Nur rund vier Kilometer östlich von Lienz, in der Gemeinde Dölsach, erhebt sich die ehemals bedeutende Römerstadt Aguntum, offiziell Municipium Claudium Aguntum. Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus erhielt die einstige Siedlung Stadtrechte von Kaiser Claudius und entwickelte sich rasch zum florierenden Wirtschafts‑ und Handelszentrum im Alpenraum. Zahlreiche Ausgrabungen belegen dabei ihre Bedeutung. Unter anderem findet man eine monumentale Stadtmauer, großzügige Thermen, öffentliche Gebäude oder ein kreisrundes Macellum als Markthalle. Übrigens: Nördlich der Alpen verbleibt das einzigartige Atriumhaus bislang ohne Vergleich.

Der Archäologiepark Aguntum – Geschichte im Freiland
Heute erleben Besuchende die antike Stadt im Archäologiepark Aguntum, der sich über etwa 30.000 m² erstreckt. Dennoch ist bisher nur rund ein Drittel der einstigen Stadt freigelegt. Seit Jahrzehnten sind archäologische Teams, vor allem vom Institut der Universität Innsbruck, unermüdlich am Weiterarbeiten. Schaugrabungen machen „Archäologie live“ sichtbar und zeigen, wie das Forum Stück für Stück ans Tageslicht kommt .

Ein absolutes Highlight des Geländes ist das Atriumhaus, das mit seinem Schutzbau seit 1999 unterhalb der Bundesstraße steht. Der Gebäudekomplex beinhaltet den herrschaftlichen Wohn- und Repräsentationstrakt. Es ist ein moderner Architektur‑Moment, den man schon von Weitem erkennt. Im angrenzenden Museum Aguntum erwarten Besucher:innen auf rund 1.200 m² Exponate wie Reliefs, Keramiken, Schmuck, Münzen, Kleidung auf lebensgroßen Puppen sowie das riesige Marmorbecken, das einst im Atriumhaus gelegen und heute ein eindrucksvoll inszeniertes Zentrum der Schau ist.
Panoramablick über die Römerstadt Aguntum
Abschließend verspricht ein 18 Meter hoher Aussichtsturm einen spektakulären Blick über das Grabungsgelände, die Rekonstruktion der Stadtmauer, das Handwerkerviertel und die Thermen – zudem einen Fernblick bis nach Lavant. Der Rundweg durchs Gelände ergänzt die Erlebnisse mit erläuternden Tafeln sowie interaktiven Infopoints, die bei Familien und Kulturinteressierten gleichermaßen gut ankommen.

Die Veranstaltungen in Aguntum wie zum Beispiel Familiensonntage oder die jährlichen Markttage im Rahmen der Europäischen Archäologietage verleihen der historischen Stätte lebendigen Charme. Marktstände, Handwerksvorführungen und antikes Flair machen den Besuch mitunter zu einem Kulturhighlight in Osttirol.



Fazit: Mehr als nur ein Museum!
Aguntum ist weit mehr als nur eine historische Ausgrabungsstätte: Es ist eine spannende Zeitreise, bei der Geschichte lebendig wird. Ob Kulturinteressierte, Familien auf Entdeckungstour oder Wandernde in der Osttiroler Bergwelt – hier treffen antike Spuren auf moderne Präsentation. Jeder Schritt erzählt ein Stück Vergangenheit und zugleich eine Zukunft, in der Forschungen noch längst nicht abgeschlossen sind.
Gut zu wissen: Die Römerstadt Aguntum hat in den Sommermonaten von Mai bis Ende Oktober geöffnet. Eine Eintrittskarte kostet 7€. Montags bleibt das Museum geschlossen.
So oft ich nach St. Johann v. Wald komme, ist es für mich Selbstverständlich Pflicht Aguntum zu besuchen . Auch auf dem Weg nach Italien mach ich immer Rast bei Aguntum um es mir anzusehen . Auch sollte jeder Besucher einen Abstecher nach Lavant ( Lauent) dort oben sieht man noch die Reste einer Frühchristlichen Kirche.
Danke für deine Einblicke und Tipps, lieber Klaus! 😊