

Wer kennt sie nicht? Die pink-rote Königin der Almwiesen und Bergweiden. Die Alpenrose blüht in offenen Lagen bis kurz unter viele Gipfel und ist für jeden Wanderer und Naturliebhaber ein beliebtes Mitbringsel für zu Hause.
Die Rede ist von der Alpenrose. In ländlicheren Gegenden wird sie auch als Almrausch oder Rostzetten bezeichnet.
Wer die rostrote Königin in ihrer vollen Bracht erleben will, muss sich zwischen Mai und Juli in ihrer Reichweite vorwagen. Um zu gedeihen, brauchen die Alpenrosen Schnee. Alpenrosen sind zwar an die rauen, kalten Winter des Gebirges gut angepasst, benötigen aber für eine gute Entwicklung eine ausreichende Schneebedeckung. .
Sie blüht häufig in lichten Bergwäldern und auf offenen Bergwiesen, auf einer Meereshöhe von 1.500 bis 2.800 m. Von Wanderern ist sie schon durch ihre auffallende pink-rote Blüte von Weiten aus erkennbar. Dieser immergrüne Strauch prägt das Landschaftsbild vieler Täler.
Sie gilt in unseren Breiten als NICHT GEFÄHRDET und kann/darf gepflückt werden. Ganze „Alpenrosenkolonien“ sollten dennoch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Über einzelne Äste, die an die Wandertour erinnert, kann man sich jedoch trotzdem erfreuen.
Viele wissen es nicht, aber in Osttirol gibt es zwei verschiedene Arten der Gattung Rhododendron. Das heißt Alpenrose ist nicht gleich Alpenrose. Aufgrund des unterschiedlichen Ausgangsgesteins, auf denen diese Pflanzenarten wachsen, kann man die rostblättrige Alpenrose von der bewimperten Alpenrose unterscheiden.
Rein äußerlich lassen sich die beiden Alpenrosenarten kaum trennen. Beim genaueren Hinsehen kann man jedoch kleine, aber feine Unterschiede erkennen.
Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum):
Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum):
In standörtlichen Mischbereichen kommen Hybride (Mischformen) zwischen diesen beiden Arten vor.
Dies trifft auf viele Rhododendron-Arten, so auch auf die rostblättrige als auch auf die bewimperte Alpenrose zu. Wegen ihres Andromedotoxin, einem Nervengift, sind diese Alpenschönheiten nicht nur sehr schön, sondern auch stark giftig. Tee aus den Blättern, Blüten und Wurzeln führen bei uns Menschen zu Übelkeit, Krämpfen Durchfall und im schlimmsten Fall zum Herzstillstand. Wenn Bienen Nektar aus den Blüten sammeln, gelangen die Giftstoffe sogar in den Honig. Besonders gefährdet sind Wiederkäuer, welche die Alpenrose bei Futterknappheit oft verspeisen.
Selten, aber dennoch existiert sie. Alpenrosen mit schneeweißen Blütenglocken. Oft handelt es sich um einzelne Kleinsträucher, versteckt in Massen von pinkroter Farbenbracht. Eine Rarität unter den Alpenblumen. Nicht viele von uns kennen die Plätze, wo solche Kostbarkeiten blühen. Diese Gegenden sollten als Geheimtipp auch geheim bleiben.
Titelbild ©NPHT / Gruber