hause fahren.

Dieser Blogbeitrag ist Teil des Interreg Projektes SMACKER und wird in Kooperation mit dem Regionsmanagement Osttirol umgesetzt.

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