Endlich bot sich für mich einmal die Gelegenheit, den Gin Tonic zu verkosten, von dem meine Freundin so schwärmte – und was soll ich sagen – es war ein Genuss! Aber wie entsteht nun der köstliche Osttiroler Gin?
„Roter Turm Gin“
Die Rede ist vom „Roter Turm Gin“, welchen die Familie Kuenz auf ihrem über 400 Jahre alten Erbhof brennt. Bereits in 12. Generation wird auf dem Hof der Kunst des Destillierens nachgegangen. Florian und Johannes Kuenz verkörpern diese 12. Generation und sie wollten zusätzlich zu den bereits hervorragenden Destillaten etwas Neues schaffen.
Rohstoffe aus der Region
Im Laufe des Kreationsprozesses haben sie zusammen mit ihren Partnerinnen viel Zeit und Leidenschaft investiert. Es sollte etwas Besonderes sein und vor allem sollten die Rohstoffe aus der Region kommen.
Die wesentliche Grundlage eines jeden Gin ist der Mehrheitsanteil an Wacholderbeerengeist. Ansonsten darf sich das fertige Destillat nicht Gin nennen. Die Wacholderbeeren werden in neutralem Alkohol angesetzt und dann gebrannt. In Folge stellt der Wacholdergeist die Grundlage eines jeden Gin dar.
Der Osttiroler Gin „Roter Turm“ ist eine fein abgestimmte Mischung aus besagtem Wacholdergeist, Zitronengeist und Gewürzgeist.
Im Gewürzgeist finden sich die verfeinernden Botanicals, wie die natürlichen Aromen, welche dem Gin seinen unverwechselbaren Geschmack verleihen, bezeichnet werden. Dies sind beim „Roten Turm“ unter anderem Enzian, Meisterwurze und Vogelbeere, welche ein optimaler Kontrast zum Zitronengeist sind.
„Roter Turm Gin“ der Familie Kuenz in Dölsach ist wahrlich etwas Besonderes. Schon nach zwei Monaten im Verkauf wurde er bei der „Destillata 2015“ zum Sortensieger in der Kategorie Gin (mit über 50 Mitbewerbern) gekürt. Mittlerweile verweist der Gin der Familie Kuenz auch auf eine Auszeichnung in Amerika.

Namensgeber für den „Roten Turm“
Aber warum jetzt eigentlich der Name „Roter Turm Gin“? Der Name sollte zu dem aus heimischen Zutaten kreierten, perfekt gelungenem Destillat passen. Und was lag da näher, als den im Angesicht des Kuenz-Hofes liegenden Dolomitengipfel „Roter Turm“ als Namensgeber zu wählen?
Der Vertrieb des hauseigenen Gins erfolgt direkt über die Familie Kuenz selbst. Neben Osttiroler Spar- und Adeg-Märkten ist der „Roter Turm Gin“ auch in ausgewählten Delikatess- und Getränkeläden bis nach Deutschland erhältlich. Auch am Bauernmarkt in Lienz kann man die Erzeugnisse kaufen. Und natürlich kann er auch über den Onlineshop der Naturbrennerei bezogen werden.

Der Familie Kuenz ist der Kontakt zu den Abnehmern sehr wichtig, da auch auf Kundenfeedbacks großer Wert gelegt wird. Du bist also nur einen Mausklick davon entfernt, dir Osttirol in Form von Gin nach Hause zu holen.
Zeit zum Genießen
Der „Roter Turm Gin“ kann trotz seiner 43 Vol.% auch hervorragend pur genossen werden. Setz dich einfach mal hin und nimm dir Zeit um ihn richtig zu genießen. Du wirst begeistert sein.
Im ersten Moment entfaltet er sein zitroniges Aroma. Nach kurzer Zeit kommt die Wacholdernote zum Vorschein, bevor der Gin seine leicht pfeffrig, erdige Note, welche er von Meisterwurze und Enzian aufgenommen hat, preisgibt.
Bei Gin und allen anderen Edelbränden sollte das Glas nur leicht geschwenkt werden, anders als beim Wein, denn so hat der Brand Zeit zu atmen und man kann die natürlichen Aromen in vollen Zügen genießen.
Gin Tonic
Wer jedoch lieber einen Gin Tonic genießt, sollte auf einige Kleinigkeiten achten:
Am besten wird dieser in einem Longdrinkglas, einem Tumbler (Trinkglas mit dickem Boden) oder, am optimalsten, in einem Weinglas genossen.
Das Tonic sollte nicht zu süß und nicht zu viel Eigengeschmack haben. Die Familie Kuenz empfiehlt hier beispielsweise „Thomas Henry Tonic Water“. 4 cl bester Osttiroler „Roter Turm Gin“ wird mit Tonic Water gemischt, ¼ Umdrehung Pfeffer aus der Mühle, eine dickere Scheibe einer Salatgurke geviertelt und im Sommer zudem eine Erdbeere und evtl. ein Eiswürfel runden den Geschmack perfekt ab.
Gin Fizz
Gerne wird das Osttiroler Vorzeigeprodukt auch als „Gin Fizz“ getrunken. Die Zusammensetzung gleicht dem des „Gin Tonic“, jedoch wird anstelle des Tonic Waters Mineralwasser verwendet und der „Gin Fizz“ mit Zitronensafteiswürfeln verfeinert.
Gin mit heissem Apfelsaft
Im Winter, beispielsweise beim Lienzer Adventmarkt, wird der „Roter Turm Gin“ (2 cl) gerne mit heißem Apfelsaft, welcher von der Familie Kuenz selbst gepresst wird, genossen. Als Empfehlung für die Kunden kreiert Familie Kuenz auch immer wieder neue Gin-Rezepte, welche auch auf der Homepage der Naturbrennerei Kuenz zu finden sind.
Die Brennerei der Familie Kuenz kann ganzjährig, nach Voranmeldung, oder ganz spontan donnerstags um 16.00 Uhr (Mai bis Oktober) besichtigt werden. Natürlich stehen dabei auch Verkostungen auf dem Programm!
Neben dem „Roter Turm Gin“ findest du in Osttirol noch weitere empfehlenswerte Gin-Sorten:
- „Tschin“ der Fa. Rudolf Schwarzer in Lienz
- „Mac Gin“ von Heimo Macher aus dem Defereggental
- „Isel°Gin“ von Marcel Steiner und Michael Obwexer aus dem Iseltal
- „Spitzn Gin“ von Fam. Lukasser-Weitlaner in Assling
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