Wir alle sehnen uns doch tief im Herzen nach einem Ort, wo wir sein können, was wir wirklich sind. Einem Ort der Leichtigkeit, wo wir uns fühlen, als könnten wir alles erreichen, was wir wollen. Einem Ort, wo wir dem Alltagsstress und der Hektik entfliehen und einfach das Jetzt genießen können. Doch wie klappt das? Ich habe mich mit Irmgard Wibmer getroffen, um mehr darüber zu erfahren, wie man den Weg zu sich findet und warum sich Osttirol so gut dafür eignet.
Eine Suchende in den Bergen
Irmgard war schon immer eine Suchende. Bereits als kleines Kind musste sie ihre Mutter oft suchen, denn ab den ersten Schritten ist sie gegangen. Am liebsten weit und barfuß. Auch später in ihrem Leben, manifestierte sich die Suchende in ihr. Geprägt vom Leben und einigen Schicksalsschlägen machte sie sich auf den Weg zu sich, den sie schließlich in der Natur fand. Seit jeher geht sie glücklich erfüllte Wege und möchte diese Lebensfreude und Energie, die ihr die Natur damals wie auch heute gibt, mit anderen teilen.
Somit startete Irmgard Wibmer im Jahr 2008 ihre Ausbildung zur Gesundheitspädagogin an der Sebastian Kneipp Akademie. Es folgte ein paar Jahre später die Ausbildung zur Tiroler Bergwanderführerin und zur Meditationslehrerin nach der Tibetischen Weisheitslehre. Seit kurzem unterrichtet sie auch als Lu Jong Lehrerin tibetisches Heilyoga. Unter vielen Seminaren und Weiterbildungen zu unterschiedlichen Themen ist ihr ein Seminar rund um den Großglockner besonders in Erinnerung geblieben: „Das war das beste Seminar meines Lebens. Ganz unabhängig von den Anleitungen, es war die Kraft der Umgebung. Es waren die Berge, die dich zu dir bringen.“
Mittlerweile hat sich Irmgard ihre Berufung zum Job gemacht und begleitet andere auf ihren Wegen. Ganz nach dem Motto „Wandern zum Sein“ taucht man mit ihr gemeinsam in die Welt der Natur, Kräuter, Berge, Felsen und Steine Osttirols ein. Dabei bietet sie unterschiedliche Programme an, von Kraftplatz-, Kräuter-, und Barfußwanderungen bis hin zu Sonnenaufgangswanderungen und stillen Wanderungen – immer mit der Kraft der imposanten Osttiroler Bergwelt im Vordergrund.
IN DEN OSTTIROLER BERGEN DEN WEG ZU SICH FINDEN
In einer Welt voller Stress, Überforderung und Leistungsdruck fällt es uns oft schwer Abstand zum Alltag und der Hektik zu gewinnen. Vor allem die vergangenen Monate haben uns auf eine besondere Probe gestellt. Die Pandemie hat uns alle nach wie vor fest im Griff, wir erleben etwas Neues und Unkontrollierbares. Umso mehr suchen wir nach Ruhe und Abstand zum Alltagstrubel, und danach, was uns wirklich glücklich macht. Es gibt mittlerweile eine Fülle an Büchern und Kursen, die uns helfen wollen, Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden. Doch manchmal liegt die Antwort so nah vor uns:
„Der Weg in die Berge ist eindeutig der Weg zu sich. Meistens ist es mühsam, so wie es auch das Leben oft sein kann, aber wenn man dann auf eine gewisse Höhe hinaufkommt, dann kommt man auch immer mehr zu sich. Man wird ruhiger, die Gedanken schalten langsam ab, das gesamte Karussell an Gedanken hört auf sich zu drehen und man spürt die Kraft der Natur. Mit jedem Schritt, den du in den Bergen bewusst gehst, kommst du immer mehr zu dir und plötzlich geht das Herz auf. Die Osttiroler Berge bieten alles, was eine gestresste Seele braucht, um wieder zur Ruhe zu kommen und Balance zu finden.“
Habt ihr schon einmal eine stille Wanderung gemacht? Ich tatsächlich nicht, zumindest nicht bewusst. Nach meinem Gespräch mit Irmgard steht es jedoch eindeutig auf meiner TO-DO Liste. Irmgard ist nämlich ein großer Fan von stillen Wanderungen, weil man dort die Kraft der Natur viel mehr spürt. Der stille Wanderer kann sich mit der Energie der Berge verbinden, die Bergwelt mit ihren ganzen Schätzen viel intensiver wahrnehmen und in die eigene, oft unbewusste Tiefe gehen.
„Wenn ich selbst oft ausgelaugt bin, dann bringe ich das nur daheim oder in der Stadt nicht weg. In den Osttiroler Bergen jedoch, da spüre ich plötzlich, wie Natur und Berge still und leise anfangen zu arbeiten und mir Kraft schenken. Man lernt sich selbst kennen und findet sich wieder. Ich glaube so sehr daran, dass die Natur hilft – egal in welcher Lebensphase man sich befindet. Die Natur ist so offen und wenn man sich selbst ein bisschen öffnet, geschieht wirklich innerliche Heilung.“
Kraftplatz Osttirol
Die gebürtige Matreierin hat viel gesehen und viel erlebt. Von Wanderungen in Frankreich über Tibet und noch viele mehr, aber es hat sie immer wieder in ihre Heimat Osttirol zurückgezogen. Warum? Ob es die Verbundenheit zur Natur ist, die Kraft der Natur oder eine Kombination aus beidem, die sie zu dem geführt hat, wo sie heute ist, lässt sich schwer sagen. Über eines ist sich Irmgard jedoch sicher und zwar über die unglaubliche Macht der Berge und Wälder, die etwas ganz Besonderes mit einem machen.
Aufgewachsen in den Osttiroler Bergen, geprägt von den mächtigen Gipfeln, ist sie auch heute noch am liebsten auf über 2000 Metern. Einen ganz besonderen Bezug pflegt die gebürtige Matreierin zum Innergschlöß. Dort findet auch regelmäßig eines ihrer Natur Retreats statt.
Als ihren persönlichen Kraftplatz bezeichnete Irmgard Wibmer lange Zeit den Gipfel des Spinevitrol im idyllischen Dorfertal. Auch heute geht sie gerne noch dorthin, um die Energiereserven wieder aufzutanken:
„Dort spüre ich die Erde und die Energie, wie sich plötzlich das Tor zu mir selbst öffnet. Ich denke aber ganz Osttirol ist nur so von Kraftplätzen umgeben, mit seinen malerischen Tälern, den mächtigen Gipfeln und der unberührten Natur. Hier kann man Abstand nehmen, zur Ruhe finden und sich selbst spüren. Herausfinden was du wirklich willst und nicht nur, was der Beruf oder die Gesellschaft von dir fordert“.
Naturkraft der Hohen Tauern – eine intensive männliche Kraft
Die Hohen Tauern betitelt Irmgard als Urkraft. Es sei eine ganz intensive Kraft, die die Natur hier ausstrahlt. Eine intensive männliche Kraft, wie Irmgard es bezeichnet. Sie sind fordernd und flüstern dir leise zu „Steh in deinem Leben, hab Mut und Kraft.“
Genau deshalb hat sich Irmgard auch diesen Ort für ihre Wanderungen und Meditationen ausgesucht. Der Weg zu sich lässt sich laut Irmgard Wibmer neben dem Wandern auch beim Meditieren finden. Deshalb bietet sie neben ihrem vielseitigen Wanderangebot auch unterschiedliche Meditationen an – mitten im Kraftfeld der Hohen Tauern. Sie betont:
„Für mich persönlich bedeutet Meditation still werden, nach innen gehen und sich selber spüren. Wenn du weit oben in den Bergen beginnst still zu werden, deinen Atem zu spüren und nochmal intensiver die Kraft dieses Platzes wahrnimmst. Du kommst langsam in eine Art Trance und erfährst, wie es dir wirklich geht. Die Natur hilft dir dabei, an den Punkten anzudocken, die dich am meisten belasten, vor denen du aber häufig wegläufst. In Kombination mit der Mediation bringt es inneren geistigen Frieden und hilft uns die Urquelle der Ruhe und Klarheit im Geist zu spüren.“
Hast auch du Lust die Naturkräfte Osttirols mit seinen mächtigen Gipfeln zu spüren? Mehr Infos zu Irmgard Wibmer und ihren unterschiedlichen Angeboten findest du hier: www.wandernzumsein.tirol
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