Das Neue Jahr wurde freudig begrüßt, die Rauhnächte neigen sich langsam dem Ende zu und es ist die Zeit, in der in Osttirol ein weiterer weihnachtlicher Brauch gepflogen wird – das Sternsingen.
Verkleidet als Caspar, Melchior und Balthasar mit ihrem Gefolge, begleitet von einem Hirten und einem Stern, ziehen Kinder und Jugendliche, aber auch Männer, in den Tagen vor dem Fest der Heiligen Drei Könige (6. Jänner) als Sternsinger von Haus zu Haus und überbringen Segenswünsche.
Entstehung des Brauches
Was im 15. Jahrhundert mit volkstümlichen Spielen und Umzügen dargestellt wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zum heutigen Brauch des Sternsingens. Seit den 1940iger Jahren wird der uns bekannte Brauch des Sternsingens in Österreich gepflogen. Seit dem Jahr 1954 wird das Sternsingen über die Kath. Jungschar Österreich organisiert.
Gelebter Brauchtum in Osttirol
Ein wunderschöner Brauch, der aus Osttirol nicht mehr wegzudenken ist. Und er bringt allen Freude: jenen, die die Segenswünsche, gesungen oder in Gedichtform, überbringen dürfen und jenen, denen die Segenswünsche überbracht werden.
Vor allem aber werden beim Sternsingen Spenden gesammelt, die den Ärmsten der Armen zugutekommen. So werden alljährlich an die 500 Sternsinger-Projekte in 20 Ländern unterstützt.
Die Sternsinger treten ein
Sobald die Sternsinger das Haus betreten zieht der Duft von Weihrauch ein weiteres Mal durchs Haus. Wunderschöne Lieder erklingen und erfreuen die Bewohner. Beim Verlassen des Hauses schreiben die Sternsinger mit geweihter Kreide ihren Segensspruch an die Haustür:
20 + C + M + B + 24
Dabei haben die Buchstaben nicht nur die Bedeutung als Initialen der Hl. Drei Könige sondern sind auch die Anfangsbuchstaben eines alten Segensspruches:
Christus Mansionem Benedicat – Christus möge das Haus segnen!
Besonders erwähnenswert ist der Brauch des Sternsingens in den Osttiroler Gemeinden Außer- und Innervillgraten. 2010 wurde er in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen. Im Villgratental steht beim Brauch des Sternsingens vor allem die menschliche Begegnung im Vordergrund.
Es gibt viele Sprüche und Lieder zum Sternsingerbrauch. Einen davon möchte ich hier für euch niederschreiben:
Friede den Menschen auf Erden,
der Wunsch soll Wirklichkeit werden.
Was wirklich im Leben zählt,
ist Gemeinschaft und Liebe in der Welt.
Gesundheit und Freude im Neuen Jahr,
wünschen euch Caspar, Melchior und Balthasar.
Sehr schone Brauchtum. Und sehr wahre Spruche. Wunschte mich dass Ich in Osttirol lebte!
Lieber Peter, schön zu hören dass du Fernweh nach Osttirol hast. ❤️ 😉 Hoffentlich bis bald in Osttirol!
Ich weiß, warum Osttirol mein liebstes Urlaubsdomizil ist und wo nicht jenen vermeintlich Wissenden um den Bart gegangen wird, den Melchior in der althergebrachten Weise ‚aus dem Verkehr‘ zu ziehen. Ein gesegnetes 23er Jahr wünsche ich.
Schön, dass Osttirol dein liebstes Urlaubsdomizil ist. Sowas hören wir natürlich gerne! 🤗
Ein wunderschöner Brauch. Der farbige König gehört unbedingt dazu. Dann ist der Brauch traditionell und zeigt, dass nicht die Hautfarbe und das Herkommen wichtig ist, sondern die wahre christliche und humanistische Gesinnung.
Liebe Grüße
Lieber Peter, wir finden auch, dass das Sternsingen etwas ganz besonderes ist! Wirklich ein wunderschöner Brauch. 👑✨