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Lange + Laufen + Schnee = Langlaufen in Osttirol

Lange + Laufen + Schnee = Langlaufen in Osttirol

Unsere Gastbloggerin mit dem Künstlernamen „Running Zuschi“ läuft beinahe jeden Tag durch’s Leben, neben ihrem Job als Sportjournalistin versteht sich. Das Laufen zaubert ihr ein Lächeln ins Gesicht und lenkt sie von alltäglichen Sorgen ab. Auf ihrem eigenen Blog „Running Zuschi, Naturgeschichten und Laufsachen“ findet man Geschichten über ihre Entdeckungsreisen, die sie an die verschiedensten Orte auf der Erdkugel führen.

Auf unserem Blog berichtet sie über das ihre Erfahrungen mit dem Langlaufen in Osttirol.

Lange + Laufen + Schnee = Langlaufen

Eines meiner Ziele für 2015 lautet: Langlaufen endlich technisch richtig zu lernen. Bis dato war ich ausschließlich im klassischen Stil unterwegs, was mir großen Spaß bereitet. Doch bei Anstiegen oder längeren Flachpassagen merkte ich bald, dass mein Bewegungsablauf alles andere als ökonomisch ablief. Skating hatte ich noch nie versucht. Zu weit weg von der eigentlichen Laufbewegung erschien mir diese Langlauf Technik.

Fachkundigen Rat wollte ich mir nun genau dort holen, wo sich die Weltbesten in dieser Sportart tummeln. Und so brach ich für drei Tage ins südösterreichische Langlauf- und Biathlonmekka auf: nach Obertilliach in Osttirol. Hier wollte ich meinem Vorhaben einen entscheidenden Schritt näher kommen.

Als Langlauf-Trainer für Jugendliche und als Skischul-Lehrer für Langlaufanfänger sowie Fortgeschrittene arbeitet Virgil im Biathlonzentrum von Obertilliach. Seit Jahrzehnten sind die zwei schmalen Bretter dem Osttiroler mehr als nur Beruf: wenn er von diesem Sport spricht, beginnen seine Augen zu funkeln und seine ganze Leidenschaft springt regelrecht auf die Schüler über. Und: er weiß wovon er spricht! Somit war ich gleich ‘mal an den Richtigen geraten.

Session Nr. 1: Koordinatives Aufwärmen

Dass Langlaufen verdammt viel mit Koordination und Feinmotorik zu tun hat, davon kann ich nur ein Lied singen… Bei fehlender Koordination geht nicht nur die liebe Kraft “flöten”, der Körperschwerpunkt ist binnen Millisekunden dem kühlen Weiß nahe. Daher gab es eingangs gleich einmal koordinative Aufgaben, um auf Betriebstemperatur zu kommen.

Koordinatives Aufwärmen

Session Nr. 2: Technische Übungen

Für Virgil steht fest: der Einstieg zum Langlaufen geht über die klassische Technik. Nicht unbedingt, weil sie koordinativ einfacher ist (im Vergleich zur Skating Technik – im Gegenteil) – sondern weil sie dem alltäglichen Bewegungsablauf sehr ähnlich ist. Ich hatte immer gedacht: Langlaufen = Laufen auf Schnee. Der kurze, kräftige und dynamische Abstoß mag gleich sein… doch während beim Laufen der zyklische Sprung das entscheidende Kriterium ist, geht es beim Langlaufen schlichtweg um das ökonomische Gleiten. Somit stand das Umlernen auf dieses besagte Gleitgefühl bei meinen technischen Übungen an erster Stelle. Es dauerte ein wenig, aber jedem Versuch kam ich der Sache näher. Kleine Tipps vom Experten, wie etwa “Hüfte nach vor schieben und durchdrücken” halfen…. und erinnerten mich schlussendlich doch wieder ans geliebte Laufen.

Die adäquate Bergauf- und Bergab-Technik durfte dabei natürlich nicht fehlen. Wobei: die kleinen kurzen Schritte und der Versuch, die Beine so rasch wie möglich wieder nach vorne zu bringen, erinnerten mich sehr ans Trail laufen. Die entscheidende Facette für mich, war die Korrektur meines Körperschwerpunkts. Ich lag viel zu weit vorne, was zum unweigerlichen “Durchtreten” bzw. wegrutschen führte. Dank Virgil’s geschultem Auge konnte ich mich auch dabei entscheidend verbessern.

Session Nr. 3: Üben, üben und nochmals 1000x üben

All die hilfreichen Tipps und Tricks helfen unterm Strich (wie überall) nur dann etwas, wenn sie immer und immer wieder fleißig geübt werden. So ging es nach einer kurzen Verschnaufpause auch gleich auf die Loipe. Noch ein paar kleine Korrekturen von Virgil – und dann der entscheidende Satz, gepaart mit einem verschmitzten Lächeln: “Jetzt musst du nur noch üben, üben, üben.”

Danke – Coach. Das mache ich!

Gemeinsam geht's leichter
Gemeinsam geht es leichter auf die Übungskilometer zu kommen!

Session Nr. 4: Abwechslung

Wie eingangs erwähnt, ich hatte immer gedacht fürs Laufen sollte es nur Klassisch sein. Doch Virgil belehrte mich eines Besseren: während beim klassischen Stil der Abdruck – wie beim Laufen – über den zentralen Mittelfuß und den Vorderfuß geht, erfolgt der Abdruck beim Skaten über die Innenkante. Die Abduktoren und Adduktoren sowie die äußere Seite des Gesäßmuskels und die Hüftmuskulatur werden dabei besonders gefordert.

Was das nun mit dem Laufen zu tun hat? Genau diese Muskulatur sorgt u.a.  für eine gehörige Portion Stabilität während des Laufens. Beim Skaten eröffnet sich diese Partien nicht nur zu kräftigen, sondern ihnen auch zusätzlich einwenig Ausdauer zu verpassen. Und so wagte ich mich erstmals auf die Skating Skier. Wie es mir dabei ergangen ist… das könnt ihr HIER nachlesen!

Conclusion nach einem Tag intensivem Langlauf Training im klassischem Stil: ich laufe lang – und gleite, anstatt in der Loipe mein klassisches Lauftraining zu absolvieren. Eine Session mit einem geschulten Auge brachte mich meinem Ziel ein beachtliches Stück näher. Jetzt fehlen nur viele Übungsstunden…

Fotocredit: Horst von Bohlen

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