Herz-Jesu Bergfeuer – beeindruckendes Spektakel

Alljährlich erglühen nach Einbruch der Dunkelheit die Berge in ganz Osttirol auf besondere Art – Tausende von Flammen verschmelzen zu symbolträchtigen Bildern bei den „Herz-Jesu-Feuern“. Herzen, Kreuze, Kelche und betende Hände leuchten deutlich von den dunklen Hängen. Mit diesem eindrucksvollen Brauch und den Prozessionen am darauf folgenden Tag erinnern die Osttiroler an die bayrische Unterdrückung während der Franzosenkriege, als 1796 die bedrängten Gläubigen ihre Heimat dem Herzen Jesus weihten und auf den Bergen die Feuer des Widerstandes entzündeten. Entzündet werden die Feuer jedes Jahr am 3. Wochenende nach Pfingsten, welches heuer auf den 8. und 9. Juni 2024 fällt.

Historischer Hintergrund der Bergfeuer

Der Brauch der Herz-Jesu Feuer ist auf die früheren Sonnwendfeuer bzw. Johannisfeuer aus vorchristlicher Zeit zurückzuführen. Erst 1796, angesichts der drohenden Kriegsgefahr durch Napoleon, dessen Heer samt Verbündeten an den Grenzen der Alpen stand, wurden die Feuer in ein christliches Gelöbnis umgedeutet. Am 1. Juni des gleichen Jahres, beschloss der Tiroler Landtag das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen und so göttlichen Beistand im Krieg zu erhalten. Als daraufhin Andreas Hofers Truppen in der Schlacht gegen die Franzosen und Bayern überraschend siegten, wurde der Herz-Jesu Sonntag zum hohen Feiertag und die Herz-Jesu Feuer zu einer langjährigen Tradition – die in Osttirol immer noch gepflegt wird!

Herz-Jesu mit Begeisterung gelebt

Der Brauch rund um Herz-Jesu wird in den Gemeinden Osttirols auch heute noch gepflegt. In vielen Orten Tirols erstrahlen alljährlich die traditionellen Bergfeuer. Bei entsprechender Witterung entzünden jährlich rund 2.500 Einzelfeuer auf den markanten Bergrücken Osttirols . Dieses beeindruckende Spektakel ist weithin in den Tälern zu sehen und lockt jedes Jahr zahlreiche Interessierte an. In Kartitsch kann man nicht nur die wunderbaren Feuer am Berg betrachten, sondern auch die wunderschöne Häuserbeleuchtung mit den vielen kunstvollen Fensterbildern und Leuchtzeichen, die das gesamte Ortsbild in festliche Stimmung verwandeln. 

Neben den beeindruckenden, beleuchteten Bergpanoramen, kann man vielerorts auch noch den Klängen der heimischen Musikkapellen lauschen. Konzerte der örtlichen Musikkapellen runden das gesamte Festwochenende musikalisch ab. Und am Sonntag finden in vielen Gemeinden feierliche Prozessionen zu Ehren des Festes statt.

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube immer entsperren

Das Entzünden der Feuer

Die Vorbereitungen für die aufwendigen Feuer laufen schon einige Wochen vor dem Fest. Die Kerzen werden meist aus privater Initiative, von vielen verschiedenen Gruppen und Vereinen gegossen, anschließend mit mühseliger Arbeit auf den Berg getragen und dort zu den vorher ausgemessen Symbolen angeordnet. Alle Feuer werden dann bei Eintritt der Dunkelheit gleichzeitig entzündet.