Im Herzen der Nationalparkregion Hohe Tauern, eingebettet in die raue Landschaft Osttirols, liegt das Naturhotel Outside: Ein Ort, an dem gelebte Nachhaltigkeit kein Markengbegriff, sondern Herzenssache ist. Mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet, zählt das Haus zu den Vorreitern für umweltbewusstes Wirtschaften in der Region. Grund genug, genauer hinzuschauen.
Ein Hotel, das Osttirol atmet
Schon beim Betreten des 4-Sterne-Superior-Hauses wird spürbar: Hier zieht sich die Verbundenheit zur Natur wie ein roter – oder besser: grüner – Faden durch jedes Detail. Hochwertige Naturmaterialien, effiziente Energienutzung, ein durchdachtes Abfallmanagement, sowie der bewusste Umgang mit regionalen Lebensmitteln zeichnen das Haus aus.
Für Gastgeber Daniel Ganzer ist Nachhaltigkeit keine Strategie, sondern gelebte Überzeugung. Als Teil einer Tourismusfamilie in dritter Generation führt er gemeinsam mit Partnerin Alessa den Betrieb – modern, zukunftsorientiert und tief verwurzelt in der Osttiroler Lebensweise.

Nachhaltigkeit sichtbar gemacht
Wie nachhaltiges Wirtschaften konkret aussieht, zeigt sich in vielen kleinen und großen Maßnahmen:
- Regionale Lebensmittel: Trotz saisonaler Herausforderungen stammen viele Zutaten von Osttiroler Produzenten. Direkte Kooperationen mit landwirtschaftlichen Betrieben sichern Frische, kurze Wege und lokale Wertschöpfung. „Wenn wir regional einkaufen, profitieren letztlich alle – unsere Gäste, die Betriebe und die Region“, betont Ganzer. Auch Lebensmittelverschwendung wird durch kleine Portionen und kostenlose Nachschläge reduziert.
- Verpackungsvermeidung & Ressourcenschonung: Einkauf und Lagerhaltung werden laufend optimiert, statt Einweg-Pantoffel bringen die Gäste selbst Badeschuhe mit. Eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung.
- Nachhaltige Reinigung: Rund 90 % der Reinigungsmittel sind zertifiziert umweltfreundlich. Durch moderne Dosieranlagen konnte etwa in der Küche der Verbrauch um die Hälfte reduziert werden.
- Energie aus der Region: Eine hoteleigene Photovoltaikanlage (60kW) deckt ein Viertel des Bedarfs, Überschüsse werden in Wärme umgewandelt. Der restliche Strom stammt vollständig aus erneuerbaren Quellen. Die Fernwärmeversorgung erfolgt über das lokale Heizwerk.
- Wasser sparen mit System: Der Wasserverbrauch liegt rund 30 % unter dem österreichweiten Durchschnitt der Hotellerie – dank innovativer Wassersparsysteme.
- Wärme und Dämmung: Bei allen baulichen Maßnahmen wird größter Wert auf Energieeffizienz gelegt – von Wärmerückgewinnung bis hin zu hochisolierten Gebäudeteilen.
Diese Maßnahmen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern stärken auch die Position des Betriebs als glaubwürdiges Naturhotel. Wer tiefer eintauchen möchte, findet im hoteleigenen Umweltbericht umfangreiche Details.

Ein starkes Team als Schlüssel zum Erfolg
Nachhaltigkeit wird im Wander- & Wellnesshotel Outside nicht nur auf technischer Ebene gelebt. Auch im zwischenmenschlichen Bereich zeigt sich die Philosophie des Hauses: Langjährige Mitarbeiter:innen, flache Hierarchien und ein respektvoller Umgang prägen die Arbeitskultur. „Unsere Mitarbeiter:innen sind unser größter Schatz“, sagt Ganzer – ein Zugang, der mit dem Top Academy Award als einer der beliebtesten Arbeitgeber Österreichs ausgezeichnet wurde.
Das Österreichische Umweltzeichen – was steckt dahinter?
Seit 1990 steht das vom Bundesministerium für Klimaschutz vergebene Umweltzeichen für nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften. In Österreich tragen derzeit über 1.600 Betriebe das Gütesiegel, darunter bislang nur zwei Hotels in Osttirol. Das Outside ist eines davon und erfüllt neben dem Umweltzeichen auch die Anforderungen des EU-Ecolabels.
Die Kriterien sind umfassend: zahlreiche Pflicht- und Sollpunkte in den Bereichen Energie, Wasser, Abfall, Lebensmittel, Kommunikation, Mobilität und mehr. Daniel Ganzer sieht die Zertifizierung als logischen Schritt: „Vieles haben wir ohnehin schon umgesetzt. Durch die externe Prüfung wird es einfach glaubwürdiger.“ Mit Hilfe einer Energieberaterin und viel Eigeninitiative wurde der umfangreiche Kriterienkatalog bewältigt. Besonders hilfreich sei das entstandene Monitoring-Tool, das kontinuierlich zeigt, wo Optimierungsbedarf besteht.
Nachhaltigkeit ist kein Trend – sondern Teil des Erlebnisses
Ob das Umweltzeichen ein direktes Buchungskriterium sei? Schwer messbar, meint Ganzer. Aber: „Wenn wir uns als Naturhotel präsentieren, müssen die Gäste das auch sehen, spüren, riechen und schmecken können, sonst verlieren wir an Glaubwürdigkeit.“

Neuer Natur-SPA: Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie
Mit dem In- und Outdoor insgesamt 2000 m² großen, neu gestalteten Natur-SPA schafft das Hotel ein weiteres Highlight: naturverbunden und durchdacht. Zwar sei ein Wellnessbereich per se nie ganz nachhaltig, räumt Ganzer ein, aber er betont: „Natürlich gilt es auch die ökonomische Nachhaltigkeit zu berücksichtigen, wir wollten jedoch bewusst kein überdimensioniertes Prestigeprojekt, sondern eine Ergänzung, die unserem Konzept entspricht.“
Und das gelingt: Biologische Wasseraufbereitung im Naturpool sorgt für klare Qualität. Beim beheizten Außenpool setzt man auf ein innovatives Wärmespeicher-System: Das Warmwasser wird außerhalb der Betriebszeiten in einen hochisolierten Tank geleitet, wodurch Energie- und Wärmeverluste nahezu vollständig vermieden werden. Ergänzt wird der Bereich durch regionale Materialien wie den Osttiroler Serpentinit „Dorfergrün“ sowie ein Kunstwerk des Matreier Künstlers Othmar Trost – beides verleiht dem SPA Authentizität und Tiefe. Besonders beeindruckend ist das 35° warme Solebad mit 600.000 Jahre altem Deferegger Heilwasser direkt aus der Region.

Heimat mit Zukunft
Brot, Marmelade oder Papas berühmter Sirup: Im Outside wird vieles noch selbstgemacht. Diese Liebe zum Detail steht exemplarisch für das, was Ganzer an der Region so schätzt: „Osttirol ist gerade für Outdoorliebhabende ein Traum. Wir haben Landschaften, die anderswo schon verbrauchter sind.“ Warum er trotz internationaler Erfahrung – von Südafrika bis Japan – wieder nach Matrei zurückgekehrt ist? „Weil hier einfach meine Heimat ist und weil ich an das Potenzial Osttirols glaube. Außerdem ist es eine wundervolle Aufgabe, einen Familienbetrieb fortzuführen“. Und in 20 Jahren? Da wünscht sich Daniel Ganzer ein Hotel, „das mehr gibt, als es nimmt – ein Ort, der für alle Beteiligten positiv wirkt.“
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