Saftige Almwiesen, unberührte Natur, wunderschöne Gipfel, Ruhe und Idylle – das alles zeichnet das Villgratental weit über die Grenzen Osttirols hinaus als Wanderparadies aus.
Selbst als Einheimische, die in der Nähe des Villgratentals wohnt, war ich dort noch nicht so oft wandern – also wurde es Zeit, das zu ändern und das Villgratental endlich auch mit den Bergschuhen zu erkunden. Nach längerem Überlegen, wo es hingehen soll, fassten wir die Tourenziele “Toblacher Pfannhorn” und “Gaishörndl” ins Auge. Das Wetter konnte an diesem Tag zwar besser sein, aber unser Vorsatz lautete “Wenns regnt, drahn mo holt umme”.
Start unserer Wanderung ist die Badl Alm in Kalkstein – ein sehr beliebter Ausgangspunkt für viele Wanderungen im Sommer und anspruchsvollen Skitouren im Winter.
Das Alfental
Dort wo man denkt, das Tal ist zu Ende, erstreckt sich das Alfental bis zur Grenzziehung zwischen Osttirol und Südtirol. Unsere heutigen Gipfelziele liegen noch ca. 1000 Höhenmeter entfernt – aber an Motivation fehlt es uns nicht und wir starten gemütlich die ersten Höhenmeter bis zur idyllisch gelegenen Alfenalm.
Alfenalm auf 1700 Metern
Anchließend nähern wir uns langsam einer Weggabelung, wo wir nach rechts in Richtung „Toblacher Pfannhorn“ abbiegen und dem Weg vorbei an der „Ruschlet Alm“ folgen. Bevor der Weg allmählich steiler und unsere Kondition mehr und mehr gefordert wird, kommen wir nochmals an einer Almhuette vorbei.
Ruschlet Alm Almhütte vor dem Anstieg
Oben angekommen erwartet uns nach dem fordernden Anstieg ein saftiger Almboden und genüsslich kauende Kühe, die ihren Almsommer hier verbringen. Nun gehen wir flach dahin bis wir bereits den Gipfel des Gaishörndls erblicken.
Unterwegs in den Villgratner Bergen Blick zurück Richtung Ausgangspunkt
Nun geht es wieder etwas steiler werdend in Richtung Pfanntörl. Jetzt befindet man sich am Grat, der Osttirol von Südtirol trennt und Teil des Weitwanderweges „Bonner Höhenweg“ ist. 2 Länder treffen hier aufeinander, die früher eins waren mit einer Vergangenheit, dessen Überreste man hier oben findet. Die Stellungen und Bunker zeichnen die traurige Geschichte des 1. Weltkrieges. Das Pfanntörl war auch ein beliebter Übergang für Schmuggler – es wechselten lebenswichtige Güter die Grenze zwischen Osttirol und Südtirol. Ein Ort voller Geschichte also.
Toblacher Pfannhorn
Nun geht es für uns links über etwas felsigeres Gelände weiter zum Toblacher Pfannhorn. Langsam fängt es an etwas zu tröpfeln und auch der Nebel kommt näher. Aber da wir in wenigen Minuten am Ziel sind, hält uns auch das nicht mehr auf. Nach insgesamt etwas mehr als 2,5 Stunden sind wir am Gipfel angekommen und werden anschließend von der Sonne gewärmt. Wir freuen uns über unseren ersten Gipfel am heutigen Tag und sind überrascht wie schnell wir die 1000 Höhenmeter überwunden haben.
Auf unserem ersten Gipfel…
© K. Lusser… dem Toblacher Pfannhorn auf 2663m © K. Lusser
Leider wird uns die Aussicht auf die Sextner Dolomiten und die Drei Zinnen vom Nebel verwehrt, der Blick Richtung Kalkstein und Marchkinkele ist dafür umso schöner.
Gaishörndl
Nach dem Abstieg vom Toblacher Pfannhorn und da der Nebel vom Gaishörndl inzwischen wie verblasen ist, wandern wir vom Pfanntörl in kurzen knackigen und steil ansteigenden 15 Minuten zum Gaishörndl auf 2615 Metern – unserem zweiten Gipfel an diesem Tag.
Gaishörndl auf 2615 Metern
Der Ausblick auf die umliegenden Villgratner Berge ist wunderschön und nach dem obligatorischen Gipfelfoto und Gipfelbucheintrag und einem kurzen Gespräch mit einem anderen Wanderer, der das Gaishörndl von Südtirol aus bestiegen hat, lassen wir den Gipfel hinter uns und machen uns auf ins Tal.
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.
Johann W. von Goethe
Unser Fazit
Eine wunderschöne Tour im Villgratental und Anlass genug, noch viele weitere Gipfel dort zu besteigen.
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