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Schleinitz- Der zweite Hausberg von Lienz

Schleinitz- Der zweite Hausberg von Lienz
10. September 2019

Mit seinen 2904m ist die Schleinitz einer der höheren Gipfel in der Schobergruppe. Neben dem Spitzkofel, der sich südlich der Stadt Lienz befindet, ist auch die Schleinitz als Hausberg unter der Lienzer Bevölkerung bekannt.  Heute nehme ich euch zum südlichsten Gipfel in der Schobergruppe mit.

Mit dem Motto „AUFI AUF‘N BERG“ starten mein Vater und ich unsere Bergtour auf die Schleinitz im bekannten Ski- und Erlebnisgebiet Zettersfeld. Das Wetter lässt jedoch zu wünschen übrig. Eine Nebelschicht hat sich über das gesamte Skigebiet ausgebreitet und beeinträchtigt unsere Sicht. Aufi auf‘n Berg geht es aber trotzdem und zwar zuerst mit den Lienzer Bergbahnen.

Lienzer Bergbahnen am Zettersfeld
Mit den Lienzer Bergbahnen geht es hoch zum Zettersfeld.

Ein süßlicher Duft von Kaffee und Kuchen begrüßt uns bereits beim Ausstieg aus der Gondel am Zettersfeld. „Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen“, so motiviert mich mein Vater für unser erstes Ziel – das „Goiselemandel“. Von der Talstation „Sesselbahn Steinermandl“ geht es in Richtung Goiselemandel, welches auf 2433m liegt. Auf dem Weg dorthin treffen wir auch alte Bekannte, die uns stets auf unseren Touren in Osttirol begleiten – die Murmeltiere. Das gesamte Gebiet bietet im Sommer Heimat für zahlreiche Nutztiere, wie Rinder, Schafe, Esel und Pferde.

Das Zettersfeld glänzt mit einer atemberaubenden Kulisse über schier grenzenlose Bergwiesen und über diese wandern wir ausgehend von der „Neualpenwand“ bis zum Gipfel des Goiselemandel. Von dort geht es dann gleich weiter. Der östliche Sattelkopf wird unser nächstes Ziel sein, denn von dort aus werden wir die Schleinitz über den Klettersteig erklimmen.

Die Neualplseen und das schwimmende Schaf

Der Weg zum östlichen Sattelkopf führt uns direkt bei den Neualplseen vorbei. Dort machen wir eine kleine Rast und bestaunen die kleine Insel direkt im See. „Hosch du dei Geschichte vom Stoanschof, des wos durch den See gschwummen isch a geheart“, so ich zu meinem Vater. Die Neualplseen waren in diesem Jahr schon einmal Schauplatz einer etwas kuriosen und zugleich sehr erstaunlichen Geschichte. Ein Steinschaf verirrte sich nämlich auf dieser Insel inmitten des Gebirgssees.

Angenommen wird, dass das Schaf über eine Eisscholle auf die Insel gekommen ist, um dort Kräuter und Gräser zu verspeisen. Durch das massive Tauwetter im Juli verschwand jedoch der einzige Weg zurück auf das Festland. Die alarmierten Dölsacher Bauern kamen mit einem Schlauchboot angerückt, um das Tier zu retten. Aber als die Landwirte am See angekommen waren, war das Schaf verschwunden. Das Verschwinden des Vierbeiners deutet darauf hin, dass auch Schafe schwimmen können.

Vom Östlichen Sattelkopf bis zur Schleinitz

Von den wunderschönen Neualplseen abgesehen, bietet auch der Aufstieg zum östlichen Sattelkopf einen großartigen Ausblick über die landschaftliche Kulisse. Im Vergleich zur Schleinitz, ist der östliche Sattelkopf ein eher selten bestiegender Gipfel. Mit der Aussicht vom östlichen Sattelkopf auf die umliegenden Berggruppen, wie auf die Lienzer Dolomiten, die Kreuzeckgruppe und die Schobergruppe machen wir uns für den Klettersteig und somit auf unser eigentliches Ziel bereit.

Mit Klettersteigset hoch zur Schleinitz

Wer seinen Adrenalinspiegel hochhalten will, sollte sich diesen Klettersteig zur Schleinitz nicht entgehen lassen. Über den gesicherten Steig vom Östlichen Sattelkopf geht es zur Einstiegsstelle des Mittleren Sattelkopfs. „Hetz kunnsch da dei Zeug unlegen“. Mit Zeug meint mein Vater den Kletterhelm und das Klettersteigset.

Über Urgesteinsblöcke mit Seilversicherung wandern wir von einem Sattelkopf auf den Nächsten. Der letzte Anstieg führt uns über einen flachen, teils schneidigen Gipfelgrad. Am höchsten Punkt unserer Tour angekommen, kann man bereits das Gipfelkreuz am Vorgipfel erkennen. Das Panorama rund um die Schleinitz ist großartig. Der Hochschober, der Hohe Sonnblick, der Petzeck und sogar der Großglockner sind von dort sehr gut sichtbar. 

Mit den Worten „BERG HEIL“ werden wir bereits von anderen Bergbegeisterten am Vorgipfel der Schleinitz begrüßt. Mein Vater und ich verweilen eine kurze Zeit bei einer tollen Aussicht auf das Lienzer Becken. Nach einem kurzem „Hoagascht“ über geplante nächste Touren in Osttirol beginnen wir unseren Abstieg über den Normalanstieg der Schleinitz.

Über das Erbe der Eiszeit, einer grobblöckigen Moräne, schreiten wir zurück zum westlichen Bereich des Seetroges. Nach einem spannenden Tag am Berg kehren wir in einem der zahlreichen Berggasthäuser am Zettersfeld ein, um hausgemachte Schmankerln zu essen. Anschließend geht es dann wieder mit der Gondel zurück ins Tal.

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