Wir Osttiroler sind für unser Brauchtum, unsere Kultur und unseren gelebten Glauben bekannt. Vor allem deshalb, weil wir es authentisch leben.

Und so sind viele alljährlich unter anderem in Erwartung der stattfindenden Prozessionen. Die farbenprächtigsten und größten finden an Fronleichnam, am Herz-Jesu-Sonntag und meist am jeweiligen Patroziniumstag, jenem Tag, der dem Schutzheiligen (Patron) der jeweiligen Pfarre gewidmet ist, statt. Je nach Pfarre werden Prozessionen unabhängig vom Patroziniumstag, dafür an einem anderen für die Pfarre wichtigen Festtag, abgehalten.
Prozessionen sind gelebter Glauben
Eine Prozession bezeichnet einen Um(her)gang gläubiger Menschen. Diese können sowohl im Gotteshaus selbst aber vor allem im Freien stattfinden. Die schon oben erwähnten Prozessionen oder aber Wetterprozessionen (Bitte um gedeihliches Wetter) oder Erntedankprozessionen (Dank für die Ernte des Sommers) sind wohl die bekanntesten hierbei.
Vor allem bei den drei großen Prozessionen, die die jeweiligen Festtage nochmal mehr hervorheben, steht die Verehrung des Allerheiligsten und die Erteilung des eucharistischen Segens im Vordergrund.
Geschmückte Dörfer
Bereits am Morgen werden die Häuser in den Landesfarben beflaggt und verleihen eine festliche Stimmung. Am frühen Vormittag findet in der Pfarrkirche die feierliche Festmesse statt. Daran anschließend versammeln sich die Gläubigen am Kirchplatz. Auch Musikkapelle, Schützenkompanie und die Fahnenabordnungen der heimischen Vereine nehmen Aufstellung.
Sehr interessant zu beobachten sind die Gruppierungen bei den Prozessionen. Allen voran geht ein Ministrant mit dem Kreuz. Darauf folgen die Männer. Ihre Reihen untergliedern sich wiederum in alt hergebrachte Stände. So folgen die einen der Bürgerfahne, die anderen der Bauernfahne, wieder andere der Gewerbefahne. Von den Burschen werden in vielen Pfarren etwa die Herz-Jesu- und eine Schutzengelstatue mitgetragen. Es folgen sodann Musikkapelle, Schützenkompanie und die Fahnenabordnungen.
Auch die Jugend mit ihren Bannern, sowie die Erstkommunionkinder reihen sich ein bevor das Herzstück der Prozession in Erscheinung tritt.
Das Allerheiligste
Unter einem prächtig gestalteten Himmel (Stoffbaldachin) trägt der Pfarrer die Monstranz mit dem Allerheiligsten durch den Ort.
Nach den politischen Vertretern reihen sich auch die Frauen, viele von ihnen in ihren wunderschönen Trachten, in die feierliche Prozession ein. Sie tragen ebenso Fahnen und Statuen, wie etwa die Jungfrauenstatue oder die Muttergottesstatue.
Der Segen wird erbeten
Im Verlauf des Prozessionsweges, der genau festgelegt ist, sind vier wunderschön geschmückte Altäre errichtet, an welchen die Evangelien verkündet werden. Nicht fehlen darf der an allen vier Altären erteilte eucharistische Segen:
Mit himmlischem Segen sei gesegnet dieser Ort und alle, die hier wohnen, die Früchte der Erde und die Werke unserer Hände!
Im Namen des allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Das Beten des Rosenkranzes im Zuge der gesamten Prozession wird feierlich umrahmt von den Prozessionsmärschen der Musikkapelle, den Ehrensalven der Schützenkompanie und festlichen Liedern des Chores.
Die Prozession findet ihren Abschluss in der Kirche. Gelebter Glaube in all seiner Farbenpracht zieht durch den Ort und vermittelt Werte, die es zu bewahren gilt!
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