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Glödis-Gipfelkreuz: Das wohl schönste Kreuz Osttirols

Glödis-Gipfelkreuz: Das wohl schönste Kreuz Osttirols

Viele heimische Gipfel sind mit Gipfelkreuzen versehen und dienen neben der Gipfelmarkierung auch als religiöses Symbol. Gipfelkreuze haben meist eine Höhe von 2 bis 4 Metern und sind grundsätzlich aus Holz oder Metall gefertigt. Wenn es um die Frage geht, welches nun das schönste Gipfelkreuz ist, werden die Meinungen wohl auseinander gehen. Denn schließlich liegt die Schönheit ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Zu den eindrucksvollsten und prachtvollsten Gipfelkreuzen Osttirols gehört mit Sicherheit aber das Glödis-Gipfelkreuz auf 3.206 m. Dieser markante Gipfel gehört zur Schobergruppe und trägt den imposanten Beinamen „Matterhorn der Schobergruppe“. Nicht zuletzt deshalb wird dieser Berg jährlich von unzähligen Bergsteigern bestiegen.

Atemberaubend, spektakulär und „a extrema Hatsch“, so würde Simon Holzer das Matterhorn von Osttirol beschreiben. Das Lienzer Debanttal hat ihn schon als kleines Kind fasziniert, unter anderem deswegen, weil dieses Tal wohl den formschönsten Gipfel von Osttirol zu bieten hat.

Das Gipfelkreuz des Glödis 3.206 m

Das aus Metall hergestellte Gipfelkreuz wurde von Kalser Berg- und Skiführern und Kalser Bergrettern im Sommer 2011 neu errichtet. Folgende Inschrift trägt eine Tafel am Gipfelkreuz:

“Wir gehen nie allein, Gott geht alle Wege mit uns. Herr, lass uns die anvertrauten Gäste auf sicheren Wegen führen, und gemeinsam die Schönheit der Berge erleben. Herr, hilf uns die in Not geratenen aus ihrer misslichen Lage befreien, und lass uns immer von all unseren Wegen heil zurückkehren.“

Wegbeschreibung:

Startpunkt für eine Bergtour auf den Glödis ist zumeist der Parkplatz „Seichenbrunn“ auf 1.673m Seehöhe. Der Parkplatz ist nicht nur Ausgangspunkt für die Tour auf das „Matterhorn der Schobergruppe“, sondern es gibt zahlreiche weitere Touren, welche von dort aus beginnen. Wangenitzsee, Petzeck oder sogar bis zur Schoberhütte kann man von dort aus wandern.

Vorweg muss allen klar sein, dass diese Tour einiges an Kondition voraussetzt, da insgesamt 17 KM Fußmarsch (also 8,5 KM hin und 8,5 KM zurück) und etwa 1.550 HM zu bewältigen sind.

Die Lienzer Hütte im Debanttal lädt zum Verweilen ein
Die Lienzer Hütte im Debanttal eignet sich perfekt zum Einkehren

Willkommen bei der Lienzer Hütte am Fuße des Glödis

Zuerst folgt man der Schotterstraße (oder alternativ dem Lehrpfad) bis zur Lienzer Hütte (1.977m). Die Lienzer Hütte im Debanttal gehört wohl zu den schönsten Schutzhütten hier im Raum Osttirol. Eingebettet ist sie in einer atemberaubenden Naturlandschaft. Die Kombination aus mitunter unberührter Natur, einem spektakulären Bergpanorama und die traditionelle Almwirtschaft rundherum machen das Flair dieses Tales aus. Die Lienzer Hütte bietet somit auch für zahlreiche Gäste ein ideales Tagesausflugsziel.

Neben traditioneller Kost lädt zudem das Ambiente der Schutzhütte zum Einkehren ein. Wer möchte nicht seinen Apfelstrudel inmitten von zahlreichen Dreitausendern genießen? Für die kleinen Gäste gibt es neben dem großen Spielplatz übrigens auch noch viel unberührte Natur zu entdecken. Bei Radfahrern und Mountainbikern ist die Strecke bis zur Lienzer Hütte ebenfalls ein beliebtes Ziel.

Fußmarsch Richtung Glödis-Gipfelkreuz

Direkt hinter der Lienzer Hütte beginnt der Steig, der schließlich zum Fuß des Südostgrats führt. Der Franz-Keil-Weg führt anfänglich nordwestwärts bis zu einer Kreuzung. Ab dieser Abzweigung wechselt man die Talseite, es geht direkt über den Debantbach. Von dort an wird es deutlich steiler, dennoch ist der Blick immer Richtung Gipfel geneigt. Immer noch am selben Steig gelangt man schließlich bis auf eine Höhe von ca. 2.500m. Es geht über einen Moränenhang, dann über eine Felsnase bis man schlussendlich die südliche Kare des Glödis auf 2.900m Seehöhe erreicht.

Aufstieg zum Glödis-Gipfelkreuz

Der schrofige, unangenehme Steig durch die Ostflanke war früher nur sehr mühevoll zu begehen. Im Jahr 2006 wurde von Nationalpark-Verantwortlichen und Angehörigen der AV-Sektion Lienz ein Klettersteig über den Südostgrat angelegt, der den Aufstieg nun deutlich erleichtert. Dieser gut gesicherte Klettersteig weist einen moderaten Schwierigkeitsgrad bis B auf und führt direkt bis zum Gipfel. Drahtseile, Treppen und Eisenstäbe zum Festhalten gewährleisten den sicheren Auf- aber auch Abstieg vom Gipfel.

Für die Adrenalinjunkies unter uns hat der Glödis außerdem eine Besonderheit zu bieten. Etwa auf der Hälfte des Berges hat man die Wahl zwischen der Normalroute, welche weiterhin entlang des Grades führt, oder man wählt die Variante über die Seilbrücke. Kennt ihr das Gefühl, wenn dir das Herz förmlich in die Hose rutscht? Dennoch ist diese Variante auf jeden Fall machbar. Anschließend muss man noch eine gut gesicherte Steilwand in der Schwierigkeitsstufe C emporsteigen (über eine Eisenleiter).

Von dort gelangt man wieder auf den ursprünglichen Pfad. Kurz vor dem Gipfel endet die Drahtseilversicherung schließlich und man erreicht das geräumige Gipfelplateau des Glödis auf 3.206m mit seinem wunderschönen Gipfelkreuz.

Gipfelsieg am Glödis-Gipfelkreuz

Am formschönsten Gipfel angekommen wird man anschließend mit einer Aussicht wie aus einem Bilderbuch belohnt. Großglockner und Hochschober sind nur einige Bergriesen, die man bei gutem Wetter ebenfalls aus der Ferne bestaunen kann. Nach und nach treffen immer mehr Gipfelstürmer am Gipfelplateau ein. Über den selben Weg klettert man also wieder zurück zur Einstiegsstelle auf 2.900m. Von dort aus geht es wieder zurück zur Lienzer Hütte und anschließend, nach einer Stärkung, zum Parkplatz Seichenbrunn.

Kleiner Tipp, wenn man die Menschenmassen im Sommer umgehen will: Der Glödis, mit seiner Höhe von 3.206m, ist ein idealer Gipfel für eine Sonnenaufgangstour. Das Sprichwort „der frühe Wanderer fängt die ersten Sonnenstrahlen“ kann man bei dieser Tour somit wortwörtlich nehmen.

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René Kerschbaumer
René Kerschbaumer
3. Oktober 2017 10:16

mein Tipp für den nächsten Sommer: der Wiener Höhenweg
http://www.houseberg.at/wiener-hoehenweg/