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Verhalten im alpinen Notfall

Verhalten im alpinen Notfall
© Attic-Film

Bei einer Wanderung, aber auch sonst, kann jederzeit das Unvorhersehbare passieren. Niemand ist vor Unfällen oder Verletzungen gefeit, seien sie leicht oder schwer. Manchmal kann rasches und richtiges Handeln im alpinen Notfall Leben retten – deshalb haben wir hier Sicherheitsempfehlungen und Tipps der Bergrettung Tirol zusammengefasst:

Das Wichtigste im Notfall

  • Bei Bergtouren immer ein Mobiltelefon mit vollständig geladenem Akku dabei haben, ggf. eine Powerbank.
  • Nicht zögern, einen Notruf abzusetzen.
  • Ruhig bleiben und die Fragen der Notrufexpertinnen und -experten beantworten.
  • Erste Hilfe leisten!

Die 6 Ws für den alpinen Notfall

Im Ernstfall zählt jede Sekunde – deshalb benötigen Rettungskräfte eine präzise und kompakte Unfallmeldung. Eine hilfreiche Orientierung bieten die folgenden sechs W-Fragen:

  • Wo hat sich der Unfall ereignet? Gib den Standort so genau wie möglich an.
  • Was ist passiert? Beschreibe den Unfallhergang knapp und verständlich.
  • Wie viele Personen sind verletzt? Nenne die Anzahl der Betroffenen.
  • Welche Verletzungen liegen vor? Erwähne besonders lebensbedrohliche Zustände.
  • Wer meldet den Notfall? Teile deinen Namen und eine Rückrufmöglichkeit mit der Leitstelle.
  • Wie sind die Wetterverhältnisse vor Ort? Informiere über Sichtverhältnisse, Wind und andere relevante Wetterbedingungen.
Ein Smartphone liegt auf einer physischen Landkarte. Eine gute Tourenplanung ist wichtig, um einem alpinen Notfall bestmöglich vorzubeugen.
Die richtige Tourenplanung, etwa über maps.osttirol.com, ist das A und O einer Wanderung. Unvorhergesehene Entwicklungen können dennoch jederzeit eintreten.

Richtig handeln im alpinen Notfall – So setzt du einen Notruf ab

In einer Stresssituation am Berg kann selbst der nächste logische Schritt plötzlich überwältigend erscheinen. Doch gerade dann ist es wichtig, nicht in Passivität zu verfallen – denn Untätigkeit ist im Notfall das einzige, das man falsch machen kann. Schon ein einfacher Notruf kann Leben retten.

Wenn du in einen Bergnotfall gerätst, wähle umgehend die Notrufnummer 144 (Rettung) oder 140 (Bergrettung). Du wirst direkt mit der zuständigen Leitstelle verbunden. Dort hilft dir geschultes Personal weiter, stellt dir gezielte Fragen und gibt dir klare Anweisungen, wie du handeln sollst. Versuche dabei, möglichst ruhig zu bleiben – ein paar tiefe Atemzüge können dir dabei helfen.

Tipp: Bei leichten Verletzungen kannst du Informationen zur richtigen Wundversorgung unentgeltlich unter diesen Notrufnummern einholen.

Wenn der Empfang fehlt – So erreichst du im Notfall trotzdem Hilfe

Auch ohne stabile Mobilfunkverbindung gibt es im Notfall einige Möglichkeiten, Hilfe zu erreichen. Kannst du keine Verbindung über deinen Anbieter aufbauen, versuche den Euro-Notruf 112. Dieser wählt sich automatisch in das bestverfügbare Handynetz ein, ganz unabhängig vom eigenen Mobilfunkanbieter. Dadurch wird die Chance erhöht, dass dein Notruf durchgeht. Die Verwendung der internationalen Notrufnummer 112 wird nur dann empfohlen, wenn keine andere Möglichkeit zur Hilfe besteht.

Lass dein Handy unbedingt eingeschaltet, auch wenn du kein Netz hast. In solchen Fällen können Rettungskräfte mithilfe spezieller Ortungsgeräte dein eingeschaltetes Telefon lokalisieren und deinen Standort bestimmen. Das kann im Ernstfall entscheidend sein.

In grenznahen Gebieten kann es außerdem passieren, dass sich dein Handy in ein ausländisches Netz einwählt. Dadurch kann es zu Problemen beim Verbindungsaufbau mit den nationalen Notrufnummern kommen. Um hier vorzubeugen, empfiehlt es sich, wichtige Notrufnummern mit Landesvorwahl im Telefonbuch zu speichern – zum Beispiel: +43 512 140 für die österreichische Bergrettung.

Mobilfunkempfang verbessern

Auf vielen Gipfeln Osttirols kann sich dein Mobiltelefon in ein verfügbares Netz einloggen. Um deinen Mobilfunkempfang zu verbessern, gibt es den ein oder anderen Trick.

  • Standort wechseln (höher gelegen, frei von Hindernissen)
  • Headset verwenden, ruhig stehen bleiben, Telefon drehen, um den besten Empfang zu finden
  • Umschalten auf 2G/GSM, um die Bandbreite zu reduzieren, dies schont zugleich den Akku
  • Andere elektronische Geräte ausschalten
  • Mobiltelefon neu starten

Schnelle Hilfe per Notfall-App: SOS EU ALP

Im Notfall am Berg zählt jede Minute. Die kostenlose App „SOS EU ALP“ App  der Bergrettung Tirol ermöglicht es dir, mit einem Knopfdruck einen Notruf abzusetzen – inklusive automatischer GPS-Ortung. Die App wurde gemeinsam mit dem Land Tirol, Südtirol und Bayern entwickelt und ist ideal für den alpinen Raum.

Der Notruf geht direkt an die Leitstelle Tirol und übermittelt deinen genauen Standort. Voraussetzung ist eine bestehende Mobilfunkverbindung. Die App ist im App Store und bei Google Play verfübar. Am besten installierst du sie dir gleich vor der nächsten Tour!

Die einfachste Lösung ist jedoch die Notfall-App der Bergrettung Tirol. In Kooperation mit dem Land Südtirol und Bayern kann die kostenlos auf das Handy installiert werden. Beim Drücken des Notfall-Buttons in der App wird automatisch ein Notruf zur Leitstelle Tirol abgesetzt, die GPS-Koordinaten werden übermittelt und die Rettungskette wird in Gang gesetzt. Voraussetzung dafür ist jedoch wieder eine funktionierende Netzverbindung.

Die App ist kostenlos im App Store (für iPhones) und im Google Play Store (für Android-Geräte) erhältlich. Am besten installierst du sie vor deiner nächsten Tour, damit du im Ernstfall gut vorbereitet bist.

Die Smartphone-App SOS EU Alp ist kann im alpinen Notfall helfen und für Android und iOS verfügbar.

Last but not least

Die richtige Tourenvorbereitung hilft dabei, brenzligen Situationen zu einem bestimmten Grad vorbeugen. Hier findest du unsere Tipps für die richtige Ausstattung:

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