Wild, rau, schroff. Das ist meine Beschreibung der Dolomiten im Winter. Manchmal wie mit Staubzucker bestreut – wenn es gerade geschneit hat. Manchmal trocken, grau und scharf. Diese Schärfe, diese Schroffheit macht ihre Schönheit aus, finde ich.
1) Den Blick in diese ganz besondere Bergwelt der Dolomiten genießen
kann man zum Beispiel auf der Roaner Alm – diese liegt genau gegenüber der Lienzer Dolomiten. Hier erwartet dich das etwas andere Geschmackserlebnis auf 1899 Metern: Bei passenden Wetterverhältnissen ist die Wirtin Lydia auch im Winter dort und kocht vorzügliche italienische Fischgerichte auf. Wer die Dolomiten hautnah erleben will, steigt am besten zur – nomen est omen – Dolomitenhütte auf. Wie ein Adlerhorst ragt diese beeindruckend aus den wilden Wänden. Von beiden Hütten ist eine Abfahrt mit dem Rodel über einen gut präparierten Weg möglich.
Ich möchte dich darauf hinweisen, dass es unbedingt notwendig ist, dich vorab zu informieren, ob die Wetter-, Schnee- und Lawinenverhältnisse deine geplante Tour zulassen und gegebenenfalls Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dies gilt für alle in diesem Beitrag beschriebenen Ausflugsziele, und ist – denke ich – generell ein guter Tipp für ein sicheres Genießen der winterlichen Natur :-).
2) Eisklettern – die Königsdisziplin des Kletterns?

Diese einmal auszuprobieren ist dank der Schnupperkurse mit Berg- und Skiführern im Eispark Osttirol möglich. Auch für Fortgeschrittene werden Touren angeboten. „Das Geniale am Eispark is, dass in allen Schwierigkeitsgraden klettern konnsch. Durch des künstliche Anlegen der Eisstrukturen is man a von den natürlichen Eisverhältnissen rundherum unobhängig.“, hört man von hiesigen Kletterern.
An nur einem Spot gibt es hier rund 70 Touren in allen möglichen Schwierigkeitsgraden. Vielleicht entdeckst du ja eine neue Bergleidenschaft für dich?
Weitere wichtige und aktuelle Informationen & den Link zur obligatorischen Reservierung findest du auf der Website des Eisparks.
3) Der erste Schneefall.
Den Zeitpunkt der ersten Schneeflocken kann man nicht planen, doch die schönsten Dinge sind eben nicht planbar, nicht wahr? Mit etwas Glück darfst du aber Zeuge werden und sehen, wie sich die gold-braune Herbstlandschaft leise und langsam in eine verschneite Berglandschaft verwandelt. Wie eine weiße Decke legt sich der Schnee langsam, ganz langsam, über die Berge und Wälder.
Wenn du willst, kannst du in den Himmel schauen und jede ins Gesicht fallende Schneeflocke spüren. Ein Gefühl, als ob die Zeit stehen bleibt. Warum der erste Schneefall gerade in Osttirol so wunderschön zu erleben ist? Weil du hier die Ruhe spüren kannst. Weil es hier eine gigantische, unberührte Berglandschaft gibt, die den ersten Schneefall noch schöner macht.
Kartitsch, gelegen in einem wunderschönen, weiten Hochtal, ist das erste Winterwanderdorf Österreichs. Von leichten Spaziergängen bis hin zu schwierigen Wanderwegen ist hier alles zu finden, was sie alle gemeinsam haben, ist eine märchenhaft-winterliche Landschaft.
4) Winterwandern für Kunstaffine
ist auch möglich – ich habe mich entschieden, den Künstlerweg auszuprobieren. Dieser führt an sonnigen Hängen entlang, an alten und neuen Bauernhöfen vorbei. Entlang des Weges darf man Werke des Kartitscher Malers Oswald Kollreider (*1922, †2017) bestaunen und sich mit einheimischen Wanderern über dies und jenes unterhalten.
So entspannt und fast ein bisserl „zu Hause“ habe ich mich schon lange nicht mehr an einem mir vorher fremden Ort gefühlt. Einfach erlebenswert, dieses kleine Dorf in der großartigen Landschaft.
5) Die stille Nacht in Osttirol.
Einen ruhigen Advent, ein stilles Weihnachtsfest mit unseren Liebsten – wünschen wir uns das nicht (fast) alle? Osttirol eignet sich besonders gut, diesen Wunsch wahr werden zu lassen:
Die imposanten, meist schon im Advent verschneiten, Berge rundherum geben diesem Ort ein außergewöhnlich magisches Flair. Die Lienzer Innenstadt mit ihren vielen netten Gässchen und der zauberhaft-zurückhaltenden Weihnachtsbeleuchtung lädt zum Flanieren ein. Der kleine, aber feine Adventmarkt bietet eine Vielzahl regionaler Köstlichkeiten an, zum Beispiel süße Kirchln oder herzhaftes Wildgulasch.
Und den Heiligen Abend feiern wir am besten ganz traditionell – spät nachts in einer Osttiroler Christmette. Ein bisschen Weihnachten, wie wir es uns schon immer gewünscht haben.
6) Tief verschneites Defereggental.
Hier ist der „harte“ Winter zu Hause. Während man im Skigebiet und weiten Teilen des Defereggentals auch im Winter die Sonne genießen darf, scheint im Ort St. Jakob in Defereggen vom 8. November bis 2. Februar keine Sonne. Das Ergebnis ist eine ganz spezielle Winterlandschaft, die definitiv einen Besuch wert ist.
Rosa Lackner, aufgewachsen auf einem Bauernhof am Innerberg in St. Jakob weiß um den harten Winter Bescheid: „Da oanzig woame, ghoazte Plotz im gonzn Haus woa die Kuchl. Am Schualweg hom wir Kinder uns geplog. Weg hots koan geben zu unsan Hof. Im Winter woas schon finschter beim hoamgehn, oba da Vota isch uns mit ana Latern oft entgegn gong`.“
Was vor 70 Jahren aufgrund des harten Winters äußerst beschwerlich für die Bevölkerung war, ist heute ein wahrer Vorteil für die nach wie vor dünn besiedelte Region: Kaum wo ist es so schneesicher, ein wahres Paradies für Wintersportbegeisterte. Hier ist die Ruhe, die vielen anderswo fehlt, Normalität. Und heute ist die Infrastruktur in Osttirol ausgezeichnet, selbst vom hintersten, verschneitesten Winkel im Defereggental bist du in 40 Fahrminuten in der Lienzer Innenstadt. Außer wenn es gaaaanz viel schneit – dann nicht ;-).

Apropos Infrastruktur: 8 Gondelbahnen, 1 Kombibahn und 34 Lifte stehen in Osttirol für den Skitourismus zur Verfügung. Das mag dich noch nicht übermäßig beeindrucken, doch was, wenn ich dir sage, dass 10.000 Quadratmeter Piste pro Skifahrer zur Verfügung stehen und du an den Liften nicht warten musst?!
An Platz mangelt es in Osttirol nicht. Inmitten der atemberaubenden Berglandschaft tun sich weitläufige Pisten auf. Hier kannst du dich beim Skifahren einfach frei bewegen,
7) damit sind Osttirols Skigebiete wahrlich ein Geheimtipp.
Langläufern wird auch einiges geboten, nämlich insgesamt 400 km an Loipen. Das ist immerhin eine Strecke wie von Wien nach München, eingebettet in vielfältigste Kulissen. Sonnige Weiten, tiefer Wald, Hochgebirgssee … um nur einige zu nennen.
Im Skitourismus wird hier auf Nachhaltigkeit geachtet, die Skigebiete sind von jeder Unterkunft aus per Bus zu erreichen. Und für Gäste auch noch kostenlos.
Das Thema Nachhaltigkeit genießt in Osttirol generell einen hohen Stellenwert. Immerhin befinden wir uns im Nationalparkgebiet Hohe Tauern, dieser ist der größte Nationalpark der Alpen. Und dort solltest du unbedingt einmal
8) den Spuren der Wildtiere folgen.

Das klingt abenteuerlich, ist in Begleitung eines Nationalpark Rangers aber gut zu bewältigen. Zum Beispiel bei einer geführten Wildtierbeobachtung, wo man Steinböcken und mit etwas Glück sogar Bartgeiern so nahekommt, wie sonst wohl nie. Dass bei den Führungen der Schutz der Tiere im Vordergrund steht, versteht sich von selbst, denn diese reagieren im Winter besonders empfindlich auf Störungen. 1500 Quadratkilometer Osttiroler Natur sind weitgehend unberührt und Lebensraum einer reichen Tierwelt.
Ein Grund, den ich dir sehr ans Herz legen will, Osttirol zu besuchen ist,
9) Die Osttiroler selbst kennenzulernen.
Natürlich kann man nicht verallgemeinern. Das kann man ja so gut wie nie. Trotzdem wage ich den Versuch, die Osttiroler zu beschreiben. Zumindest die, die ich kenne, und das sind nun doch einige ;-).
Ehrlich und großzügig sind sie. Und sehr familiär. Ja-Sager – das sind sie nicht, das darfst du dir nicht erwarten. Hier wird meist gesagt, was man sich denkt, und der eigene Standpunkt auch mal mit einer gewissen Sturheit vertreten. Stattdessen darfst du mit einer herzlichen und bodenständigen Gastlichkeit rechnen – da ist es ganz gleich, ob du auf einer urigen Hütte, im arabischen Restaurant oder im 5-Sterne-Hotel bist.
Das Beste kommt – wie immer – zum Schluss:
10) Einen Gipfelsieg auf Skiern holen, zum Beispiel am Großen Geiger.
Die Gletschertour startet bei der Essener-Rostocker Hütte. Der gesamte Aufstieg bis zum Gipfel ist mit Skiern möglich, wobei es zwischendurch recht steil wird. Das Gehen mit Skiern durch das anspruchsvolle Gelände ist durchaus anstrengend.
Und doch, oder gerade deshalb, hat es etwas Meditatives. Da spürt man sich selbst, wenn die Berggipfel zum Greifen nah sind. Für Nicht-Profis ist die Skitour nur mit Bergführer zu empfehlen, und mit eben diesem gibts dann schon mal eine Spezialvariante der Tour inklusive Abseilen :-).
Und wenn man dann oben steht am Gipfel, mit seinen 3360 Metern, darf man den ganzen Tauernkamm überblicken, inklusive Großvenediger und Großglockner.
So hoch oben und doch so bodenständig. Das ist Osttirol, dein Bergtirol.
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Osttirol ob im Sommer oder im Winter im ein Traum!! Land und Leute sind einfach einzigartig, Traditionell, Urig und trotzdem Topmodern.
Kann jedem nur empfehlen sich selbst mal davon zu überzeugen.
Ich selbst mach das jedes Jahr im Minimum 3 x pro Jahr und lass die Seele baumeln. Wie heisst das heute so schön Work – Life – Balance.
Liebe Grüsse von einem grossen Fan des Osttirols
Pascal Büsser
Lieber Pascal!
Deine Worte gehen uns wirklich unter die Haut! 🥰 Herzlichen Dank für das großartige Kompliment! Ein Besseres könnten wir uns kaum wünschen! 🙌 Wir hoffen, dass du auch in den nächsten Jahren immer wieder in Osttirol Kraft tanken und deine Batterien aufladen kannst! Wir versenden dir die herzlichsten Grüße, dein Osttirol Team.