Heute machen wir gemeinsam eine Zeitreise. Wir geben das Jahr 1667 ein und finden uns in Gösslhauß (heute Geselhaus), einem Ortsteil der Gemeinde Abfaltersbach, wieder. Hier wachsen die Brüder Stefan und Michael Bodner am damals sogenannten Unterheinricherhof zu stattlichen Männern heran.
Da der Vater verstirbt, beschließt die Familie das „Hamatl“ (der gesamte Hof samt Liegenschaften) an die beiden Brüder zu gleichen Teilen weiterzugeben.
Stefan war künftig Besitzer bei „Unterheinricher“, Michael der angehende Bauer zu “Oberheinricher“. Zirka 30 Jahre später, kam es auf den Höfen zum Wechsel der Vulgonamen. Fortan, bis heute, ist „Unterheinricher“ das heutige Astner und wird von der Familie Moser bewirtschaftet. „Oberheinricher“ wird „Lamprechter“ und wird heute von der Familie Kraler geführt. Die genauen Umstände zum Wechsel der Vulgonamen sind leider (noch) im Dunkeln.
Sehr interessant ist, dass die Grundstücke beider „Hamatlan“, ob Feld oder Wald, bis heutedirekt aneinandergrenzen und dass die Aufteilung genau halbe halbe erfolgte.
lange getrennt – jetzt ein gemeinsamer Weg
Eine Zusammenarbeit über die Jahrhunderte blieb durch nachbarschaftliche Hilfe bestehen, ansonsten ging man seine eigenen Wege.
Heute, 353 Jahre später, gibt es einen brandaktuellen Flyer, den beide Höfe gemeinsam herausgegeben haben, und worauf zu lesen ist:
Ursprünglich eins, lange getrennt, nun ein gemeinsamer Weg.
Und durch diesen gemeinsamen Weg entstehen Bio-Lebensmittel aus der Region für die Region.
Regionalität ist in aller Munde, „low waste“ sind die Schlagwörter der Stunde, Klimaschutz scheint oberste Priorität zu haben. Und doch wird die Arbeit der heimischen Bauern, die viel Positives zu alle dem beiträgt, kaum wertgeschätzt.
Andreas (l.) und Tobias (r.) – beide verbindet die Leidenschaft zu naturnaher Landwirtschaft und traditioneller Weidewirtschaft
Das wollten Tobias Kraler und Andreas Moser mit ihren Partnerinnen Romana und Daniela ändern.
Tobias hat seine ersten Erfahrungen in der Direktvermarktung mit Frischfleisch gemacht, Andreas brachte seine Bio-Heumilch bereits über einen Automaten an die Kunden. Die Familien Kraler und Moser haben im Laufe der Jahre gesehen, dass es zunehmend mehr Kunden gibt, denen eine gesunde, regionale und bewusste Ernährung sehr am Herzen liegt, sie jedoch nicht das entsprechende Angebot vor Ort finden.
So kam nach vielen gemeinsamen Gesprächen, einem Ideenfindungspool und positiven Feedbacks zu den bisherigen Vermarktungsschienen die Überlegung zur eigenen Milchverarbeitung.
Nach einiger Zeit des Tüftelns wurde es im Frühjahr 2019 konkret und erste Schritte wurden gesetzt. Im Herbst 2019 machten sich die vier auf zu einer „Bildungsfahrt“. Sie besichtigten verschiedene Betriebe, ergründeten Absatzwege, lauschten Erfahrungsberichten und nahmen viele Tipps mit nach Hause.
Und so war wenig später das Bio-Joghurt der Geselhauser Betriebskooperation geboren. In einem gemeinsam neu errichteten Verarbeitungsraum wird unter höchsten hygienischen Standards die hofeigene Milch verarbeitet.
Das köstliche Naturjoghurt ist fein säuerlich und wunderbar cremig. Die daraus entstehenden Bio-Fruchtjoghurts sind einfach ein Genuss – zum Verlieben. Aktuell kann man sich die Sorten Vanille, Erdbeer und Waldbeere auf der Zunge zergehen lassen.
Ganz neu im Sortiment ist das Marillen-Bio-Fruchtjoghurt.
Alle zwei Monate wechselnd, wird es eine auf die jeweilige Saison abgestimmte weitere und somit sechste Sorte geben.
Die Fruchtzugaben beziehen die Höfe von einem österreichischen Partner, der ihren hohen Ansprüchen gerecht wird.
Was vor 10 Jahren mit der Installation eines Bio-Rohmilch-Automaten durch Familie Moser im Dorfkern von Abfaltersbach begann, wurde durch die Joghurtherstellung der Familien Moser und Kraler um einen eigenen Selbstbedienungsautomaten erweitert. So ist das leckere Bio-Joghurt gemeinsam mit der Bio-Rohmilch rund um die Uhr an der Milchbar für jeden griffbereit.
Leergut einfach beim nächsten Mal zurückbringen Milchbar – Biomilch rund um die Uhr Bio-Joghurt – jederzeit verfügbar
Durch ihre Leidenschaft zu naturnaher Landwirtschaft und traditioneller Weidewirtschaft haben Tobias, Andreas, Romana und Daniela bei ihren Produkten die Maßstäbe hoch angesetzt. Dabei ist eine biologische Wirtschaftsweise für sie selbstverständlich. Ihre Produkte sind für ihre Kunden deshalb „immer frisch, statt länger frisch“!
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