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Späte Winterfreuden: Frühlingsskitouren in Osttirol

Späte Winterfreuden: Frühlingsskitouren in Osttirol
© willi-seebacher

Wenn im März die Tage wieder wärmer werden, neigt sich in vielen Gegenden bereits der Winter seinem Ende zu. Nicht so in Osttirol! Hier beginnt erst jetzt eine Saison, die in den letzten Jahren immer beliebter wurde: der Skitouren-Frühling. In den meist tief verschneiten Osttiroler Bergen sind Frühlingsskitouren bis in den Mai möglich. Inklusive vieler Sonnenstrahlen, bester Firnhänge und einigen bereits geöffneten Schutzhütten als Basislager in der Winterbergwelt Osttirols.

Osttirol gilt durch seine vielfältige Bergwelt mit 266 Dreitausendern bei Skitouren-Liebhabern seit Jahren als „Aufsteiger“. Durch die Höhenlage – Osttirol liegt zur Hälfte über 2.000 m – startet man sozusagen von der Haustüre zu den schönsten Frühlingsskitouren. Lienzer Dolomiten, Hohe Tauern mit Großglockner und Großvenediger, die Villgrater Berge oder der Karnische Kamm. In dieser mittel- bis hochalpinen Winterlandschaft kommen Einsteiger und Profis mit Tourenskiern hoch hinaus. Besonders beliebt sind die zahlreichen Tourenmöglichkeiten im Spätwinter teilweise bis Anfang Mai.

Frühlingsskitour auf die Rote Wand im Defereggental
Skitour vom Staller Sattel/Defereggental

Tourenvorbereitung: Das A und O

Wie hoch, wie weit, wie steil und wie lange eine Tour ausfallen kann, bleibt ganz dem individuellen Wunsch überlassen. Von der leichten Einsteigertour bis zur Kaiserin aller Skitouren, der sechstägigen “Hoch Tirol” inklusive Glocknerbesteigung spannt sich der Bogen an Möglichkeiten des Frühjahrs-Skitourengenusses in Osttirol. Feinschmecker brechen in den frühen Morgenstunden auf und erreichen den ersten Grat, wenn über der grandiosen Bergwelt die Sonne aufgeht. Schritt für Schritt entfernst du dich vom Alltag und erarbeitest dir deinen ganz exklusiven Panoramablick.

Unterwegs unbedingt noch reichlich mit Sonnencreme vor der intensiven Frühlingssonne schützen, die in Osttirol ja bekanntlich länger scheint. Für die mitgebrachte Jause bieten sich genügend einladende Sonnenplätze an, um sich in Ruhe zu stärken und die Aussicht zu genießen. Auch einige Hütten haben bereits ihre Pforten geöffnet und verwöhnen mit kulinarischen Schmankerln und gemütlichen Schlafplätzen für die notwendige Stärkung. Ideale Basislager, wenn du mehr als nur eine Tagestour geplant hast. Nach einer ausgiebigen Rast am Gipfel mit ausreichendem Energietanken, geht es schwungvoll bergab auf feinstem Frühjahrsfirn. In Nordhängen sogar noch auf bestem Pulverschnee.

Wo und wie man Osttirols Täler und Gipfel im Frühjahr auf Skitourenski erwandert, verraten dir auch die Osttiroler Berg- und Skiführer, die auf einer geführten Tour nicht nur für deine Sicherheit sorgen, sondern auch bestens über Schnee- und Lawinenbedingungen Bescheid wissen. Zum Vorgeschmack haben wir für dich eine Auswahl an besonders beliebten Frühlingsskitour-Zielen zusammengestellt.

Frühlingsskitour in den Lienzer Dolomiten
Skitour Lienzerdolomiten

Laserzkessel mit Ödkarscharte (2.600 m)

Eine der schönsten Frühlingsskitouren in den Lienzer Dolomiten, mit Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade, darunter auch leichte Abfahrten, ist zweifellos das Laserz, wie der Talkessel um die Karlsbader Hütte herum genannt wird. Allein der landschaftliche Reiz erhöht den Wert jeder Tour in diesem Gebiet. Von der Ortschaft Tristach geht es mit dem Auto hinauf bis zum Parkplatz Kreithof, von dort dann gemütlich bis zur Dolomitenhütte (1.620 m), und weiter mit einem bequemen Anstieg mit den Fellen bis zur Karlsbader Hütte (2.260 m), ca. 3 Stunden Anstiegszeit. Von der Hütte ausgehend bitten sich einige lohnende Skitourenziele. Die wohl rentabelste und von der Aussicht her schönste Tour im Laserzkessel ist die gut eine Stunde hinauf entfernte Ödkarscharte auf 2.600 m.

Frühlingsskitouren in Innervillgraten

Zu den bevorzugten Frühjahrs-Tourengipfeln im Skitourenparadies Villgratental zählen das Toblacher Pfannhorn, 2.663 m, und das Marchkinkele, 2.546 m, hoch über dem im Talinneren versteckten Weiler Kalkstein. Gleich neben dem Restaurant Badlalm und der Wallfahrtskirche Maria Schnee bleibt das Fahrzeug auf dem geräumten Parkplatz stehen und du kannst hier gleich mit dem Anfellen beginnen. Du folgst dem Weg zur nahen, meist tief verschneiten Alfenalm, wo bald danach der Aufstieg zwei gleichwertige Möglichkeiten zulässt: zum Toblacher Pfannhorn westlich oder zum Marchkinkele südlich. Bei günstiger Schneelage sind die Touren sicher und von der eindrucksvollen Bergkulisse beflügelt, in drei Stunden unschwer zu bewältigen. Auf beiden Gipfeln wirst du mit der Sicht auf die bizarren Konturen der Sextener Dolomiten mehr als belohnt. Nach der langen und genussvollen Firnabfahrt wartet ein kulinarischer Leckerbissen im Skitouren-Restaurant Badlalm auf dich, den du dir auf jeden Fall verdient hast.

Grenzgenial: Staller Sattel im Defereggental – Rote Wand (2.817 m)

Das über weite Teile unberührte, schneesichere Defereggental ist die ideale Bühne für alle Frühlings-Skitourengeher. Perfekter Ausgangspunkt ist der Staller Sattel, eine Passhöhe auf 2.052 m an der Grenze zwischen Österreich und Italien. Anfänger und Genusstourengeher wählen die Route zur Roten Wand, einer der schönsten Aussichtsberge in der ganzen Region. Die Rote Wand im hintersten Ackstaller Tal liegt zwar schon auf ital. Staatsgebiet, wird aber am besten vom Stallersattel aus erstiegen. Von der Staatsgrenze hältst du dich rechts ist das Ackstaller Tal. Am günstigsten steigst du in der Schrägflanke aufwärts. Bald erreichst du nach kurzen Steilstufen einen flachen Boden. Immer weiter in der tiefsten Linie in westlicher Richtung, also etwa rechts haltend, durch flache Böden und Mulden und erst am Schluss etwas steiler zum Gipfel hinauf. Die Aufstiegszeit von der Grenze aus beträgt ca. 2,5 Stunden, die Abfahrt erfolgt entlang der Aufstiegsroute.

Skiroute Hoch Tirol – die Kaiserin der Frühlingsskitouren

Mit der Skiroute Hoch-Tirol stellen wir dir eine Ski-Hochgebirgs-Durchquerung in den Ostalpen vor, welche von Kasern in Südtirol durch die faszinierende Gipfel- und Gletscherlandschaft des Venedigergebietes zum Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, führt. Diese 6-tägige Tour verlangt zwar einiges an Kondition, belohnt jedoch mit täglich einem 3.000er. Sie gilt als die Kaiserin unter den Frühlingsskitouren, sind zu dieser Zeit doch schon ein paar Hütten nicht nur mit dem Winterräumen geöffnet, sondern auch als Stützpunkte mit Schlaf- und Verpflegungsmöglichkeiten.

Die Skiroute Hoch-Tirol startet in Kasern, im Südtiroler Ahrntal, folgt einem alten Schmugglerpfad über das Umbaltörl nach Osttirol und weiter über das Reggentörl zur Essener-Rostocker-Hütte. Der zweite Tag bringt dann eine imposante und landschaftlich reizvolle Ski-Hochtour von der Essener-Rostocker-Hütte zum Großen Geiger (3.360 m) und über das Türmljoch hinunter zur Johannishütte, von wo aus am dritten Tag die Besteigung des Großvenediger (3.674 m), dem vierthöchsten Berg Österreichs, folgt. Was dann folgt, sind 2.000 Höhenmeter Abfahrtsgenuss hinunter ins Gschlösstal, dem schönsten Talschluß der Ostalpen – mit dem Ziel des Matreier Tauernhauses auf 1.512 m Seehöhe.

Vom Matreier Tauernhaus (1.512 m) geht es am nächsten Tag hinauf zum Dabersee und zur Amertaler Höhe auf 2.784 m. Nach einer kurzen Abfahrt in Landecktal folgt ein nicht gerade flacher Aufstieg zur Granatscharte und weiter auf den Gipfel des Stubacher Sonnblick (3.088 m). Die Abfahrt zum Alpinzentrum Rudolfshütte ist dann nur noch Draufgabe. Der fünfte Tag beginnt mit der gemütlichen Besteigung der Granatspitze (3.086 m), von wo ein fantastischer Blick die Anstrengungen des vorigen Tages vergessen lässt. Außerdem wartet eine herrliche Steilabfahrt hinunter zum Dorfersee und durch das flache und lange Dorfertal hinaus zum Taurerwirt in Kals, von wo dich ein Taxi zum Lucknerhaus bringt.

Zum Abschluss der Glockner

Den Großglockner als Höhepunkt der Skiroute vor Augen solle der Aufstieg zur Stüdlhütte, ein Leichtes werden. Höhepunkt und krönender Abschluss der Skiroute Hoch-Tirol bildet letztendlich die Besteigung des Großglockners, mit 3.798 m der höchste Berg Österreichs. Die Abfahrt führt dann von der Adlersruhe über das Ködnitzkees zur Stüdlhütte und zum Endpunkt der Skiroute Hoch-Tirol, dem Lucknerhaus. Für diese Tour empfehlen wir unbedingt die Begleitung eines staatlich geprüften Berg- und Skiführers aus der Region.

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