Es müssen nicht immer die technisch ganz schwierigen Touren sein. Oft sind es auch leichte oder mittelschwere Strecken, die das Herz von Mountainbikern höher schlagen lassen. Weil die Freude an Landschaft und Bewegung im Vordergrund steht. Wie auf der Mountainbiketour Timmeltal: Dabei geht es von Prägraten zur Bodenalm und weiter ins Timmeltal. 1.000 Höhenmeter, 23 Kilometer, 100 Prozent Genuss!
Die Sonne brutzelt noch nicht so heftig, aber es kündigt sich ein heißer Sommertag an. Früh stehe ich mit meinem Bike in Gries auf dem kostenfreien Parkplatz direkt am Freizeitzentrum nahe Prägraten am Großvenediger (1.300 m). Im Rucksack befinden sich eine gut gefüllte Wasserflasche, Sonnencreme, ein paar Müsliriegel, Kleidung zum Wechseln, ein kleines Handtuch und die Badehose – dazu später aber mehr. Es geht zunächst auf asphaltierter Straße und später auf Forstwegen durch Prägraten bergauf, vorbei am Weiler Wallhorn bis zum letzten Bauernhof. Gemütlich, genüsslich, die frische Luft des Morgens einatmend.

Das Timmeltal öffnet sich und nimmt mich in Empfang
Im Wald ist es eh immer etwas kühler. Auf der Forststraße folge ich den Hinweisen zur Bodenalm. Schon bald ist sie auf knapp 2.000 m erreicht. Eine Gastwirtschaft findet man hier nicht (mehr), aber ein Biss vom Müsliriegel und ein kühlender Schluck aus der Wasserflasche gehen immer. Als Stärkung, bevor ich weiter durch den „Zuchetalgraben“ radele. Der Weg und die Landschaft weiten sich mit jeder Umdrehung der Räder. Das stille und sich langsam öffnende Timmeltal nimmt mich in Empfang. Viehgatter versperren den Weg. Was soll’s? Absteigen, Gatter auf, Rad durchschieben, Gatter zu, aufsitzen und weiter. Immer am rauschenden Timmelbach entlang.

Links und rechts des Weges sieht man immer wieder etwas seltsam anmutende Holzmöbel. Die sogenannten Liegstätten laden zu einer Rast ein. Früher waren sie Ruheplätze für die hart arbeitenden Bauern, heute sind sie für jedermann/jederfrau da. Mehrere solcher Liegestätten finden sich am Weg zwischen Brücke und Materialseilbahn, über die die Eisseehütte mit allerlei wichtigen Gütern versorgt wird.

Drei Varianten – die Qual der Wahl
Dann kurze Rast am Ende des Forstweges bevor ich auf dem gleichen Weg, wie ich gekommen bin, auch die Rückfahrt antrete, lasse ich den Timmelbach um meine Füße blubbern. Ich grübele: Fahre ich geradeaus (A), kühle ich weiter ab (B), oder biege ich rechts ab (C)… ?
Variante A: Der Nase folgend, würde ich als interessante Bike & Hike-Variante in ein paar hundert Höhenmetern zur Eisseehütte (2.521m)fahren. Hierfür muss ich das Rad abstellen und die letzten paar hundert Höhenmeter zur Hütte (2.521m) in gut einer Stunde aufsteigen. Reizvoll dabei: Dort oben könnte ich nach einer kurzen Rast und Einkehr auf der Hütte noch einmal gut 150 Höhenmeter hinaufgehen und baden. In dem – wen wundert’s – mehr als frischen, tiefblau-türkisfarbenen Eissee. Umringt von zackigen Bergspitzen. Coole Idee.
Variante B: Seele und Füße im Timmelbach baumeln lassen. Erfrischt Hirn & Herz.

Variante C: Würde ich nach rechts abbiegen, wartet das Wuneck auf 2.200 Metern auf mich. Ein Aussichtsplatz vom Feinsten. Mit Blick in die alpine Welt der Hohen Tauern und in die der Venedigergruppe mit ihren Dutzenden 3.000ern. Keeseck, Großschober, Lasörling…, um nur einige zu nennen. Mit ein bisschen Glück lassen sich am Wuneck auch Steinadler beobachten, wie sie sich in engen Kreisen immer höher in die Lüfte schrauben. Beschwingte Gedanken. Vergessen sind die Mühen des Alltags.

Welche Variante also nehme ich? A, B oder C? Egal wie ich mich entscheide. Es ist auf jeden Fall eine gute Wahl!
Nebenbei bemerkt eignet sich die Mountainbiketour Timmeltal auch perfekt für ein E-Mountainbike und so wie die Tour auf das Klammljoch befindet sie sich mitten im Nationalpark Hohe Tauern.
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