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Kultur & Tradition, Osttiroler Gesichter

Osttiroler Heilräucherwerk – Tradition und Heilkraft aus der Natur

Osttiroler Heilräucherwerk – Tradition und Heilkraft aus der Natur
© Majda Kasupovic

Das Räuchern ist eine der wohl ältesten Formen der Aromatherapie und spielt in vielen Kulturen eine bedeutende Rolle. Es verbindet uns nicht nur mit der Natur, sondern auch mit unseren Vorfahren und alten Traditionen. Christine Wallensteiner hat daher dieses „Alte Wissen“ in ihr einzigartiges „Osttiroler Heilräucherwerk“ integriert. Seitdem sammelt sie gemeinsam mit kräuterkundigen Frauen und Männern aus der Region mit viel Liebe und Sorgfalt heimische Pflanzen, ergänzt sie mit hochwertigen Harzen und kombiniert sie zu wohltuenden Räuchermischungen.

Die Entstehung des Osttiroler Heilräucherwerks

Christine Wallensteiner gründete das Osttiroler Heilräucherwerk im Mai 2020, nachdem sie seit 1988 im Familienbetrieb „Wassermann“ in Lienz tätig war. Inspiriert von einem Räucherseminar begann sie, heimische Kräuter mit hochwertigen Harzen zu kombinieren, wobei ihr Hauptaugenmerk auf der Qualität der verwendeten Pflanzen und Harze liegt. Für jede einzelne Kräutermischung werden die Kräuter und Harze mit viel Liebe und größter Sorgfalt per Hand verpackt. Nur die besten Kräuter und Harze finden ihren Weg in die nachhaltigen und umweltschonenden Glasdosen.

Der Ursprung des Räucherns

Die Geschichte des Räucherns ist eng mit der Nutzung des Feuers verbunden. Je nachdem, welche Materialien verbrannt wurden, änderten sich der Duft und die Wirkung des Rauchs. Harzhaltige Hölzer, trockene Nadeln, Zweige mit Beeren, Gräser und Samen sorgten für unterschiedliche Erlebnisse. Schon damals bemerkten die Menschen, dass bestimmte Kräuter und Harze beim Verbrennen eine besondere Wirkung auf ihr Wohlbefinden hatten.

In der Antike war das Räuchern in vielen Kulturen verbreitet. Die Ägypter verwendeten Weihrauch und Myrrhe in religiösen Zeremonien, während die Griechen Weihrauch als Gabe für die Götter nutzten. Auch im Christentum spielte das Räuchern eine wichtige Rolle. Über lange Zeit diente das Räuchern vor allem der Reinigung. Es wurde dort angewendet, wo Kranke lagen oder Menschen gestorben waren. Der ursprüngliche Gedanke, mit Göttern in Verbindung zu treten, geriet im Laufe der Zeit in Vergessenheit und wurde von der Kirche unterdrückt.

Das Bild zeigt einen Schrank, in dem sich viele Harze und Kräuter befinden. Diese sind in Glasdosen verpackt und mit einer Kordel und einem Anhänger beschriftet.
Heimische Kräutersammlung vom Osttiroler Heilräucherwerk.

Natürliche Heilkraft: Wie Kräuter und Harze beim Räuchern wirken

Das Räuchern wirkt direkt auf unser limbisches System – jenen Bereich des Gehirns, der für unsere Emotionen, Stimmungen und Erinnerungen verantwortlich ist. Düfte können tief verwurzelte Erinnerungen wecken und uns an bestimmte Menschen, Orte oder Erlebnisse erinnern. Jeder Duft von Kräutern oder Harzen besitzt seine eigene charakteristische Note und einzigartige Wirkung. Neben ihrer spirituellen Bedeutung entfalten diese zudem heilende Eigenschaften, die Körper und Geist positiv beeinflussen.

Eine brennende Räucherkohle mit getrockneten Blüten und Kräutern, umgeben von Sand und weiteren Blüten. Leichter Rauch steigt auf.
Durch das Verräuchern von heimischen Kräutern, Blüten und Harzen entsteht ein Duft, der auf das limbische System in unserem Körper wirkt und unser „Duftgedächtnis“ berührt.

Die Kraft der heimischen Kräuter

Osttirol ist reich an Heilkräutern, die sich besonders gut für das Räuchern eignen. Hier sind einige der wichtigsten Kräuter und ihre traditionellen Wirkungen:

  • Beifuß – Bekannt als Schutz- und Reinigungsräucherwerk fördert er die Intuition und schützt vor negativen Energien. Für erholsamen Schlaf kann Beifuß auch mit beruhigenden Kräutern kombiniert werden.
  • Rose – Die Rose steht für Liebe, Leidenschaft und Verführung. Gleichzeitig symbolisiert sie das Mysterium der Weiblichkeit. Sie öffnet das Herz und eignet sich besonders für Liebesräucherungen oder Haussegen.
  • Wacholder – Der Wacholder ist eine starke Schutzpflanze gegen alles Negative. Er klärt Raum und Geist und spendet Kraft, um Widrigkeiten zu meistern.
  • Ringelblume – Die Ringelblume bringt Sonne ins Herz. Sie vermittelt Geborgenheit und hilft, emotionale Belastungen zu lösen.
  • Salbei – Salbei ist seit Jahrhunderten bekannt für seine stark reinigende Wirkung. Er reinigt anhaftende Energien und negative Schwingungen und wird daher bei Mischungen für die Körperreinigung und Hausreinigung gerne verwendet.
  • Lavendel – Lavendel fördert Entspannung, inneren Frieden und einen erholsamen Schlaf. Die reinigende Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Daher ist Lavendel oft in Hausreinigungen enthalten.
  • Angelikawurzel / Engelwurz – Engelwurz steht in Verbindung mit lichtvoller Energie. Sie schafft eine wohlige Atmosphäre und wird gerne bei spirituellen Ritualen verwendet.  
Auf dem Bild sieht man rosarote Rosen in voller Blüte im Vordergrund. Im Hintergrund ist der Eingang der Villa Edelraute zu sehen.
Im Garten der Villa Edelraute gedeihen einige der Pflanzen, die Christine für ihre Räuchermischungen verwendet – darunter Salbei, Lavendel und Rosen.

Die Kräuter für das Osttiroler Heilräucherwerk werden mit viel Sorgfalt und Liebe gesammelt. Ein Teil stammt von Christines Schwester Helene, die eine Landwirtschaft in Mittewald betreibt. Auch Hanni, Helga, Petra und Andrea, die im Familienbetrieb „Wassermann“ mithelfen, sammeln fleißig mit. Salbei, Lavendel und Rosen wachsen in Christines eigenem Garten. Weitere Pflanzen erhält sie von ihrer Kräuterfrau Rosmarie, den „Kräutermännern“ Rudi und Bernhard sowie von Freunden und Bekannten, die wissen, wie sorgfältig und achtsam sie die Blüten verarbeitet. Bei Spaziergängen durch die Natur Osttirols und auf der Alm in Irschen hat sie immer ein Sackerl dabei. So kommen auch spontan entdeckte Pflanzen in ihre Sammlung. Ringelblumen und Lavendel bezieht sie zusätzlich von der Firma Unterweger aus Thal. Wenn nötig, bestellt sie beim Kräuterhaus ihres Vertrauens. Dieses besteht seit über 250 Jahren und garantiert beste Qualität.

Eine kleine Besonderheit in ihrer Sammlung ist die Lienzer Rose. Sie ist in den Mischungen „I mog mi und i mog di“ sowie im Drachenrauch „Bedingungslose Liebe“ enthalten und verleiht diesen einen besonders feinen, liebevollen Duft.

Räuchern mit Harzen

Christine Wallensteiner achtet darauf, ausschließlich reine Harze von bester Qualität zu verwenden. Da viele dieser Harze in Osttirol nicht erhältlich sind, bezieht sie diese von sorgfältig ausgewählten Händlern, wodurch eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet wird. So besitzt jedes Harz seinen eigenen Duft und besondere Eigenschaften. Beim Räuchern entfalten die Harze ihre Kraft: Sie beruhigen die Seele und können sogar körperliche Beschwerden lindern. Christine hat uns einige ihrer besonderen Harze vorgestellt:

  • Zirbenharz – hat beispielsweise einen extrem hohen Anteil an ätherischen Ölen und wirkt beim Verräuchern sehr beruhigend. Der würzige Duft hinterlässt eine entspannte und zugleich erfrischende Stimmung.
  • Zirbenweihrauch – hat nicht nur eine kräftigende und wärmende Energie, sondern wirkt auch entspannend auf Körper und Herz. Die stimmungsaufhellende, schlaffördernde und kreislaufentlastende Wirkung wirkt guttuend.
  • Fichtenharz – schützt vor negativen Einflüssen und reinigt die Atmosphäre. Besonders wenn Platz für Neues geschaffen und Altes losgelassen werden muss, ist dieses Harz genau das Richtige. Es heilt alte Wunden, erhöht zudem die Achtsamkeit und schärft den Blick auf das Wesentliche.
Das Bild zeigt eine Nahaufnahme von goldgelben, durchscheinenden Harzstücken auf einem rustikalen Holzlöffel, der auf einer hölzernen Oberfläche liegt. Die Harzstücke haben eine unregelmäßige Form und eine glänzende Textur, die das Sonnenlicht reflektiert.
Harze enthalten ätherische Öle, daher empfiehlt es sich, diese vor der Räucherung zu zermahlen. Die Harze entfalten erst dann ihr volles Aroma.

So gelingt das Räuchern richtig!

Für das Räuchern wird ein feuerfestes Gefäß aus Ton oder Speckstein, eine Räucherpfanne, eine Räucherschale oder ein Räucherkelch benötigt. Das Räucherwerk kann entweder direkt auf die Kohle gelegt oder mithilfe eines Räucherstövchens mit Gitter und Teelicht verräuchert werden. Nach dem Anzünden der Kohle ist es wichtig, lange genug zu warten. Denn erst wenn die Kohle weiß ist, ist sie bereit für die Harze. Um ein zu schnelles Verbrennen zu vermeiden, kann vor dem Auflegen der Harze eine dünne Schicht feiner Sand auf die Kohle gestreut werden. Beim Räucherstövchen empfiehlt sich die Verwendung von gröberem Räuchersand, damit das Sieb nicht verklebt. Ein Tipp zur Reinigung des Gitters: Einfach mit etwas Butter einreiben – so lässt es sich leichter säubern.

Das Bild zeigt ein Räucherstövchen aus Beton mit einem Gitter auf der Oberseite, in der Räucherwerk liegt. Eine Kordel mit einem Anhänger, auf dem „Osttiroler Räucherstövchen“ steht, ist um das Stövchen gebunden. Daneben steht eine Dose mit der Aufschrift „Heilräucherwerk Räuchersand Grob“, Lavendelzweige und weitere Räucherutensilien.
Das schlichte Räucherstövchen aus Beton wird von Theresa Wurzer – Betonperle in Assling hergestellt.

Christines Räucherseminare

Das Osttiroler Heilräucherwerk bietet nicht nur fertige Kräuter- und Harzmischungen, sondern auch Seminare für alle, die tiefer in die Welt des Räucherns eintauchen möchten. Christine gibt dabei ihr Wissen über die Wirkung der verschiedenen Kräuter und Harze weiter und zeigt, wie man Räucherrituale einfach zu Hause gestalten kann.

Das Räuchern mit heimischen Kräutern und edlen Harzen ist eine wunderbare Möglichkeit, sich selbst etwas Gutes zu tun, das Zuhause energisch zu reinigen und alte Traditionen neu zu beleben. Wer natürliche Aromen und die Kraft der Pflanzen liebt, wird im Osttiroler Heilräucherwerk eine echte Bereicherung finden.

Das Bild zeigt eine Glasdose, in der heimische Kräuter- und Harzmischungen nachhaltig verpackt sind. Im Hintergrund sieht man den Eingang zum Geschäft "Emil Wassermann" in der Rosengasse in Lienz.
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