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Kultur & Tradition, Osttiroler Gesichter

Weihnachtskugel geknüpft mit Makramee zum Selbermachen

Weihnachtskugel geknüpft mit Makramee zum Selbermachen
© Ingrid Bodner

Wollherstellung. Glasblaskunst. Makramee Knüpfkunst. Was passiert, wenn man diese 3 alten Handwerkstechniken miteinander verbindet? Es entsteht etwas neues, eine einzigartige Weihnachtskugel.

Stellvertretend für diese 3 Techniken stehen 3 ganz besondere Osttiroler Frauen. Ingrid Bodner, Rebecca Schett und Anna Huber vereint die tiefe Verwurzelung mit der Handwerkstradition, sowie die Wertschätzung von nachhaltig hergestellten Materialien und der Passion etwas mit eigenen Händen zeitgemäß und modern zu schaffen.

TRADITION & INNOVATION

Ob mit Wolle, Glas oder Fäden – drei kreative Unternehmen, verbunden durch die eindrucksvolle Kulisse der Villgrater Berge und die Identität zu ihrer Heimat Osttirol. Seit 2021 leitet Rebecca Schett die Villgrater Natur und steht für die nachhaltige Verarbeitung von Schafwolle. Anna Huber lässt in ihrer Glasbläserwerkstatt in Innervillgraten filigrane Glaskunst entstehen und Ingrid Bodner kreiert mit ihrem Unternehmen Kunst.in.Textil textile Unikate.

Jede von ihnen bewahrt altes Handwerk und belebt es mit modernen, innovativen Ideen. Dabei eint sie eine Philosophie: Sie verwenden ausschließlich biologische, regionale und natürliche Rohstoffe, die in sorgfältiger Handarbeit weiterverarbeitet werden. Im Fokus stehen traditionelle Techniken neu zu interpretieren und auf einen zeitgemäßen Stellenwert zu heben.

Und was verbindet? Die Freude daran, mit eigenen Händen etwas Einzigartiges zu schaffen. Gemeinsam entwickeln sie ihre Produkte weiter, immer auf der Suche nach neuen Wegen, Kreativität und Nachhaltigkeit zu vereinen. So entstehen Arbeiten, die nicht nur die Handwerkskunst feiern, sondern auch die faszinierende Vielfalt der alpinen Bergwelt widerspiegeln. Alle genannten Techniken erfordern ein hohes Maß an handwerklichem Können, Präzision und Übung.

„Die wahre Kunst des Handwerks ist
die Verbindung von Kopf, Herz und Hand
zu einem harmonischen Ganzen.“

HANDWERKE

Die Handwerkstechniken der Wollherstellung (Kartatschen, Spinnen, Weben und Walken), die Glasbläserei und die Knüpfkunst Makramee haben mehrere verbindende Elemente, die sie trotz ihrer unterschiedlichen Materialien und Ursprünge miteinander verknüpfen.

  • Wollherstellung: der erneuerbare Rohstoff Wolle hergestellt über mehrere Schritte zum Wollfaden
  • Glasbläserei: ein festes Material verflüssigen, formen, veredeln
  • Makramee: aus einfachen Fäden durch Knoten strukturelle und ästhetische Werke entstehen lassen

Das Endprodukt wird ein Unikat, das Moderne und Tradition auf harmonische Weise verbindet.

Knüpfanleitung für eine Weihnachtskugel

Eine Weihnachtskugel, entstanden aus der Symbiose von Natur und Handwerk: die Klarheit des Weißglases umhüllt von der Weichheit gefilzter Schafwolle. Makramee verleiht ihr ein Kleid, das die Verbundenheit von Tradition und Moderne sichtbar macht.

Material & Hilfswerkzeug

  • Filzwolle von Villgrater Natur
  • Weihnachtskugel von Glasbläserwerkstatt Anna Huber
  • Schere
  • Aufhängemöglichkeit wie eine Kleiderstange oder Stuhl

Vorbereitung

  • Zuschnitt von 12x Fäden á 1,5m Länge
  • Und 1 Faden á 1m Länge

Schritt I) Ankerknoten
Einer der 12 Fäden ist der Trägerfaden, an diesen werden die restlichen 11 mittels eines Ankerknotens angeknüpft.

Fäden vorbereiten:
Falte deinen Faden in der Mitte, sodass eine Schlaufe entsteht. Lege die Schlaufe unter den Trägerfaden, sodass sie oben herausschaut. Enden durchziehen: Ziehe die beiden losen Enden deines Fadens durch die Schlaufe. Festziehen: Ziehe die Enden nach unten, bis der Knoten fest am Trägerfaden sitzt. Die Fäden sind jetzt befestig und können für die weitere Makramee-Arbeit verwendet werden.

Anschliessend werden die Fäden eng aneinander geschoben und an der Glaskugel mit den Trägerfaden zusammengebunden mit einem normalen Doppelknoten. Somit haben wir 24 hängende Fäden erhalten.

Schritt II) Kreuzknoten
Die 24 Fäden werden jeweils in Bahnen mit je 4 Fäden eingeteilt (somit entstehen 6 Bahnen).
Zwei Fäden: Mittelstränge (in der Mitte) und zwei Arbeitsstränge (links und rechts). Lege die beiden Mittelstränge gerade in der Mitte hin. Die Arbeitsstränge hängen links und rechts davon.

Teil a) Linker Knoten:
Nimm den linken Arbeitsstrang und lege ihn über die Mittelstränge, sodass er wie eine „4“ aussieht. Führe den rechten Arbeitsstrang über den linken Arbeitsstrang. Schiebe den rechten Arbeitsstrang unter die Mittelstränge hindurch und ziehe ihn durch die Schlaufe auf der linken Seite. Ziehe beide Arbeitsstränge fest – der halbe Knoten ist fertig.

Teil b) Rechter Knoten:
Nimm den rechten Arbeitsstrang und lege ihn über die Mittelstränge, sodass er wie eine umgedrehte „4“ aussieht. Führe den linken Arbeitsstrang über den rechten Arbeitsstrang. Schiebe den linken Arbeitsstrang unter die Mittelstränge hindurch und ziehe ihn durch die Schlaufe auf der rechten Seite. Ziehe beide Arbeitsstränge fest. Es folgen 4-5 weitere Kreuzknoten auf allen 6 Bahnen siehe letztes Bild.

Sodass ein Netz entsteht, das die Weihnachtskugel umspannt, wird das versetzte Kreuzknotenmuster verwendet. Hierfür werden die Fäden neu gruppiert. 2 Fäden aus einen Vierergruppe und 2 Fäden aus der daneben liegenden Vierergruppe werden mit ein wenig Abstand wieder mit einem Kreuzknoten verknüpft. Dies wird die ganze Runde so weitergeführt. Der selbe Vorgang wird noch einmal wiederholt, bevor die Fäden der Filzwolle unterhalb der Kugel mittels eines Zier- oder auch Wickelknotens genannt, zusammengebunden werden.

Schritt 3) Zier- oder Wickelknoten
Mittelstränge: Die Schnüre zusammenhalten, die umwickelt werden. Jetzt wird der letzte vorbereitete Faden mit 1m Länge verwendet, mit diesem wird gewickelt.

Vorbereitung: Lege die Mittelstränge gerade vor dich hin. Nimm die Wickelschnur und forme am Anfang eine kleine Schlaufe (lass das kurze Ende nach oben zeigen, die Schlinge hängt nach unten). Wickeln: Halte die Schlaufe mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand wickelst du das lange Ende der Wickelschnur eng und gleichmäßig um die Mittelstränge und die Schlaufe. Wickel so viele Runden, wie dir gefällt. Fixieren: Wenn du fertig bist, ziehe das lange Ende der Wickelschnur durch die Schlaufe. Schlaufe festziehen: Ziehe jetzt am kurzen Ende der Schlaufe, das oben herausschaut. Dadurch wird das lange Ende nach innen gezogen und sicher verknotet. Enden abschneiden: Schneide die losen Enden der Wickelschnur ab, damit es sauber aussieht.

Der Wickelknoten hält alles zusammen und sieht dekorativ aus! Die einzelnen Fäden können noch vorsichtiger straffer gezogen werden, sodass das Netz sich schön um die Glaskugel spannt. Am Ende werden die nach unten hängenden Fäden dekorativ in der gewünschten Länge abgeschnitten und fertig ist sie, die Transformation von Rohmaterial zu einem dekorativem Weihnachtsschmuck.

Dieses Unikat erzählt von der Schönheit des Einfachen und der Kunst, aus Heimat und Handarbeit etwas Zeitloses zu schaffen.
♥ Viel Freude beim Nachknüpfen ♥

Die Unternehmen hinter dem Kunstwerk

Villgrater Natur – Nachhaltigkeit und Qualität aus Osttirol
„Wir schöpfen aus der Urkraft der Natur“ – Im idyllischen Villgratental, umgeben von unberührter Natur, steht Villgrater Natur für gelebte Nachhaltigkeit und höchste Qualität. Ihre Tiroler Bergschafe weiden fast ganzjährig im Freien und genießen nährstoffreiche Almkräuter, was die außergewöhnliche Wollqualität garantiert. In der Manufaktur in Innervillgraten wird die Wolle von rund 80.000 österreichischen Schafen zu hochwertigen Produkten – von Naturdämmstoffen bis zu Schlafsystemen, verarbeitet.
Rebecca Schett hat das Unternehmen 2021 von ihrem Vater übernommen, der bereits Pionierarbeit im Umgang mit Schafwolle geleistet hatte. Mit ihrer modernen Unternehmensführung und ihren Grundwerte, welche auf der Erhaltung regionaler Ressourcen, der Förderung von Nachhaltigkeit und dem Schaffen lokaler Arbeitsplätze basieren, verbindet sie traditionelle Werte mit Innovation.

Anna Huber – Kunsthandwerk aus Glas in Innervillgraten
Anna Huber (geb. Rainer) ist eine Glasbläsermeisterin in Innervillgraten in Osttirol, deren Werkstatt für traditionelles Handwerk und kreative Glaskunst steht. Mit Leidenschaft und Präzision erschafft sie einzigartige Kunstwerke – von filigranen Schmuckstücken bis hin zu dekorativen Objekten, die modernes Design mit alpiner Ästhetik verbinden. Ihre Glasbläserwerkstatt ist ein Ort der Inspiration, wo Besucher die Kunst des Glasblasens hautnah erleben können. Anna Huber legt großen Wert auf regionale Materialien und nachhaltige Produktion und bewahrt damit ein uraltes Handwerk für die Zukunft.

Ingrid Bodner – Kunst in Textil aus dem Herzen der Alpen
Ingrid Bodner, gebürtig aus Osttirol und nun im idyllischen Antholzertal in Südtirol zuhause, verbindet in ihrem Label Kunst.in.Textil traditionelle Handwerkstechniken mit moderner Textilkunst. Ihre Arbeiten sind inspiriert von architektonischer Kultur und der natürlichen Farb- und Formenwelt. Von handgefertigten Wandbehängen über textile Skulpturen bis hin zu einzigartigen Wohnaccessoires entstehen in ihrem Atelier hochwertige Unikate. Mit viel Liebe zum Detail und einem Blick für Ästhetik schafft Ingrid Bodner Kunstwerke, die nicht nur Räume verschönern, sondern auch Geschichten erzählen – authentisch, nachhaltig und voller Kreativität.

„Wer mit den Händen arbeitet, erschafft.
Wer mit dem Herzen arbeitet, veredelt.“

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