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Der kleinste Giro Dolomiti

Der kleinste Giro Dolomiti
© erwin-haiden-nyx.at

Natur, Kultur und Kulinarik auf der Lienzer Talbodenrunde

Sie gilt als die „Aufwärmrunde“ für die Bergradtouren rund um Lienz, verbindet Kultur-, Natur- und Kulinarikhighlights miteinander und ist von der Familie bis hin zum Radprofi als Frühlings-, Sommer oder Herbsttour überaus beliebt: die Lienzer Talbodenrunde. Über eine Gesamtlänge von 40 km verbindet der Rundweg die Gemeinden und schönsten Plätze des Lienzer Talbodens, die du in ca. 3 Stunden reine Fahrzeit meistern kannst – es empfiehlt sich aber auf jeden Fall, mehr Zeit dafür einzuplanen, um alle Besonderheiten entlang der Strecke ausgiebig zu bestaunen und zu genießen.

Blick auf den Lienzer Talboden mit Lienzer Dolomiten und Stadt Lienz
Blick auf den Lienzer Talboden und die Lienzer Dolomiten im Hintergrund

Die Rundtour startet und endet an der Talstation der Hochsteinbahn in Lienz, wo du auch genügend Parkmöglichkeiten vorfindest. Gleich nach dem Start solltest du unbedingt einen kurzen Abstecher zum kulturellen Highlight der Stadt Lienz machen: dem Schloss Bruck. Das Museum und Café der Fürstenburg laden vor der Tour noch zu einem kurzen Besuch ein – zudem hast du von der Burg aus einen herrlichen Blick auf den Lienzer Talboden, dem flächenmäßig größten Talboden Tirols.

Wieder zurück zum Ausgangspunkt und dann in Richtung Iseltal auf dem Iseltalradweg. Der Abschnitt der Lienzer Talbodenrunde ist mit der Nummer 35 gut beschildert. Die erste Abzweigung über die Glanzer Brücke führt dich über die Isel, dem letzten frei fließenden Gletscherfluss der Alpen, die kühle Brise entlang des Flusses ist äußerst angenehm bei heißen Temperaturen.

Nach einem kurzen Stück führt dich der Weg über eine kleine Steigung ins Ortszentrum von Oberlienz. Hier lohnt es sich, kurz zu verschnaufen und das Freilichtmuseum zu besuchen – freier Eintritt und jederzeit frei zugänglich. Das Freilichtmuseum in Oberlienz ist ein Ensemble aus mehreren historischen Objekten mitten in der Gemeinde Oberlienz. Da die Wollkartatsche, die Kornmühle und die Schmiede auf Wasserkraft angewiesen waren, wurden diese entlang des Schleinitzbaches errichtet. Ein besonders sehenswertes Wasserrad sorgte für den Antrieb der Kornmühle des Erbhofes „Znopp“ und des großen Hammers der Huf- und Beschlagsschmiede.

Über kleine Feldwege geht es anschließend vorbei an Lienz nach Nußdorf-Debant, einer Doppelgemeinde mitten im Lienzer Talboden. Dort befindet sich auch die Römerstadt Aguntum, die du dir auf jeden Fall ansehen musst. Vor fast 2.000 Jahren wurde Aguntum von Kaiser Claudius zur einzigen römischen Stadt auf Tiroler Boden erhoben. Aguntum war ein wichtiger Knotenpunkt der internationalen Handelsrouten. Um 600 n.Chr. versank die Stadt unter dem Geschiebe des nahen Debantbaches. Seit Beginn der archäologischen Grabungen Anfang des 20. Jh. wurden die Stadtmauern, ein Atriumhaus, ein Handwerkerviertel, eine große Therme und eine frühchristliche Grabkirche freigelegt. Die vielen Fundgegenstände – Amphoren, Schmuck, Lampen, Münzen, Werkzeug, Geräten, Mosaik und Wandmalerei und eine männliche Großbronzestatue – sind im Museum Aguntum zu sehen. Die beste Übersicht über den archäologischen Park und das gesamte Stadtgebiet genießt man vom 18 m hohen Aussichtsturm.

Von hier aus führt die Route weiter über die Ortschaft Stribach nach Dölsach, wo sich eine Einkehr und Rast beim weitum bekannten Kuenz-Hof auszahlt. Das Schnapsbrennen hat im 400 Jahre alten Erbhof der Familie Kuenz eine Jahrhunderte lange Tradition und wird nach überlieferten Rezepten, teils in alten Brennanlagen hergestellt. Die optimale geografische Lage mit vielen Sonnenstunden lassen die eigenen Früchte optimal wachsen und werden von Johannes und Florian Kuenz zu edelsten Destillaten verfeinert. Neu im Sortiment sind moderne Produkte wie Gin und Whisky, die wie die anderen Kuenz-Edelbrände jedes Jahr aufs Neue international prämiert werden. Nach einem Gläschen Schnaps geht’s hinunter zur Drau und von hier ein kleines Stück in Richtung Nikolsdorf.

Naturschnapsbrennerei Kuenz in Dölsach
Hofladen Naturschnapsbrennerei Kuenz

Der Weg führt dich aber über die Drau wieder zurück. Hier empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zum Frauenbach-Wasserfall an der Hochstadelmassiv – beeindruckend und kühlend zugleich. Am Drauradweg geht es dann unterhalb der Gemeinde Lavant vorbei zum Dolomitengolf-Platz. Wenn dich schon der Hunger plagt, dann solltest du hier unbedingt Rast machen. Zum Haubengenuss mit Dolomitenblick kommen Feinschmecker im Restaurant Vincena im Dolomitengolfresort auf der großen Südterrasse mit Blick auf die 36-Loch Golfanlage. Wenn du mehr auf regionale Spezialitäten, wie Osttiroler Schlipfkrapfen stehst, dann empfiehlt sich die Weiterfahrt über die Auenlandschaft neben der Drau nach Tristach, um dort im Winkler’s Dolomitenhotel, einem von 5 zertifizierten Drauradwegwirten in Osttirol, einzukehren.

Gestärkt geht’s gemütlich und flach über Amlach und Leisach zurück zum Ausgangspunkt bei der Talstation am Hochstein. Mit einem erhabenen Blick auf die Lienzer Dolomiten und vielen neuen Erinnerungen im Gepäck wird deine Radroute Lienzer Talboden Nr. 35 dort enden.

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Gerhsrd
Gerhsrd
13. Mai 2022 0:36

Wenn die Bilder schon so schön sind, wie muss es erst in der Wirklichkeit sein! Auf jeden Fall schon mal auf meiner „to bike“-Liste!

Osttirol Redaktion
Osttirol Redaktion
Antwort an  Gerhsrd
16. Mai 2022 15:15

Lieber Gerhard! Diese Bikeroute ist es wirklich wert, befahren zu werden! 😉 Wir wünschen dir eine gesunde und tolle Saison und freuen uns von dir zu hören, wenn du die Lienzer Talbodenrunde von deiner to-do-Liste genommen hast! 🚴‍♀️ Liebe Grüße, dein Osttirol Team.

Sybille
Sybille
10. Mai 2022 9:27

Sehr schön beschriebene Tour! Lienz & Umgebung mit dem Rad erkunden! TOP

Osttirol Redaktion
Osttirol Redaktion
Antwort an  Sybille
10. Mai 2022 14:26

Liebe Sybille! Wir danken dir vielmals für dein nettes Feedback und hoffen, dich eines Tages hoch zu Rad auf einem unserer Radwege antreffen zu können! 🚴‍♀️ Liebe Grüße, dein Osttirol Team.

Sybille
Sybille
Antwort an  Osttirol Redaktion
10. Mai 2022 15:06

Ja, sicher, bei jedem Besuch in der Heimat wird fest in die Pedale getreten 😉🚴
LG aus Italien 🇮🇹

Osttirol Redaktion
Osttirol Redaktion
Antwort an  Sybille
16. Mai 2022 15:22

Hört sich für uns wunderbar an! 😉 Hast du – in dieser noch jungen Saison – bereits einige Kilometer in den Beinen? Liebe Grüße, dein Osttirol Team