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Natur & Gesundheit, Osttiroler Gesichter

Aah, Oooh, Aha und Woow…

Aah, Oooh, Aha und Woow…

Die wohl häufigsten Wortlaute die Nationalpark-Ranger Emanuel Egger täglich hört

Wenn Nationalpark-Ranger Emanuel Egger im Nationalpark Hohe Tauern unterwegs ist, ist es für ihn das Schönste, in und mit der Natur ein „Aah“, „Oooh“, „Aha“ und „Woow“ bei den Teilnehmern auszulösen. Ausdrücke, welche die Begeisterung und Wertschätzung gegenüber der Natur und das Verstehen der Bedeutung und Wichtigkeit von Naturschutzgebieten widerspiegeln und gleichzeitig sehr wichtig für das Verstehen von Zusammenhängen sind. „Es gibt den Moment, wo Besucher die Besonderheiten des Nationalparks und seiner einzigartigen Natur erkennen und es „klick“ macht.“ Das ist nur einer der vielen Gründe, wieso er sich vor über 25 Jahren für seinen persönlichen Traumberuf Nationalpark-Ranger entschieden hat.

Emanuel Egger in Action

Wir sind beim Glocknerwinkel in Kals am Großglockner und entdecken Emanuel Egger in Action in seiner Nationalparkuniform, während er mit vollem Elan den Gästen die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zeigt und näherbringt. Seine charismatische, offene Art, sein Lächeln und natürlich seine Leidenschaft für die Natur stechen jedem Besucher sofort ins Auge. Doch auch sein markanter Kinnbart – sein Markenzeichen seit jeher – lässt die Besucher des Nationalpark Hohe Tauern Emanuel sofort wiedererkennen.

Die Natur – sein ständiger Begleiter

Geboren und aufgewachsen in der Nationalparkgemeinde Matrei in Osttirol, ist Emanuel seit Kindheitstagen in der unberührten Natur des Nationalparks unterwegs und kennt sie deshalb in- und auswendig. Schon damals, als kleiner Bub, zog es ihn ständig raus in die Natur. Heute, im Jahr 2020, ist er einer der dienstältesten Nationalpark-Ranger Österreichs und ein absoluter Experte in seinem Bereich. In seinen bereits 27 Dienstjahren hat er so einiges an Expertenwissen angesammelt und vieles erlebt.

Die frühen Beginne

Während es heute eine fundierte 3-jährige Ausbildung mit vielen verschiedenen Gebieten wie z. B. Zoologie, Geologie, Pädagogik u.v.m. gibt um Nationalpark-Ranger zu werden, war es damals ganz anders. Emanuel erzählt, dass die Definition, als auch das Aufgabenfeld eines Nationalpark-Rangers, in den Anfangsjahren noch völlig unklar und erst zu gestalten war. Angefangen mit Infodiensten quer durch die Täler der Nationalparkregion Osttirol, haben sich die Ranger gemeinsam mit der Verwaltung und der Akademie überlegt, was sie benötigen und aus dem heraus gemeinsam eine Ausbildung entwickelt. Obwohl es im Jahr 1993 noch kein ausgeklügeltes Ausbildungssystem wie das heutige gab, lies eine Sache alle Beteiligten an einem Strang ziehen – die Liebe zur Natur. Emanuel und seine Kollegen waren sozusagen die Versuchskaninchen für ein Experiment, welches geglückt ist.

Herzenssache

Emanuels Spezialgebiet und sein absolutes Herzensthema ist der Gletscher. „Der Gletscher zieht mich und meinen Blick regelrecht an und ist ein absoluter Kraftplatz für mich.“ Einer der unzähligen Gletscher die es im Nationalpark zu entdecken gibt, steht im Mittelpunkt seiner Lieblingstour und bildet das Highlight dieser atemberaubenden Tour – das „Schlaten Kees“.  Den Gletscher kennt er trotz seiner ständigen Veränderung in- und auswendig. Was Emanuel am meisten an diesem Thema begeistert ist, dass man an den Keesen, wie man sie in der Nationalparkregion Osttirol nennt, hautnah erkennen kann, wie anfällig die Natur auf Eingriffe jeglicher Art ist. An den landschaftsprägenden Elementen werden die Auswirkungen des Klimawandels für Besucher sicht-, spür- und erlebbar. Er bildet die ideale Grundlage um die Aufmerksamkeit, die Achtsamkeit und das Bewusstsein für diese Thematik zu stärken.

Der Sommer ist vorbei, geschwitzt wird nicht weniger

Jetzt geht’s los. Die Sommerbekleidung und das leichte Schuhwerk sind verstaut und die Winterausrüstung wird entstaubt. Nature Watch Touren und Schneeschuhwanderungen zählen für Emanuel zu seinen Favoriten – dort kann man ihn regelmäßig antreffen. „Auf die „Pirsch“ zu gehen, das Fernglas immer bereit zu halten und die Spannung, welche Tiere einen heute vor die Linse kommen, ist für mich das Beste an den Nature Watch Touren im Winter. Gemeinsam mit meinen Besuchern gehe ich raus in die unberührte Natur, um die Nationalparkbewohner Gams, Steinbock, Steinadler und Co. live und in freier Wildbahn zu entdecken.“

Viel mehr als nur ein „einfacher“ Job

Emanuels Ziel ist es, seinen Gästen und Besuchern des Nationalpark Hohe Tauern Wissen zu vermitteln um Zusammenhänge in der Natur zu veranschaulichen. Als Ranger muss man allerdings ein absolutes Multi-Allroundtalent sein und insgesamt weit über 50 Berufe ausüben. „Ob Wissenschaftler, Model, Animateur oder Therapeut, bei beinahe jeder geführten Wanderung wartet eine neue Herausforderung auf uns Nationalpark-Ranger.“ Ranger im Nationalpark Hohe Tauern zu sein bedeutet also viel mehr als nur gemeinsam mit Besuchern die Natur zu erkunden. „Zum einen kontrollieren wir Informationstafeln, halten Wege und Lehrpfade instand, stellen Hinweisschilder auf und betreuen Gäste in unseren Servicestellen. Zum anderen erfassen wir die Pflanzen- und Tierwelt und bringen die Bedeutung des Naturschutzes unseren Besuchern näher.“ Eine der wichtigsten Aufgaben eines Rangers sind die Besuche in den Schulen. Schon in seinen ersten Jahren war Emanuel viel in Schulen unterwegs, um die Kinder in Sachen Natur- und Umweltkunde weiterzubilden. Ihnen den Samen der „Natur“ in den Kopf zu setzen und darauf hoffen, dass dieser wächst. Die Nachfrage stieg und stieg und so wurde die direkte Besucherbetreuung und die Umweltbildung an Schulen immer bedeutsamer und rückt so in den Mittelpunkt der Aufgaben eines Rangers.

Emanuel’s persönliche 3 Tipps für dein Erlebnis im Nationalpark Hohe Tauern

1) Glocknerwinkel

Mit Blick auf den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner, begeistert dieses traumhafte „Platzerl“ Sommer wie Winter. Mehr Infos >>

2) Umbalfälle

Mit den imposanten Wasserfällen die Kraft der Natur spüren. Mehr Infos >>

3) Gletscherlehrweg im Innergschlöss

Einfach die Natur für sich selber sprechen lassen. Mehr Infos >>

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