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Gams schön cool!

Gams schön cool!
© Hannah Assil | Michael Kastl

Steinadler, Steinbock, Bartgeier, Gams und Murmeltier – das sind die BIG FIVE, die großen Fünf, des Nationalpark Hohe Tauern. Wir verraten euch, wo und wie ihr den Tieren begegnen könnt. Heute holen wir die Gams vor den Vorhang!

Gämse, Gemse, Gams oder Gamswild

Egal wie man sie nennt, die Alpengams, wie sie bei uns beheimatet ist, ist neben dem Murmeltier das wohl am häufigsten zu sehende und außerdem am leichtesten zu beobachtende Wildtier des Nationalparks.

Mit ihren Hörnern, den bekannten Gamskrucken, und ihrem gestreiften Gesicht zählen sie nicht nur bei Naturliebhabern und Tierfreunden, sondern auch bei Jägern zu den Highlights der heimischen Wildtiere. Gämse können bis zu 45 Kilogramm schwer werden und zudem eine Höhe von bis zu 85 Zentimetern erreichen. Als Hornträger werfen Gämse ihre Krucken, welche bis zu 25 Zentimeter lang werden, nicht ab und tragen ihr Gehörn somit über das gesamte Jahr. Die Krucken der Gämse wachsen ein Leben lang und dadurch lässt sich das Alter der Tiere anhand von Jahrringen an ihren Hörnern ablesen.

Eine Gams aus der Nähe mit ihrem gestreiften Gesicht
Eine Gams mit ihrem gestreiften Gesicht

Laut letzter Gamswildzählung leben im gesamten Bezirk Osttirol rund 11.500 Gämsen – in etwa die Hälfte davon im Gebirge des Nationalpark Hohe Tauern. 

Die Gams besiedelt allerdings auch den gesamten Alpenraum und ist auf steiles, möglichst felsiges Gelände angewiesen. Dort können die, auf die Bergwelt perfekt angepassten Tiere, ihre körperlichen Fähigkeiten und Vorteile am besten nutzen.

Gamsbock oder Gamsgeiß?

Wer die eleganten und flinken Tiere gut im Blick hat, kann mit folgenden Tipps auch ganz einfach feststellen, ob es sich dabei um ein männliches oder ein weibliches Gamstier handelt.

Gämsen leben meist in Rudeln, die jahreszeitlich, aber auch örtlich verschieden groß sein können. Häufig zu beobachten sind Geißen mit ihren Kitzen. Oft schließen sich aber auch mehrere Familien zu großen Rudeln zusammen. Dieses Rudel wird von einer alten erfahrenen Geiß angeführt, denn sie kennt die Gefahren und futterreichen Stellen genau.

Die Lebensweise im Rudel bringt für die Tiere somit eine größere Sicherheit und bei Gefahr warnen die Gämsen mit einem lang gezogenen, heiseren Pfiff.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal für Gamsböcke und Gamsgeißen sind außerdem die Gamskrucken. Beim Gamsbock sind die Krucken enger gekrümmt und etwas dicker als bei der Geiß.

Gamshörner - eins von einer Geiss und eins von einem Bock
Gamsbock rechts und Geiß links

Die Brunft der Gams – ein wahres Naturschauspiel

Zwischen Ende Oktober und Dezember ist die Brunftzeit der Gämsen. Der Platzbock herrscht währenddessen über das Gamsrudel und ist sozusagen der Chef des Rudels. Besonders spektakulär ist die Gamsbrunft übrigens bei Schnee und klarer Sicht. Nähert sich ein anderer, meist jüngerer Bock dem Rudel des Platzbockes, so kommt es oft zu einer lebhaften und schnellen Verfolgungsjagd. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde treiben sich die Gamsböcke dann gegenseitig über das steile, schneebedeckte und felsige Gelände. Dabei geht es oft richtig zur Sache. Der stärkere Bock schafft schließlich den Aufstieg zu den Geissen wieder und kommt zum „Zug“.

Gams im Winter
Gams im Winter

Bei der Gamsbrunft zuzusehen ist ein seltenes und einmaliges Erlebnis, welches bestimmt nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

Wo kann man die Gämsen in Osttirol erspähen?

In welchen Tälern oder Ecken des Nationalpark Hohe Tauern man sich aufhält spielt dabei keine Rolle, da Gämse grundsätzlich in allen Tälern des Nationalparks Hohe Tauern Osttirol zu beobachten sind. Ob im Gschlösstal, rund um die Jagdhausalmen, im Kalser Ködnitztal oder im Debanttal – wer genügend Geduld mitbringt und mit Fernglas die steilen Hänge und vor allem den Gratbereich beobachtet, der hat gute Chancen, Gämsen in freier Wildbahn zu erleben.

Nationalpark-Wanderung mit Gams-Garantie?

Bei einer Nature Watch Tour kannst du auf Schneeschuhen ins Reich der Gams und anderen Wildtieren wandern. Ausgerüstet mit Spektiv und Fernglas stapfst du gemeinsam mit einem Nationalpark-Ranger durch den knirschenden Schnee. Hierbei begibst du dich auf die Suche von Wildtieren. Ist die gefundene Fährte von einem Fuchs, einem Reh oder gar von einer Gams? Mit ihren geschulten und geübten Rangeraugen ist es für die Ranger des Nationalpark Hohe Tauern ein Leichtes, die Spuren der Wildtiere zuzuordnen und somit die Wildtiere in der verschneiten Winterlandschaft zu entdecken. Eine Gamsgarantie kann allerdings auch ein Nationalpark-Ranger nicht abgeben. Aufgrund ihrer Erfahrung wissen sie jedoch genau, wo man wann hinschauen muss. Durch das mitgebrachte Spektiv können alle Teilnehmer einen perfekten Blick auf die Wildtiere genießen und vielleicht sogar schon feststellen, ob es sich dabei um einen Gamsbock oder eine Gamsgeiß handelt.

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seb
seb
2. Februar 2023 9:37

coole Tiere 🙂

Osttirol Redaktion
Osttirol Redaktion
Antwort an  seb
3. Februar 2023 16:40

Du sagst es! 😉 Hast du auch schon einmal eine Gams in der Osttiroler Bergwelt angetroffen? Aber Achtung, mich bitte an dieser Stelle nicht dazuzählen! 😉 Liebe Grüße, dein Osttirol Team.

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22. August 2022 14:48

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