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Kultur & Tradition

Osttirol, wo Traditionen noch gelebt werden

Osttirol, wo Traditionen noch gelebt werden

Ostersamstag am frühen Morgen – die Sonne lacht durch’s Küchenfenster und die Berge sind in Morgenrot getaucht. Meine Gedanken schweifen zum Nachmittag – um 15.00 Uhr beginnt die traditionelle Speisensegnung, bei der die ganze Familie in die Kirche geht. Normalerweise müsste ich alles für die anschließende Osterjause herrichten, da traditionell die ganze Familie vorbeikommt, um gemeinsam zu essen. Aber irgend etwas im Inneren hindert mich daran. Es ist einfach zu verlockend, dauernd auf die noch weiß angezuckerten Berge zu schauen.

Ski auspacken und rauf auf die Piste!

Es nützt nichts, ich muss am Vormittag einfach nochmal die Ski auspacken und skifahren gehen!

Sonnenskilauf zu Ostern. Was gibt es Schöneres?
Sonnenskilauf zu Ostern. Was gibt es Schöneres?

Meine Familie schaut ganz verdutzt, als ich Ihnen mitteile, nochmals einige lockere Schwünge in den Frühlingsschnee zu ziehen. Schnell angezogen (bei diesen Temperaturen braucht man ja nicht mehr viel) fahre ich mit der Gondel auf den Berg. Es erwartet mich strahlender Sonnenschein und perfekt präparierte Pisten. Ganz in der Früh ist der Schnee noch hart, jedoch nach einer halben Stunde firnt es auf und meine Schwünge werden immer lockerer. „Mensch, geht es mir gut :)“ muss ich mir denken. Wer hat schon die Möglichkeit, schnell am Vormittag skifahren zu gehen und in 5 Minuten auf der Piste zu sein?

Sonnenskifahren ist in meinem schönen Osttirol noch bis Mitte April möglich!

Nach 3 traumhaften und auch sportlichen Stunden beschließe ich, endlich wieder ins Tal zu fahren, damit ich die Nerven meiner Familie nicht überstrapaziere.

Traumhafter Ausblick!

Gott sei Dank war ich so schlau, den Schinken und die Kalbszunge schon gestern zu kochen und das traditionelle Ostergebäck zu backen.

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Auch das Eier färben wurde fachmännisch von meinen Kindern erledigt – ganz zur Freude der Mama 🙂

Schnell muss ich noch zum Bauernmarkt, um die restlichen Zutaten für die Osterjause zu besorgen. Ich muss mich beeilen, um noch Kren, Osttiroler Hauswürstl, Deferegger Senf und den guten Osttiroler Pregler zu kaufen.

Die Speisen aus dem Weidenkorb – Traditionen zu Ostern

Endlich wieder zu Hause, wurde nun der Tisch festlich für die ganze Familie gedeckt. Die Speisen wurden in einen Weidenkorb verstaut und mit einem schön gestickten Deckchen zugedeckt. Nun geht es gemeinsam mit der Familie in die Kirche, wo der Pfarrer die Speisenweihe vornimmt.
In vielen Familien ist es üblich, dass die gemeinsame Jause erst nach der traditionellen Auferstehung von Jesu Christi in der Kirche verzehrt wird.

Wir haben da nicht so viel Geduld! Nach der langen Fastenzeit, wo jeder von uns auf etwas verzichtet hat, schmeckt alles umso besser. Die gesamte Familie versammelt sich rund um die Osterjause und lässt sich diese schmecken.

Mit lustigem „Eierpecken“ (Eier aneinander schlagen) und viel Gelächter verzehren wir den Schinken, bevor es zur Auferstehung in die Kirche geht. Der Blick fällt sofort auf das Ostergrab, das von vielen bunten und beleuchteten Kugeln erhellt wird. Gestärkt durch den Glauben an die Auferstehung gehen wir nach Hause und freuen uns auf die freien Tage im Kreise der Familie.

Bildrechte Titelbild: © EXPA-SOB

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