Trotz eines in Österreich gut funktionierenden Abfallmanagements und Entsorgungsangebots, werden immer wieder achtlos Abfälle einfach in der Umwelt entsorgt. Mit verschiedenen Informationskampagnen und Hinweisen versuchen wir als Tourismusverband zu sensibilisieren, aber legen auch selbst bei einer jährlichen Aufräumaktion die Hand an. Dieses mal stand ein Frühjahrsputz am Iseltrail auf dem Programm.
Littering
Beim sogenannten Littering wird auf ein pflichtbewusstes Verhalten verzichtet und der Müll ohne Bedenken in der freien Natur entsorgt. Eine vom österreichischen Umweltbundesamt im Jahr 2018 durchgeführte Studie hat ergeben, dass sich die jährlich „gelitterten“ Abfälle in einem vierstelligen Bereich bewegen – traurige 4.500 Tonnen pro Jahr. Grundsätzlich sind wir in Osttirol in der glücklichen Lage eine sehr intakte und saubere Natur vorzufinden. Aber auch in Osttirol wird leider immer wieder nicht vorschriftskonform entsorgt. Um dem entgegenzuwirken, hat der Abfallwirtschaftsverband den „Tu-Es-Tag“ ins Leben gerufen. Zahlreiche Gemeinden mit ihren Vereinen streunen dabei im Frühjahr durch ganz Osttirol, um ihre Regionen zu säubern.
Der Iseltrail ist wieder sauber!
Beim Wandern auf dem 73,7 Kilometer langen Iseltrail kommt der unberührten Natur eine ganz besondere Bedeutung zu. Mit viel Rücksicht und Bedacht wurde der Weitwanderweg entlang der Isel auf bereits vorhandenen Pfaden angelegt und gewährt somit Einblicke in eine unberührte Natur- und Kulturlandschaft. Für uns war es infolgedessen naheliegend, unsere Aufmerksamkeit bei der Flurreinigung auf diesen einzigartigen Weg durch die Natur zu legen. Bereits im Jahr 2023 wurden, ausgehend vom Start in Lienz, der erste Abschnitt in Angriff genommen und dabei über 100 kg Müll gesammelt. Dieses Jahr kümmerte sich das mit Handschuhen, Müllsäcken und Zangen ausgestattete Team vom Tourismusverband um die Strecke von St. Johann im Walde bis Matrei und befreite diesen Abschnitt von allerlei Verschmutzungen. Dabei fand man angefangen von Zigarettenstummel – die durch toxische Stoffe besonders negative Umweltauswirkungen nach sich ziehen – über allseits bekannte und nicht minder schädliche Plastik-Verpackungsmaterialien bis hin zu eher unkonventionellen Dingen wie Alteisen oder Klappstühlen allerhand Material. Der gesamte Müll wurde in Müllsäcken gesammelt und anschließend fachgerecht im Recyclinghof entsorgt.
Langfristiger Schaden
Wer glaubt, das Weggeschmissene zersetzt sich sowieso gleich wieder oder der nächste Regen regelt das schon, der irrt gewaltig. Die Abfälle bleiben teilweise Jahrhunderte in der Natur und das mit all seinen negativen Auswirkungen auf das Ökosystem. Anbei einige Materialien mit den dazugehörigen Zersetzungszeiten laut Alpenverein (diese hängen stark vom Materialzustand und den äußeren Umständen ab):
- Papiertaschentuch: 1-5 Jahre
- Bananenschale: 1-2 Jahre
- Kaugummi: 3-5 Jahre
- Zigarettenstummel: 2-7 Jahre
- Blechdose: 50-500 Jahre
- Plastiksack: 100-200 Jahre
- Plastikflasche: 100-500 Jahre
- Glasflasche: mind. 4000 Jahre
Verantwortung übernehmen!
Der herumliegende Müll in der freien Natur ist nicht nur unschön anzusehen, sondern hat auch schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Umwelt, die Tierwelt und letztendlich auch auf den Menschen. Jeder von uns steht der Natur und seinen Mitmenschen gegenüber in der Verantwortung und kann einen Teil dazu beitragen, unsere Umwelt (noch) lebenswerter zu machen.
Eine super Aktion! Auch wenn es traurig ist, dass so ein Putzeinsatz überhaupt notwendig ist.
Liebe Anja,
danke für deinen Zuspruch! Die gute Nachricht ist, dass wir dieses Jahr schon weniger Müll als im vergangenen Jahr gefunden haben – diese Entwicklung verzeichnen wir als positiv. Wir hoffen, dass die Menschen den Schutz unserer Natur wieder mehr zu schätzen lernen.
Liebe Grüße von deinem Osttirol-Team! 😊