Kennt ihr das auch? Ständige Verfügbarkeit & Stress im Job. Viel zu viel Bildschirmzeit, auch privat. Wenig und schlechter Schlaf. All das sind Umstände, die meine Konzentration und Achtsamkeit sinken lassen. Wie steuert ihr dagegen? Mir hilft da Zeit in der Natur meiner Heimat Osttirol.
Wo mich die Natur Achtsamkeit lehrt.
Die Natur zeigt mir, wie wichtig es ist, im Moment zu leben und nicht ständig mit den Gedanken woanders zu sein. Ich lerne mich selbst besser kennen. Egal ob man allein oder in der Gruppe unterwegs ist: Die Natur ist ein guter Lehrer. Sie lehrt Achtsamkeit. In den Bergen ist es wichtig, bewusst auf den Körper zu hören – wie weit kann ich gehen?
Die Reizüberflutung lässt nicht nur Achtsamkeit und Wohlbefinden sinken. Sie führt auch zu Stress und der ist höchst ungesund. Stress kennen wir ja bekanntlich alle – darunter versteht man „die starke Beanspruchung eines Organismus durch innere oder äußere Reize“. Und Experten sind sich einig, zur Stressbewältigung zählt ganz klar Bewegung, am besten an der frischen Luft. Auch die Osttiroler Gesundheitstourismus-Studie (Hübner, Lechleitner, Neumayr, 2022*) in Zusammenarbeit mit einem Ärzte-Team und der Karl-Franzens-Universität Innsbruck belegt nicht nur die positive Auswirkung auf die physische Gesundheit wie Gewicht, Blutdruck und Herzleistung. Outdoor Erlebnisse fördern wissenschaftlich nachgewiesen auch die psychologische Erholung. Aktivität in der unverfälschten Natur Osttirols führt zu einer deutlichen Verbesserung des Wohlbefindens, des Stress- und Erholungsprofiles sowie der Schlafqualität. Da wollen wir doch alle hin, richtig? 😊


Osttirols Natur ist nah. So ist Self-Care einfach.
Der Januar 2023 begann bei mir mit guten Vorsätzen. Nach einem sehr intensiven Jahr will ich der Naturzeit noch mehr Raum in meinem Alltag geben, um meine Achtsamkeit zu steigern. Ich bin auf einem guten Weg. Es ist nicht leicht für mich, mich von den ständigen Reizen loszureißen. Wichtige Maßnahme für Social Media & News Junkies wie mich: Das Mobiltelefon auf Flugmodus zu stellen, wenn ich hinaus in die Natur gehe. Und es funktioniert! Egal ob bei kurzen Mittags-Natur-Pausen oder ausgiebigen Wanderungen und Skitouren in den Bergen. Ein Luxus nämlich, den man wohl nur an wenigen Orten, wie hier bei uns in Osttirol, leben kann: In der Mittagspause einen kurzen Streifzug durch die Natur zu machen, um seine Sinne zu schärfen.
Tatsächlich ist man bei uns in Osttirol „schnell überall“. Das heißt, von der historischen Altstadt Lienz bis zum Hochstein sind es gerade mal 15 Minuten zu Fuß. Hier kann man jetzt im Winter an der Talstation seine Skitouren Ski anschnallen. Was für ein Bild, wenn im Winter Sportbegeisterte mit Skischuhen und Skiern auf der Schulter durch die Innenstadt zum Lienzer Hausberg pilgern. Noch schneller Energie tanken? In nur 5 Minuten ist man an der Isel. Sie mündet im Osten von Lienz in die Drau, nicht ohne vorher Naherholungsgebiet für die Lienzer Bevölkerung zu sein. Das Rauschen des wilden, letzten freifließenden Gletscherflusses der Alpen ist meditativ und erdet. Schnell macht mir der Fluss auch in einem kurzen Mittags-Run oder Spaziergang klar, wie unwichtig das Hektische rund um mich ist.
Diese kurzen Wege im beschaulichen, ursprünglichen Osttirol sind nicht nur Lebensqualität, sondern auch Nachhaltigkeit. Mein Auto brauche ich nur für Termine außerhalb der Stadt oder Reisen. Auch bei vielen Urlaubern bleibt das Auto im Osttirol-Urlaub in der Hotelgarage. Gästen unserer Region stehen mit der Gästekarte alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos zur Verfügung.

Nur die Natur und ich.
Die Natur Osttirols lässt mich staunen. Dieses Staunen lässt mich zur Ruhe kommen. In der Ruhe, die ich beim Aufstieg einer Skitour verspüre, kann ich meine Gedanken ordnen und Achtsamkeit entwickeln. Die Abfahrt ist anders, da wird gejauchzt! Seit meinem Neujahrsvorsatz bin ich bewusst langsamer gegangen. Also nicht nur, da ich als extremer Schreibtischhocker etwas aus der Form war. 😊 Ich habe mich auf die kleinen Details konzentriert. Meinen Atem in der Winterluft. Das Knirschen des Schnees. Die Sonne, die den Schnee zum Glitzern bringt. Der Geruch von Baumrinde, wenn die Sonne den Schnee auf den Bäumen schmelzen lässt. Die Vögel in den Bäumen. So viele überwintern bei uns in Osttirol? Es ist erstaunlich, was man alles sieht und hört, wenn man seine Umgebung bewusst wahrnimmt. Ich nehme mir fest vor, diese Achtsamkeit mit in meinen Alltag zu nehmen.



Das Goisele und die Steinernen Mander sind Klassiker am Zettersfeld. Steinmänner, die Türme aus übereinandergeschichteten Steinen, haben in den Alpengeschichte – als Wegmarkierung oder vor bösen Geistern zu schützen.
Die Natur lässt mich staunen. Staunen verlangsamt mein Tun.


Meine Skitouren-Tipps rund um Lienz: Da ich wenig Erfahrung bei hochalpinen Touren und Lawinenkunde habe und meist allein unterwegs bin, bleibe ich auf besonders sicheren Skitourenrouten. Das Zettersfeld ist mein liebstes Skitourengebiet, da es den gesamten Winter über unsagbar viele Sonnenstunden hat. Man kommt mit der Gondel rasch vom Tal auf den Berg. Die Bergstation ist für viele Wintersportler idealer Ausgangsort für Skitouren auf das Goisele (2.433 Meter), die „Steinernen Mander“ am Steinermandl (2.218 Meter) oder zum Schoberköpfl (2.220 Meter). Das sind Skitouren, die auch für Anfänger geeignet sind und nie länger als zwei Stunden dauern.
Die Gipfel der Sattelköpfe (2.651 Meter) oder Schleinitz (2.904 Meter) sind Ziele für geübtere Tourengeher. Der Blick auf Lienz, die Lienzer Dolomiten und nach Osten hin zum Kärntner Tor sind von allen Gipfeln am Zettersfeld unschlagbar. Hier auf der Sonnenterrasse der Lienzer kann man sich bei Tee und Jause oder einer feinen Einkehr in einer der Hütten die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, auch im Jänner. Das Smartphone kommt nur aus der Tasche, um Fotos von der verschneiten Winterlandschaft zu schießen. Der Flugmodus ist an. Aber Netz gibt’s sowieso nicht überall – Digital Detox in Osttirol.
*Hübner M., Lechleitner P., Neumayr G. (2022). Effects of a one-week vacation with various activity programs on well-being, heart rate variability, and sleep quality in healthy vacationers-an open comparative study. BMC Public Health. Aufgerufen Januar 2023. Verfügbar unter doi: 10.1186/s12889-022-14838-7.
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