Marketenderinnen – sie sind viel mehr als nur schmückendes „Beiwerk“ zu Musikkapellen, Schützenkompanien und anderen Traditionsvereinen.
Ob „Man wird dich gut verpflegen“ (arabische Übersetzung), „verheißt Hilfe in allen Lebenslagen“ (europäische Übersetzung ) oder „Rettung aus dringender Not“ (indische Übersetzung). Die ursprünglichen Übersetzungen des Wortes Marketenderinnen – von der männlichen Form Marketender abgeleitet – liegen bestimmt nicht ganz falsch. Wenn wir das Ganze auf die heutige Zeit ummünzen und mit ein wenig Humor sehen, dann verkörpert das eine Marketenderin auch heute noch. 😉

Aufgaben der Marketenderinnen:
Aber Spaß beiseite, eine Marketenderin ist nicht nur „Aufputz“ für die Kapelle oder die Kompanie. Sie sorgt in erster Linie durch den Ausschank des Schnapses, welche sie im Schnapspanzele bei sich hat, für die „Verpflegung“. Einem guten Schnapsl ist kaum jemand abgeneigt, denn der Schnaps sorgt für das leibliche Wohl. Im Sommer zum Genuss und im Winter zudem auch um vor Erkältung zu bewahren. Nicht zuletzt sind die Einnahmen aus dem Schnapsverkauf eine zusätzliche und nicht unbedeutende Einnahmequelle für die Traditionsvereine.
Im Vereinsleben sind die Marketenderinnen sehr „umtriebig“. Mit dem Schnapsverkauf knüpfen sie Kontakt zum Publikum, sind somit eine wesentliche Visitenkarte des Vereines und übernehmen innerhalb der vereinlichen Gemeinschaft zusätzlich die verschiedensten Aufgaben, wie zum Beispiel die Mithilfe bei Veranstaltungen, Unterstützung bei organisatorischen Aufgaben, Herstellung des Blumenschmuckes, und vieles andere mehr.






Wenn ich bei Festaufmärschen in den Zuschauerreihen stehe, schwelge ich beim Anblick der Marketenderinnen immer in Erinnerungen an meine Marketenderin-Zeit. An Aufmärsche, bei denen ich selber ins Publikum blickte. An Feste, die alljährlich wiederkehrten und doch nie gleich waren oder ihren Reiz verloren haben. Und an so manch nette Stunde in geselliger Runde und an die vielen Kontakte, die geknüpft wurden.
Marketenderin zu sein ist etwas ganz besonderes, und das können mir alle, die über mehrere Jahre diese Funktion inne hatten, bestätigen und im Grunde genommen wohl auch nur diese mitfühlen.
Was mich heute besonders fasziniert: Wenn ich mit anderen „ausgedienten“ Marketenderinnen ins Gespräch komme, dann fangen alle gleich an zu schwärmen. Und das soll etwas bedeuten!


Als ich damals noch selbst in der ersten Reihe stand, haben meine Kolleginnen und ich für unsere Vereinschronik ein Gedicht zu Papier gebracht.
Wenn heint wieder a Festl isch,
keat a Runde Schnaps auf´n Tisch.
Des bring´ enk a Marketenderin gewiss,
weil des san junge Frauen mit Biss.
Und Schnops mocht enk olle froh und heiter,
drum sog mo la ans:
„Schaug´s auf die Musik und trinkt´s fest weiter!“
© R.S.,M.S.,C.R.,P.W.,J.S. (MK Sillian)
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